
Dabei fiel der für Zipse erlösende Treffer erst in der Schlussviertelstunde. Im Anschluss an einen Eckball von David Pfeil markierte Eric Stiller per Kopf das Tor des Tages. So konnten neben dem FC Rot-Weiß Erfurt, dem FC Carl Zeiss Jena und dem SV Blau-Weiß 91 Bad Frankenhausen auch die Meuselwitzer das Ticket für das Halbfinale lösen.
BERICHT von Jörg Kaltofen / ZFC Meuselwitz
Es blieb eine zerfahrene Partie. Zipse erhöhte zwar die Taktzahl, die großen zwingenden Chancen blieben jedoch auch in der zweiten Hälfte aus. Ein gut getretener Freistoß von Andy Trübenbach, den Heim-Keeper Müller überragend parieren konnte – mehr gab es nach gut einer Stunde zunächst nicht zu berichten. Es ging hart zur Sache und beide Teams kämpften aufopferungsvoll. Bei einem Zweikampf zwischen Eric Stiller und Jan-Lucas Bärwolf hatten der Schiedsrichter und ZFC-Angreifer Andy Trübenbach unterschiedliche Auffassungen – „Trübe“ sah Gelb, was noch Folgen haben sollte. Nach 66 Minuten hatte der Gastgeber noch einmal die Chance auf das 1:0. Ein schnell ausgeführter Freistoß in den Zipsendorfer Strafraum hätte fast Robert Lischke erreicht, doch erneut war Lukas Sedlak aufmerksam. Zipse blieb – obwohl vieles misslang – geduldig, und das zahlte sich aus. Nach einem gut hereingebrachten Eckball von David Pfeil stieg Eric Stiller zum Kopfball hoch und traf über Bande, in diesem Fall den Hinterkopf von Oskar Sennewald, ins lange Eck (75.). Egal wie glücklich der Treffer zustande gekommen war – die Führung war verdient. Auch wenn sich der Underdog nicht aufgab und noch einmal alles probierte, verteidigte die Leopold-Elf souverän. In der 87. Minute kam es zu einem hautnahen Zweikampf der beiden Trübenbach-Brüder. Andy hatte Daniel gefoult, half ihm aber mit einem brüderlichen Klaps wieder auf. In der Nachspielzeit stiegen die Emotionen erneut hoch, und Andy Trübenbach ließ sich nach einem Foul zu einer weiteren Diskussion mit dem Schiedsrichter hinreißen. Er sah dafür die Ampelkarte (90+4.). Kurz vor dem Schlusspfiff wurde dann auch noch Florian Hansch unsanft von den Beinen geholt, was die Zipsendorfer Bank nachvollziehbarerweise aufbrachte. Dann pfiff der Schiedsrichter ab – und auch die hitzigen Szenen am Ende waren schnell vergessen. Zipse zieht ins Halbfinale ein, und der FC An der Fahner Höhe kann auf einen starken Auftritt zurückblicken.
Fazit: Glückwunsch an die Leopold-Elf zu ihrem Sieg, aber auch Respekt an die Hausherren, die es den Meuselwitzern wirklich schwer gemacht haben. Am Ende war der knappe Erfolg verdient und der ZFC steht im Halbfinale.
Georg-Martin Leopold (ZFC Meuselwitz): „Ich glaube, jeder der beiden Brüder wollte sich heute beweisen. Der eine vor heimischem Publikum und auch unser Trübe in seiner alten Heimat. Es war ein rassiges Spiel, beide hatten gute Aktionen und waren heute wohl die gefährlichsten Angreifer. Von daher bin ich froh, dass Andy bei uns spielt, wir 1:0 gewonnen haben und jetzt im Halbfinale sind.“
Artur Machts (FC An der Fahner Höhe): „Man merkt natürlich irgendwann den Klassenunterschied, gerade dann nach 70–80 Minuten. Da verlassen einen schon ein bisschen die Kräfte. Ja, und dann hat uns der Lucky Punch gefehlt.“