Wormatia: Traumtor und Patzer bei Liga-Abschied

Keine Spannung, aber Chancen auf beiden Seiten

Die Spannung war nämlich schon vor der Partie raus. Die Wormatia hatte am vergangenen Spieltag die letzte Chance auf den Klassenerhalt auf dramatische Art und Weise in Homburg verspielt, die Nordhessen hatten genau diesen gefeiert. Es ging tabellarisch also um nichts mehr – langweilig war die ausgeglichene Partie bei bestem Fußballwetter und vor rund 800 Zuschauern aber keineswegs. Und das lag nicht nur am schönen Lorenzen-Tor in Minute 25.

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Peter Tretter, Trainer der Wormser, hatte nach dem Spiel gemischte Gefühle. „Die Mannschaft hat es gut gemacht und nochmal versucht, alles zu mobilisieren”, sagte der 56-jährige Coach und erklärte, warum diese Leistung für ihn nicht selbstverständlich war: „Wir hatten nach dem Abstieg in Homburg eine schwere Woche. Der Kopf der Spieler war leer, die Beine schwer. Ich hätte mir nur gewünscht, dass wir am Ende noch ein Tor machen und mit noch mehr Selbstvertrauen in das Pokalfinale in der nächsten Woche gehen können.”

Dass dieses Vorhaben am Ende nicht aufging, war der Ungenauigkeit im letzten Spieldrittel geschuldet. Die Wormatia spielte in Durchgang zwei gefällig, knüpfte spielerisch an die Auftritte der vergangenen Wochen an, verpasste durch schlechte Entscheidungen vor dem Kassel-Tor und ungenaue Abschlüsse aber einen Sieg zum Liga-Abschluss. Ramzi Ferjani (54. Minute), Lennart Grimmer (59.), Nils Fischer (65.) und Daniel Kasper (80.) hatten die Führung auf dem Fuß. Die Gäste hatten per Konter (66., Parade von VfR-Schlussmann Luca Pedretti) und dem anschließenden Eckball (67., Pfosten) jedoch die zwei insgesamt größten Chancen des zweiten Durchgangs.

Fehler in Spielaufbau sorgt für Worms-Rückstand

Auch der Beginn des Spiels gehörte den Gästen, was Tretter bestätigte. „Sie waren anfangs besser drin.” Und Kassel war auch früh in Führung. Nach einem Aussetzer von Rechtsverteidiger Grimmer, der links in der Viererkette den angeschlagenen Geovane Damaceno vertrat, gingen die Gäste früh in Führung (10.). Ex-Profi Alban Meha war der Nutznießer, Wormatia-Keeper Pedretti machtlos. Die Wormser trafen in Halbzeit eins durch Lorenzen und schnupperten durch Fischer zweimal am zweiten Treffer (22., 24.).

Dass der Ausgang dieser Partie schlussendlich nicht an oberster Stelle stand, merkte man den Teams in diesem unterhaltsamen Spiel immer wieder an. Auf beiden Seiten fehlte die letzte Entschlossenheit. 15 Minuten vor dem Ende belohnte Peter Tretter Wormatia-Torwart Nummer drei, Leon Guth, für seine tadellose Einstellung und seine Unterstützung im Laufe dieser Saison, mit dessen erstem Regionalliga-Einsatz seiner Karriere.

Wormatia: Pedretti (75- Guth) – Holzemer, Ferjani, Jeck, Grimmer (62. Hache) – Marx – Arcanjo Köhler (75. Manganiello), Torres, Gözütok (46. Shehada), Lorenzen – Fischer (68. Kasper).

Tore: 0:1 Meha (10.), 1:1 Lorenzen (25.).

Zuschauer: 802.