
Worms. Es ist die derzeit wohl schwierigste Liga-Aufgabe, die den Fußballern des VfR Wormatia Worms zum Rückrundenauftakt bevorsteht. Mit dem 1. FC Kaiserslautern II kommt am Freitag (19 Uhr, EWR-Arena) zwar „nur” der Tabellenzweite an die Alzeyer Staße – dafür aber der mit Abstand formstärkste Oberliga-Kontrahent. Das Hinrundenspiel zum Ligastart verloren die Wormser 0:3.
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Zu sagen, die FCK-Reserve sei momentan gut drauf, wäre untertrieben. Alle ihrer vergangenen zehn Ligaspiele (!) gewannen die Pfälzer. Sie sammelten dabei so viele Punkte, wie die Wormatia in der gesamten laufenden Oberliga-Spielzeit (30 Punkte). Formtief empfängt Formhoch; könnte es also auch heißen. Die einzigen drei FCK-Ligapleiten in dieser Saison setzte es vor der unglaublichen Siegesserie, als die Lautrer drei Spiele in Folge gegen Cosmos Koblenz (0:1), den FK Pirmasens (0:3) und den FV Diefflen (3:5) in den Sand setzten.
„Sie sind ein absolutes Topteam”, sagt VfR-Trainer Anouar Ddaou also völlig zu Recht. „Sie haben einen Torwart (U-Nationalspieler Enis Kamga, Anm. d. Red.), der nicht in diese Liga gehört, einen Kapitän (Ex-Profi Jean Zimmer, Anm.) der nicht in diese Liga gehört und einen Offensivmann (Shawn Blum, Anm.) der nicht in diese Liga gehört. Sie haben die schnellsten Außenspieler der Liga, körperlich robuste Angreifer und wirken wie eine homogene Mannschaft.”
Kaum Schwächen also auf des Gegners Seite, doch Chancen für sein Team sieht Ddaou dennoch. „Wir haben zuhause eine sehr gute Bilanz und können offensiv immer gefährlich werden.” Für sein Team ginge es auch nicht nur darum, so der VfR-Coach, die FCK-Angriffe zu unterbinden und im Keim zu ersticken („Denn dann würden wir nur 0:0 spielen und nicht gewinnen”), sondern selbst spielerische Akzente zu setzen und ins letzte Drittel zu kommen. „Wir haben Stärken, mit denen wir ihnen wehtun können.“
Anders als der FCK-Nachwuchs befinden sich die Wormaten derzeit aber mindestens in einer Ergebniskrise. Das Pokalspiel eingeschlossen, wartet die Ddaou-Mannschaft schon seit sechs Spielen auf einen Sieg. Zuletzt gab es zwei Unentschieden – eines davon beim Tabellenführer in Pirmasens. Ein kleiner, hart erkämpfter Achtungserfolg.
Die gute Ausgangslage, in der sich Kapitän Altin Vrella (kehrt gegen den FCK nach Gelb-Rot-Sperre in die Startelf zurück) und Co noch vor wenigen Wochen befanden, ist trotzdem verspielt. Bei einer Niederlage gegen die Pfälzer wäre wohl auch Rang zwei, der am Ende der Saison die Regionalliga-Relegation bedeuten würde, futsch – bei dann mindestens zehn Punkten Rückstand (FCK-Nachholspiel steht noch aus).
Kleiner Nachteil für den FCK: Auf den ehemaligen VfRler Ivan Smiljanic, der sich auf dem Betzenberg einen Stammplatz gesichert hat, muss die Mannschaft von Ex-Profi Alexander Bugera in Worms verzichten. Der Innenverteidiger sah am vergangenen Wochenende beim 5:3-Sieg in Eppelborn wegen einer Notbremse die Rote Karte und muss aussetzen.
Eine Notbremse zwingt auch Wormatia-Torwart Tobias Edinger zum Zusehen. Bis auf den Schlussmann und den langzeitverletzten Leo Klein sind alle restlichen VfR-Spieler aber einsatzbereit. Anouar Ddaou sagt: „Ich habe mal wieder die Qual der Wahl.”