2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines
Gute Laune und viel Auswahl: VfR-Trainer Peter Tretter, hier beim Testspiel gegen Walldorf, hat einen großen Kader, momentan keine Verletzten zu beklagen und demnächst einige schwierige Entscheidungen zu treffen.	Foto: Christine Dirigo/pakalski-press
Gute Laune und viel Auswahl: VfR-Trainer Peter Tretter, hier beim Testspiel gegen Walldorf, hat einen großen Kader, momentan keine Verletzten zu beklagen und demnächst einige schwierige Entscheidungen zu treffen. Foto: Christine Dirigo/pakalski-press

Wormatia Worms: Kampf um (fast) jeden Platz

Trainer Peter Tretter muss schwierige Personalentscheidungen moderieren +++ Klarheit im Tor und im Sturm

Worms. Die Trainingskiebitze bei der Wormatia sehen aktuell vor allem eins: einen vollen Trainingsplatz. Die seit Monaten fehlenden Jean-Yves Mvoto und Tevin Ihrig – dessen Comebacks immer unwahrscheinlicher werden – mal ausgenommen, sind bei der Wormatia seit Beginn der Wintervorbereitung nahezu alle Spieler fit. Zwar pausierte der eine oder andere Spieler (Evzi Saiti, Vincent Haber, Sandro Loechelt) zuletzt einmal, beim Pflichtspielauftakt am 24. Februar beim FV Dudenhofen hat Cheftrainer Peter Tretter, Stand jetzt, aber die Qual der Wahl. Wer steht in der Startelf? Wer schafft es in den Spieltagskader? Zwangsläufig wird der Trainer mit seinen Entscheidungen Spieler enttäuschen müssen. Auch bislang gesetzte Spieler sind davon wohl betroffen. Dafür sorgt auch die Verpflichtung von Jan Dahlke. Ein Blick in die vier Wormser Mannschaftsteile.

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Der Sturm

Mit der Verpflichtung von Stürmer Jan Dahlke hat die Wormatia einen Hochkaräter verpflichtet. Der 26-Jährige, gekommen vom Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena, ist als Stammspieler eingeplant. Weil Oberliga-Toptorjäger Daniel Kasper (20 Tore in 20 Spielen) die Saison seines Lebens bislang spielt, steht zwangsläufig eine Systemumstellung auf zwei Angreifer im Raum. Tretter sagt: „Wenn man zwei solche Spieler hat, dann muss man sie auch aufstellen.” Das Entscheidende: Die beiden Angreifer müssen bei aller individuellen Qualität, miteinander harmonieren. Die Aufgabe von Tretter und seinem Co-Trainer Benny Früh besteht nun darin, das Zusammenspiel der beiden Angreifer in ein funktionierendes System einzubinden. Kasper, im Verlauf der Saison als klarer Stoßstürmer gesetzt, muss sich also umstellen. Nicht besonders glücklich, so ist aus Vereinskreisen zu hören, sei er über die Verpflichtung Dahlkes gewesen. Im Training macht er wie gewohnt einen ehrgeizigen Eindruck. Hadert mit sich bei misslungenen Aktionen, und brüllt ein lautes „Yes” heraus, als er den Ball an VfR-Ersatzkeeper Leon Guth vorbei ins Netz drischt. Diese Emotionen auf die Verpflichtung von Dahlke zu reduzieren ist sicher zu weit hergeholt. Seit Jahren geht der ehrgeizige Stürmer mit Mentalität und Einsatz voran – in Spielen und im Training. Dennoch weiß er, dass die Zeit des „Alleinunterhalters“ im Wormatia-Angriff vorbei ist.

Das Mittelfeld

Das Gerangel um die Plätze im zentralen Mittelfeld ist groß. Auch, weil durch die bärenstarke Saison von Flügelflitzer Maximilian Fesser (15 Torvorbereitungen) klar zu sein scheint, dass das Offensivspiel der Wormer weiter auch über die Außen vorgetragen wird. Statt mit Raute deutet also viel auf eine Doppelsechs hin. Ist der Konkurrenzkampf auf der Außenbahn schon groß (Fesser, Younes Azahaf, Alexander Shehada, Umut Sentürk), sieht es im zentralen Mittelfeld genauso aus. Von den „Platzhirschen” Loechelt, Haber, Jannik Marx und dem als Führungsspieler geholten Luca Jensen, werden schon mal zwei Spieler mit der Bank vorliebnehmen müssen – und die Talente, die auf Spielzeit hoffen, sind da noch nicht mal aufgezählt. Loechelt und Fesser dürften wohl gesetzt. Marx, Haber und Sentürk müssen aber definitiv um ihren Platz fürchten.

Die finale Phase vor dem Auftakt in Dudenhofen ist also gleichzeitig auch ein zähes Ringen der Spieler um ihren Platz im Team. Spätestens ab Ende Februar werden mehrere Spieler aus dem jetzigen Kader sogar auch vorrangig bei der U21 trainieren und spielen, weil Tretter die Trainingsgruppe während der Runde verkleinern möchte. Jetzt schon nicht mehr dabei: Rechtsverteidiger Elias Holzemer (berufsbedingter Abgang) und Routinier Fatih Köksal (U21).

Die Abwehr

Vor dem unumstrittenen Stammtorwart Luca Pedretti, scheinen nach dem Abgang Holzemers die Plätze auf der defensiven Außenbahn an Philipp Sonn (links) und Pascal Nicklis (rechts) vergeben. Im Zentrum gibt es mit Simon Ludwig, Ivan Smijanic, Moritz Maurer und dem widergenesenen Stefano Maier hingegen vier Kandidaten für zwei freie Plätze. Auch Jannik Marx wurde zuletzt im Testspiel in der Innenverteidigung aufgeboten? Ein Hinweis darauf, dass Marx im Mittelfeld nicht mehr erste Wahl sein wird? Möglich. Wahrscheinlicher ist aber, dass Marx, wie schon im ersten Halbjahr des Öfteren erprobt, im Falle einer Dreierkette als erster Aufbauspieler zwischen den Innenverteidigern agieren soll. Der Blick auf die Mannschaftsteile zeigt: der Konkurrenzkampf an der Alzeyer Straße tobt.



Aufrufe: 08.2.2024, 20:30 Uhr
Stefan MannshausenAutor