2025-12-17T10:26:01.779Z

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Celal Aydogan (am Ball) muss im ersten Pflichtspiel mit dem WSV eine Niederlage einstecken.
Celal Aydogan (am Ball) muss im ersten Pflichtspiel mit dem WSV eine Niederlage einstecken. – Foto: Jochen Classen

WSV-Zugang Aydogan: "Fehler, die uns nicht passieren dürfen"

Erhobenen Hauptes durfte der Wuppertaler SV trotz der 0:2-Niederlage zum Eröffnungsspiel gegen Fortuna Köln vom Feld schreiten. Eine Schlüsselszene in der ersten Hälfte traf die Bergischen Löwen besonders ins Mark.

Es lief die 19. Spielminute. Alessio Arambasic wurde im Spielaufbau mit dem Rücken zum Gegner angespielt und tat ohne große Not genau das, wovor schon Jugendspielern immer wieder gewarnt werden: Der 23-Jährige Zugang aus der Regionalliga Nord drehte sich mit dem Ball in den Gegenspieler, verlor die Kugel und griff im Moment darauf gegen Rafael Garcia zur Notbremse. Der Wuppertaler SV musste also knapp über 70 Minuten in Unterzahl überstehen und erledigte dies durchaus ordentlich. Dennoch stellt sich natürlich zwangsläufig die Frage, ob gegen den nominell favorisierten Gegner von Fortuna Köln bei Elf gegen Elf noch mehr möglich gewesen wäre.

Anhang hat noch ein paar Prozentpunkte herausgekitzelt

"Sowas passiert im Fußball. Trotzdem sind das Fehler, die uns nicht passieren dürfen", bewertet Celal Aydogan, wie Arambasic ebenfalls im zentralen Mittelfeld der Wuppertaler zu Hause, die entscheidende Szene. Den Umständen entsprechend, zeigt sich der Zugang des 1. FC Bocholt dennoch zufrieden. "Es war ein sehr laufintensives Spiel für uns, die rote Karte hat das sogar noch einmal verstärkt. Trotzdem finde ich, dass wir das gut gemacht haben. Wir haben uns in Unterzahl nicht unterkriegen lassen, haben Mentalität gezeigt, was diese Saison wichtig sein wird."

Besonders eindrucksvoll wirkte die an diesem Freitagabend mitreißende Stimmung im Stadion am Zoo. Die mit 4449 Zuschauern ordentlich besuchte Kulisse peitschte den WSV nach der roten Karten sogar noch lautstärker an und feierte jede gelungene Aktion mit einem Szenenapplaus. "Die Fans haben uns auf jeden Fall gepusht, das war vielleicht auch ein Grund, weshalb wir so lange durchgehalten haben. Wir wussten, für wen wir das machen: Für die Fans," sagt Aydogan nach seinem ersten Pflichtspielauftritt vor dem Wuppertaler Publikum.

Sein Kapitän, Torhüter Kapitän Michael Luyambula teilt das spielerisch positive Fazit: "Die frühe rote Karte hat das Spiel verändert, aber wir machen es trotzdem ordentlich. Ich bin stolz auf die Mannschaft, auf jeden Einzelnen. Wir haben uns in die Bälle geschmissen, haben gegen den Ball gut gearbeitet. Und das ist das, worauf wir aufbauen müssen."

Für Tyrala wurde ein "reguläres Tor" für den WSV zurückgepfiffen

Matthias Mink (li.) und Sebastian Tyrala (re.) auf der Pressekonferenz.
Matthias Mink (li.) und Sebastian Tyrala (re.) auf der Pressekonferenz. – Foto: Jochen Classen

Etwas kritischer formuliert Cheftrainer Sebastian Tyrala sein Matchfazit: "Es ist ärgerlich, dass wir das Spiel so leichtfertig hergeben. Natürlich war die Einstellung gut, aber am Ende will man gewinnen", resümiert der 37-Jährige im Zuge der Pressekonferenz nach dem Spiel. Auch ihn beschäftigten die Entstehung der roten Karte und auch der strittige Elfmeter. Dazu bemängelt er, dass seinem Team ein Treffer von Jeff-Denis Fehr in der Nachspielzeit der ersten Hälfte verwehrt wurde, stattdessen entschied der Unparteiische auf Abseits. "Die Szene bei der roten Karte kann man besser lösen. Den Elfer kann man vielleicht geben, muss es aber nicht. Noch ärgerlicher ist es, dass wir ein reguläres Tor gemacht haben."

Auch wenn nach dem Spiel noch über die ein oder andere Szene diskutiert werden kann, betont Köln-Trainer Matthias Mink, dass sein Team schon vor dem Platzverweis klare Feldvorteile vorzuweisen hatte: "Wir waren bei Elf gegen Elf die Mannschaft mit der besseren Spielanlage", befindet er, gesteht im Zuge dessen aber auch, dass sich sein Team trotz numerischen Vorteils sehr schwertat: "Die Frage war: Ist es eine rote Karte, von der wir profitieren oder durch die das Spiel noch schwerer wird? Wir hatten viele Standardsituationen. Der Elfmeter war die Einzige, die wir nutzen konnten."

Aufrufe: 026.7.2025, 00:02 Uhr
Markus BeckerAutor