
Worms. So gut die Oberliga-Fußballer des VfR Wormatia Worms aktuell auch performen, das Aufstiegsrennen der Liga findet schon seit Monaten ohne die Wormser statt. Doch der sportliche Erfolg (zuletzt acht Spiele, sechs Siege in 2025) macht den Wormaten zumindest Hoffnung, dass der VfR in der kommenden Spielzeit wieder bis zum Saisonende um seine Ziele spielen kann. Das im ersten Halbjahr der Saison konstant unter seinen Möglichkeiten spielende Team präsentiert sich seit Wochen als Einheit und holt sich allmählich den Kredit seiner Fans zurück, den es in den Herbst- und Wintermonaten in dieser sportlich enttäuschenden Saison bei vielen Anhängern verspielt hatte.
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Neben einem größeren Teamzusammenhalt, einer guten Fitness und einer geringeren Fehlerquote wirken die Wormser inzwischen auch deswegen gefestigter, weil sich ihr Defensivverhalten massiv verbessert hat. Der Teil der Mannschaft, auf dem die Verantwortlichen der Wormaten in der Winterpause ihr Hauptaugenmerk gelegt hatten. Vier Abwehrspieler verließen den Verein, drei neue kamen hinzu. „Wir haben im Winter die richtigen Schlüsse gezogen”, sagt Wormatias Sportlicher Leiter Aydin Ay. Mit Kosuke Ota, Jason Onyejekwe und Ajet Grajcevci habe man Spieler verpflichtet, die dem Team in Spitze und Breite helfen, glaubt Ay.
Gefragt waren die Neuen sofort. Auch, weil Vize-Kapitän Ivan Smiljanic wochenlang ausfiel und sich der leidgeplagte Miguel Costa nach einer überzeugenden Winter-Vorbereitung prompt vor dem ersten Pflichtspiel des Jahres verletzte und seitdem erneut aussetzen muss. Auch im Heimspiel gegen den SC Idar-Oberstein (siehe Infokasten) fehlt Costa weiter. Genau wie seine Mitspieler Luca Manganiello, Andre Gitau, Tom Dahlke, Sandro Loechelt und Nik Rosenbaum (privater Termin).
Doch nicht nur im zurückliegenden Winter hat sich die Wormatia in der Defensive verstärkt. Mit Luca Baderschneider, Malik Yerima (beide vom Ligakonkurrent SC Idar-Oberstein) und Leo Klein (Cosmos Koblenz) hat die Wormatia bereits drei Spieler verpflichtet, die künftig auch im Defensivbereich der Wormser mehrere Positionen bekleiden könnten. Längst ist die Kaderplanung, in die auch der künftige Cheftrainer Anouar Ddaou eingebunden ist, weit fortgeschritten. „Viele Sachen sind vorbereitet”, verrät Ay, der neben den Transfers in den vergangenen Wochen auch unzählige Gespräche mit den Spielern des aktuellen VfR-Kaders führte. Nicht für jeden aktuellen Wormatia-Spieler geht es im kommenden Jahr in Worms weiter. Schon in der kommenden Woche will der Verein erste Personalentscheidungen dazu bekannt geben.
Bei manchen Spielern wird sich die Entscheidung Vereinswechsel oder Vertragsverlängerung noch hinauszögern. Doch dass ein Spieler wie Ivan Smiljanic, der im Sommer den nächsten Karriereschritt gehen möchte, bei der Wormatia bleibt, ist nahezu ausgeschlossen. Nik Rosenbaum verlässt die Wormser sicher und verbindet künftig beim SG Hüffelsheim den Fußball mit dem Berufsleben. Erijon Shaqiri, ein weiterer Leistungsträger, weckt mit seinen starken Leistungen Begehrlichkeiten und dürfte sich auch mit der Regionalliga beschäftigen. Gleichwohl würde die Wormatia ihren Topstürmer gerne halten. Gleiches gilt auch für Kapitän Sandro Loechelt, dessen Körper den Unterschiedsspieler aber nicht erst in dieser Saison häufig ausbremst. Aber auch mit ihm, daraus macht Ay keinen Hehl, würde die Wormatia gerne über den Sommer hinaus planen.
Klar ist jedenfalls, so groß wie vor den vergangenen zwei Saisons soll der Kader-Umbruch, wenn es nach den sportlichen Entscheidern geht, bei den Wormaten in diesem Jahr nicht ausfallen. Bei „nur“ vier Neuzugängen wird es aber natürlich trotzdem nicht bleiben. Und auch auf der Abgangsseite wird es noch jede Menge Bewegung geben. Und das wohl schon in Kürze auch verkündet werden.