
Worms/Mainz. Vier Startplätze für die vierte Runde im Verbandspokal sind am heutigen Mittwoch noch zu vergeben. Als ambitionierter Oberligist zählt Wormatia Worms zum Kreis der Mitfavoriten in einem Topf, in dem mit dem TSV Schott Mainz nur ein Regionalligist steckt. Doch die Hürde beim FC Basara Mainz (Anstoß: 19 Uhr) ist hoch.
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VfR-Trainer Anouar Ddaou machte sich vor Ort selbst ein Bild vom Leistungsstand der „Diamanten“, als diese zum Verbandsliga-Auftakt den VfB Bodenheim hoch verdient 3:1 schlugen. Die Wormser sind also gewarnt. Seit 2018 warten sie auf den Titelgewinn, der den lukrativen Einzug in den DFB-Pokal mit sich bringt. Vorige Saison war schon Ende August beim TSV Gau-Odernheim Schluss (1:2 nach Verlängerung). Die Rheinhessen stiegen später in die Oberliga auf. Und genau das hat sich auch Basara zum Ziel gesetzt.
„Der Pokal ist mir sehr, sehr wichtig“, betont Ddaou. Das war schon in Gonsenheim, wo er 2023/24 erstmals das Endspiel erreichte, so. Aufgestellt werden soll also wie in einem Ligaspiel. Wobei Wechsel trotzdem wahrscheinlich sind: „Es wird dosiert rotiert. Der ein oder andere Verletzte kommt zurück. Und Basara ist von seiner Herangehensweise sehr speziell.“ Leon Klein ist nach ausgestandenen Rückenproblemen wieder verfügbar. „Ansonsten wird es Wechsel eher aufgrund taktischer Überlegungen geben.“
Die Mainzer verfolgen seit der Vereinsgründung 2014 die Philosophie, je etwa zur Hälfte auf regionale Spieler und auf junge Japaner, die für zwei, drei Jahre zwecks Sprachschule, kulturellem Kennenlernen und Fußball nach Mainz kommen, zu setzen. Chefcoach ist Shinji Okazaki, der den Verein einst mit dem Vorsitzenden Takashi Yamashita gemeinsam gegründet hat – zwei Jahre, bevor er mit Leicester City sensationell Englischer Meister wurde. Nach dem Durchmarsch aus der C-Klasse in die Verbandsliga haben sich die „Diamanten“ – das ist die Übersetzung des Wortes Basara – zuletzt im oberen Drittel festgesetzt. Nun soll der nächste Schritt folgen.
Im September 2020 gab es das Duell schon einmal. Damals gab Basara sein Heimrecht ab, Wormatia gewann daheim mühelos 4:0. Seinerzeit scheuten die Mainzer Japaner den Aufwand, dem Publikumsandrang Herr zu werden. Der Club stand in Ehrenamt und Infrastruktur auf tönernen Füßen – und ist seither deutlich gewachsen. Und so wurden Überlegungen, die Partie auf die Bezirkssportanlage Mombach zu verlegen, ad acta gelegt. Gespielt wird in Hechtsheim, auf einem nagelneuen Kunstrasen. Die, so die anfänglichen Schätzungen, rund 200 Gäste-Fans werden hier ebenso Platz finden wie alle Basara-Sympathisanten und sonstigen Interessierten.
Am japanischen Essensstand wird es auch Getränke zur Abkühlung geben. Zur Anstoßzeit sind noch über 30 Grad prognostiziert. Der Platz ist groß, die Japaner sind laufstark, ihre Spielweise basiert auf aggressivem Verteidigen und schnellem, vertikalem Spiel. Da kommt also keine geringe Kraftanstrengung auf den Favoriten zu. „Sie haben sehr viele quirlige, technisch versierte, spielintelligente Spieler auf dem Platz“, hat Ddaou beobachtet, „das hat schon sehr flüssig ausgesehen, sie spielen variabel und haben Selbstbewusstsein.“
Der Ligastart gelang, Basara ist Erster. Vor Goalgetter Gianni Auletta warnt Ddaou insbesondere – wohl wissend, wer der Favorit ist: „Wir werden uns etwas überlegen, um die Stärken des Gegners rauszunehmen. Aber am wichtigsten ist: Wir wollen unser Spiel durchdrücken.“