
Im Teil 3 unseres Rückblicks auf die bisher absolvierte Spielzeit in der Kreisklasse Weiden, Staffel Ost, beleuchten wir einmal den Saisonverlauf des Liga-Newcomers SV Etzenricht II und des TSV Pleystein, zweier Mannschaften, die das Weihnachstfest im ruhigen Fahrwasser des Klassements feiern dürfen. Wir schauen aber auch auf die SG SV Plößberg/Schönkirch II, bei der - auf Platz 9 rangierend - der Kreis der Mannschaften beginnt, die mit Sorgenfalten - weil in Abstiegsgefahr schwebend - in die Winterpause gegangen sind.
SV Etzenricht II (7. Platz, 25 Punkte, 7/4/6, 34:31 Tore)
Donnerstag. 22. Mai 2025, „Tatort“ Sportplatz des SV Plößberg: Mit einem 3:0 im Relegationsspiel gegen die Bezirksligareserve der SpVgg Vohenstrauß feierte die „Zweite“ des SV Etzenricht den Aufstieg in die Kreisklasse und setzte einer äußerst erfolgreichen Saison der Fußballer quasi die Krone auf, hatte zuvor doch schon die erste Mannschaft den Sprung in die Landesliga geschafft. Im zweiten Anlauf - das erste Rele-Match hatte man gegen den TSV Königstein II unglücklich verloren - klappte es für die junge, neuformierte SVE-Elf (Durchschnittalter ca. 23 Jahre), die nach mehreren Jahren in einer Spielgemeinschaft mit dem SC Luhe-Wildenau II gleich im ersten Jahr der Eigenständigkeit den „Aufzug nach oben“ besteigen konnte.
Mit einem weitgehend unveränderten Kader (zwei Zugänge, zwei Abgänge im Sommer) starteten die Youngsters unter der bewährten Leitung der beiden Coaches Klaus Moucha und Artur Parusel in die neue Saison. Nicht vielleicht wie bei einem Aufsteiger eigentlich erwartet der Klassenerhalt sollte oberste Priorität genießen, sondern optimistisch und vertrauend auf die eigenen Qualitäten gab man einen einstelligen Tabellenplatz als Saisonziel aus. Ein Blick auf die Tabelle zeigt nun, dass man sich in Etzenricht dabei keineswegs zu weit aus dem Fenster gelehnt hat, überwintert der Aufsteiger doch auf einem guten 7. Tabellenplatz.
Schnell fand man sich in neuer Umgebung zurecht, auch wenn sich die Ergebnisse regelmäßig abwechselten. Herausragend dabei sicherlich das 6:2 auf eigenem Terrain gegen die SG Plößberg/Schönkirch II und das das Sportjahr beschließende 5:3 beim SV Waldau. Schon fast tragisch endete das Heimspiel gegen den Spitzenreiter aus Irchenrieth, bis zur siebten Minute der Nachspielzeit führte man, die große Überraschung lag nahe, ehe dem Primus doch noch der Ausgleich gelingen sollte. Das andere Gesicht zeigten die Blau-Schwarzen in den Duellen gegen die abstiegsgefährdeten Teams aus Moosbach (2:3) und im Rückspiel zuhause gegen Schlusslicht SpVgg Windischeschenbach, wo man durch ein Tor in der „Overtime“ zum 2:2 eine Niederlage gerade noch abwenden konnte.
Grundsätzlich präsentiert sich die junge Crew allerdings sehr positiv, wie Trainer Klaus Moucha gegenüber FuPa erklärt: „Die bisherige Saison verlief mit Höhen und Tiefen. Generell bin ich aber zufrieden. Die Jungs entwickeln sich stetig weiter. Diesen Prozess mitgestalten zu dürfen macht richtig Spaß! Dass auch schon der ein oder andere aus unserer jungen Mannschaft Landesligaluft schnappen durfte, ist ebenso erfreulich. Für die Rückrunde wollen wir nun eine richtig fitte Truppe stellen und uns weiter entwickeln. Unser vorrangiges Ziel ist, möglichst schnell 40 Punkte zu erreichen. Die Position ist am Ende zweitrangig, so lange wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben“, so der Spielercoach.
TSV Pleystein (8. Platz, 24 Punkte, 7/4/6, 32:31 Tore)
Nach einem beeindruckenden 3. Tabellenplatz in der Saison 2023/24 und einem 7. Rang in der Vorsaison formulierten die Verantwortlichen der Kreuzbergelf das Saisonziel mit „obere Tabellenhälfte“ logischerweise optimistisch. Mit Jonas Helgert hatte man im Sommer einen treffsicheren Angreifer abgeben müssen (er suchte eine neue Herausforderung in der Bezirksliga beim Nachbarn SpVgg Vohenstrauß), konnte diesen Verlust aber erfreulicherweise mit der Rückkehr des eine Spielzeit „abtrünnigen“ Moritz Hartwig wieder kompensieren.
