2024-04-25T14:35:39.956Z

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Coach Thomas Jocher und seine F-Junioren sind gespannt auf das Turnier in der Allianz Arena.
Coach Thomas Jocher und seine F-Junioren sind gespannt auf das Turnier in der Allianz Arena. – Foto: Roland Halmel

„Zu 100 Prozent Bayern-Fans“ – Peitings F-Junioren im bayrischen Fußballtempel

Mini-Turnier in der Allianz Arena

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Der TSV Peiting hat seine F-Jugend bei einem Minifußball-Turnier in der Allianz-Arena angemeldet. Schon seit Wochen liegt dieses Event im Mittelpunkt.

Peiting – Am Pfingstsamstag sitzen auf der Bank des FC Bayern München Spieler, die richtig Spaß am Fußball haben. Anstelle von Thomas Müller, Jamal Musiala oder Leroy Sané kicken am Wochenende die F-Junioren des TSV Peiting in der Allianz Arena. Die Spannung bei den Buben im Alter von sieben bis neun Jahren dürfte um einiges höher sein als bei den Profis von der Säbener Straße, die zum selben Zeitpunkt in Köln noch auf den Gewinn der elften deutschen Meisterschaft in Serie hoffen.

„Seit zwei Wochen gibt es bei uns kein anderes Thema mehr“, fiebern Thomas Jocher und seine Kicker dem Turnier im oberbayerischen Fußball-Tempel entgegen.

Der Trainer der U9 des TSV hat seine Mannschaft schon im Februar für das Minifußball-Festival in der Fröttmaninger Arena angemeldet, das der Bayerische Fußball-Verband zusammen mit der Stadt München ausrichtet. Nachdem er im vergangenen Jahr noch eine Absage erhalten hatte, war ihm dieses Mal das Glück hold, auch weil er seine Elf rechtzeitig genug angemeldet hat. Im März bekam Jocher die Nachricht, dass sein Team einen der 20 begehrten Startplätze erhält.

Eine Erfahrung fürs Leben: Peitings Junioren dürfen auf legendärem Rasen kicken

„Als ich das bei der Jugendtrainer-Sitzung mitteilte, ging ein Raunen durch die Runde“, spricht der Coach von einem begeisterten Anklang, den die erfolgreiche Bewerbung im gesamten Verein fand. Die Verantwortlichen des TSV charterten sogar ein Gefährt von der Firma „Koch Busreisen“, das die Mannschaft am Samstag mit ihren Eltern nach München bringt.

Allerdings darf Jocher nicht seinen gesamten Kader mitbringen. Der BFV hat die Zahl der Spieler auf zehn limitiert. Vier Peitinger müssen deshalb zu Hause bleiben. Obwohl der Übungsleiter bemüht ist, die Auswahl so salomonisch wie nur möglich zu treffen, ist ihm bewusst, dass ein paar Tränen fließen werden.

Just zum selben Zeitpunkt, zu dem es für die Bayern in Köln um ihre letzte Chance auf den Titel geht, spielen die Peitinger zwischen halb fünf und halb sechs auf dem Rasen der Allianz-Arena, auf dem schon Legenden wie Arjen Robben, Franck Ribéry und Robert Lewandowski ihre hohe Kunst zum Besten gaben.

Das Turnierformat erklärt – Freude und Spaß der Kinder im Fokus

Das gesamte Grün ist in zehn Felder aufgeteilt, auf denen die kleinen Fußballer im Duell „Drei gegen drei“ auf jeweils vier Minitore spielen. Einen echten Keeper gibt es nicht. Tore dürfen auch nur aus einer bestimmen Schusszone heraus erzielt werden. Der Verband beabsichtigt, diese Spielform (früher „Funino“ genannt), mit der er bei den Kindern die Freude am Fußball fördern möchte, ab der kommenden Saison flächendeckend in Bayern einzuführen.

Einen Turniersieger wird es nicht geben. Jede Mannschaft absolviert innerhalb von einer Stunde sechs Spiele. Mit jedem Sieg steigt sie eine Stufe auf, mit jeder Niederlage wird sie einen Rang tiefer eingeordnet. So wird gewährleistet, dass recht schnell die Teams gegeneinander antreten, die sich auf Augenhöhe miteinander befinden.

„Das Ziel ist es, dass sich die Gleichstarken miteinander messen“, erläutert Jocher den Sinn des Systems. Er selbst soll als Trainer kaum Einfluss während des Spiels auf seine Mannschaft nehmen. Nur die Einwechslungen darf er durchführen.

Vielleicht wird er doch etwas stärker auf seine Knirpse einwirken müssen, als gedacht. Jocher braucht nur an sich selbst zu denken, wie es ihm jüngst bei einer Führung durch die Arena den Atem verschlug. „Es ist ein wahnsinniger Anblick, wenn man auf den Rängen steht“, sagt er ehrfurchtsvoll.

Wie wird es dann erst seinen Buben ergehen, wenn sie auf dem Rasen stehen? „Das sind zu 100 Prozent Bayern-Fans“, weiß der Trainer, wie gefährdet sie sind, aus dem Staunen nicht mehr herauszukommen. Aber vielleicht spielen sie auch so erfrischend, wie man es früher von den Bayern gewohnt war. (Christian Heinrich)

Aufrufe: 026.5.2023, 07:35 Uhr
Christian HeinrichAutor