Region. Die Zehn-Minuten-Strafe, die in Teile des deutschen Amateurfußballs zurückgekehrt ist, wird auch kommende Spielzeit bleiben. Allerdings nicht zwingend flächendeckend, wie mancher gehofft hatte. Und auch (noch) nicht im Profibereich. Das bestätigte Lutz Wagner auf Anfrage dieser Redaktion. „Es wird in allen Landesverbänden geschult, aber jeder Landesverband kann eigenständig entscheiden, ob er dann die zehn Minuten ergänzend oder ausschließlich die Gelb-Rote Karte anwendet“, erklärt der Lehrwart des Deutschen Fußballbundes (DFB).
Während im Südwestdeutschen Fußballverband (SWFV) 2024 von Verbandsliga bis C-Klassen auf die Zeitstrafe umgestellt wurde, gibt es sie in Hessen als Pilotprojekt schon seit 2021, aktuell von der Kreisoberliga abwärts. In höheren Ligen zücken hessische Unparteiische ausschließlich die Ampelkarte. Die Zeitstrafe erlebt also eine Wiederbelebung, 1983 war sie schon einmal im Amateurbereich eingeführt worden und hielt sich bis 1992.
Geplant ist: „Wo die Zeitstrafe künftig ausgesprochen wird, ist sie genau definiert“, betont Wagner. Damit ändert sich auch im Verbreitungsgebiet des Südwestdeutschen Fußballverbandes wie auch in Hessen einiges.
Wagner ist durchaus ein Freund der Zeitstrafe und kann sich diese auch irgendwann im Profibereich vorstellen. „Warum auch nicht? Sie hat sich im Amateurbereich durchgesetzt und im Jugendbereich mit entsprechend verkürzter Strafzeit ebenfalls.“
Im Fokus der Regelexperten stehen auch immer wieder die den Torwart betreffenden Fußballgesetze. „Gerade für den Keeper sind diese sehr komplex“, betont der Fachmann aus dem Main-Taunus-Kreis. Aktuell überlege man etwa, wie das Zeitspiel bei Abschlägen verbindlicher geahndet werden könnte. Wie das aussehen könnte, lest Ihr hier.