Die Frühphase der neuen Saison verlief erfreulich, neun Punkte nach fünf Partien konnten sich sehen lassen. Dann allerdings folgte eine „schöpferische Pause“, als die Schön-Truppe von den folgenden vier Partien drei abgab. Danach wechselten die Ergebnisse immer wieder, das „Highlight“ sicherlich der 3:2-Heimsieg gegen den ambitionierten Nachbarrivalen SV Waldau. Bei einem unter dem Strich zufriedenstellenden Rang 8 zum Jahreswechsel fehlte der Elf um Kapitän Patrik Schneider insgesamt gesehen ein wenig die Konstanz in den Leistungen, bedingt auch durch die vielen Ausfälle, die den TSV in der bisherigen Saison immer wieder trafen. Für all die, die für die Fehlenden in die Bresche sprangen und zusammen mit den „Gesunden“ auf dem Platz standen, hat TSV-Trainer Alex Schön ein dickes Lob übrig. Überhaupt: Einstellung, Zusammenhalt, Trainingsbeteiligung passen einfach, so dass man erwarten darf, dass der „eingeschworene Haufen“ am Ende sein Saisonziel erreichen wird.
„Bis jetzt war es ein stetes Auf und ein Ab in dieser Saison. Wir hatten sehr viele Verletzte und dadurch mussten wir immer mit wieder einer anderen Mannschaft antreten. Aber alle eingesetzten Spieler haben es hervorragend gemacht, ein jeder zeigte Kampf, Ehrgeiz und Siegeswillen. Letztlich könnten wir drei oder vier Punkte mehr haben, die haben wir leichtfertig verschenkt und hergegeben haben. Dennoch bin ich mit den gezeigten Leistungen zufrieden. Zudem sind stets sehr viele Spieler im Training und das macht Spaß. Nach der Winterpause wollen wir gut trainieren, uns immer weiterentwickeln und so viele Punkte wie möglich sammeln. Wichtig ist und bleibt der Zusammenhalt und dass die Trainingsbeteiligung weiterhin so hoch bleibt“, so TSV-Chefanweiser Alexander Schön, der seit November 2022 auf der Kommandobrücke der Elf aus der Rosenquarzstadt steht.
SG SV Plößberg/Schönkirch II (9. Platz, 20 Punkte, 5/5/7, 28:35 Tore)
Nach einem guten 6. Tabellenplatz in der zurück liegenden Spielzeit hatten die Verantwortlichen der beiden Vereine das Saisonziel mit „einstelliger Tabellenplatz“ vorsichtig optimistisch formuliert. Im dritten Jahr des Bestehens der Spielgemeinschaft wollte man keinesfalls in Abstiegsnöte geraten. Dass man nun sich nun zum Jahreswechsel mit nur zwei Punkten Abstand ganz in der Nähe der Gefahrenzone befindet, hat natürlich Gründe.
Vorrangig eine noch nie da gewesene „Verletztenseuche“ beeinträchtigte die Mannen von Coach Sebastian Schell im Buhlen um Punkte. Stetig wechselten die Ergebnisse, bei denen immer wieder aufblitzte, zu was die Elf eigentlich zu leisten imstande ist. Beispiele sind das 3:0 in Pleystein, das 2:2 gegen Altenstadt/WN oder das Heimspiel gegen den Primus aus Irchenrieth, wo man diesem bis zu einer Roten Karte das Leben richtig schwer machte, um am Ende dann doch 3:6 zu verlieren. Mit den Heimniederlagen gegen Luhe-Markt und Moosbach und dem Unentschieden gegen den Tabellenletzten aus Windischeschenbach sind dann Spiele genannt, in denen man wichtiges Punktegut gegen Mitstreiter in hinteren Tabellengefilden unnötig liegen ließ.
Nichts anderes, als möglichst zügig das zum Ligaerhalt notwendige Punktegut einzufahren, ist nun das Ziel ab der Wiederaufnahme des Spielbetriebs, wo die SG beim Nachholspiel in Windischeschenbach gleich ein „Sechs-Punkte-Match“ vor der Brust hat. SG-Übungsleiter Sebastian Schell, in der zweiten Saison an der Außenlinie der „Grünen“, ist zuversichtlich, dass die Seinen auch in der nächsten Saison zum Starterfeld der Kreisklasse gehören: „Bei der Bewertung der bisherigen Saison bin ich hin- und hergerissen. Wir stehen nicht dort, wo wir uns das vorstellen und sind jetzt hinten reingerutscht. Es waren einige Ergebnisse dabei, die unnötig waren und wo mehr möglich gewesen wäre. Auf der anderen Seite habe wir als Team zusammengestanden und uns das ganze Jahr gegen diese brutale Verletztenmisere gestemmt. 34 eingesetzte Spieler, kein Spieler, der mehr als 85 Prozent der Einsatzminuten hatte, teilweise mussten wir sogar mit Feldspielern im Tor agieren. Wir wollen aber nicht jammern, einige Spieler aus der zweiten Reihe haben auch ihre Chance genutzt. Auch die Trainingsbeteiligung war immer top. Ziel ist es nun, ab dem März möglichst schnell die nötigen Punkte zu holen, um die Klasse zu sichern. Ich bin mir sicher, dass wir das schaffen, wenn wir unser Potential abrufen und jeder mit anpackt. Ob der ein oder andere Verletzte zurückkehren kann, müssen wir abwarten. Gerade sind wir einfach nur froh über die Pause und wollen die Akkus aufladen.“
