2024-05-24T11:28:31.627Z

Spielbericht
Niklas Lang (li.) feierte seine Torpremiere. Morris Schröter ist noch nie besser gestartet.
Niklas Lang (li.) feierte seine Torpremiere. Morris Schröter ist noch nie besser gestartet. – Foto: IMAGO/Sven Leifer, Mladen Lackovic

Zurück ins Glück dank Schröter und Lang: Die Stehauf-Löwen machen den Unterschied

Weitere Comebacks lassen Fans hoffen

Morris Schröter und Niklas Lang meldete sich direkt nach ihrer Sperre eindrucksvoll zurück. Die Leistung des TSV 1860 in Saarbrücken macht Hoffnung.

München – Damals 1:0, 1:1, 2:1, 2:2, 3:2, diesmal 2:0, 2:2, 3:2. Wie im Hinspiel der Aufstiegsrelegation 2018 bewiesen die Löwen auch beim Auswärts-Duell 2023 mit dem 1. FC Saarbrücken Nehmer- und Comeback-Qualitäten. In tragenden Rollen am vergangenen Samstag: Doppeltorschütze Morris Schröter (28) und der lädierte Matchwinner Niklas Lang (21), beide zuletzt gesperrt – als Folge des Kartenfestivals von Köln.

Eindrucksvoll, wie beide gleich wieder ablieferten. Da hatte sich offenbar was aufgestaut – zumindest haben Rechtsaußen Schröter und Rechtsverteidiger Lang ihre schöpferischen (Zwangs-)Pausen genutzt, um noch beherzter zurückzukommen. Zurück ins Glück – überhaupt könnte das zum Motto in diesen trüben Novembertagen werden. Eine Bestandsaufnahme.

Morris Schröter: Beste Zwischenbilanz seiner Profikarriere

Mit seinen Saisontreffern drei und vier macht er Joel Zwarts als Cheftorjäger Konkurrenz – persönlich ist es für Schröter die beste Zwischenbilanz seiner Profikarriere. Beachtlich, zumal der flinke Flügelspieler neu bei 1860 ist, aufgrund von Verletzungen und Sperren nur 897 Minuten auf dem Platz stand (von 1350) und noch zwei Treffer vorbereitet hat. Der beste Schröter aller Zeiten? Zumindest knüpft der Ostexperte als Löwe an seine herausragenden Jahre 2019 bis 2021 an.

Damals, noch in Zwickau, hatte er am Ende 17 bzw. 18 Torbeteiligungen auf dem Konto (7/10 bzw. 10/8). Ein Wert, der ihn für die 2. Liga interessant machte (Dresden/Rostock) – was auch bei 1860 sein erklärtes Ziel ist. Man lasse diese Spielklasse „nicht von der einen auf die andere Sekunde los“, sagte er nach seinem Wechsel von der Ostsee an die Isar: „Ich würde nicht sagen, dass das Kapitel für mich bereits abgeschlossen ist. Mit einer ordentlichen Saison kann man immer noch mal die Aufmerksamkeit erregen.“ Wenn er so weitermacht – auf jeden Fall.

Innenverteidiger Niklas Lang: Positiv und immer leistungsbereit

Löwen-Held Nummer zwei am Samstag war Niki Lang, der sein erstes Drittligator erzielte – und in der letzten Szene des Spiels k.o. ging. Gehirnerschütterung, zum Glück wohl ein überschaubarer Schaden am Kopf, der bei Lang ein besonders gut entwickeltes Körperteil ist. Positiv und immer leistungsbereit, nie beleidigt, wenn er mal auf die Bank muss – mit diesen Tugenden hat sich der Innenverteidiger einen Platz in den Herzen aller Löwen erobert.

Am Samstag widmete ihm die U 9 ein Gute-Besserung-Plakat, von Trainer Maurizio Jacobacci gab’s ein Sonderlob für seinen Einsatz. Gut für 1860, dass sich Lang frühzeitig zu seinem Ausbildungsverein bekannt hat. Sein Vertrag, den er im Sommer ohne längeren Poker verlängert hat, läuft bis 2026.

Hiller vor Comeback - Kwadwo und Vrenezi wieder spielberechtigt

Erfreulich für Jacobacci: In Abräumer Leroy Kwadwo und Zehner Albion Vrenezi haben zwei weitere Asse ihre Rot- bzw. Gelbsperre abgesessen, zudem steht die Rückkehr von Marco Hiller, der genesenen Nummer 1 im Tor, bevor. Nicht wenige Fans hoffen bereits auf eine weitere Rückkehr – auf die ihres Vereins als Aufstiegsanwärter.

Dresden und Regensburg scheinen enteilt zu sein, aber für den Relegationsplatz gibt es noch keine ernsthaften Bewerber, sieben Punkte Rückstand sind aufholbar. Vor allem, wenn sich die Löwen ihre Stehauf-Mentalität vom Samstag für den Rest der langen Saison bewahren. (ULI KELLNER)

Aufrufe: 014.11.2023, 09:01 Uhr
Uli KellnerAutor