2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines
Gesperrt gegen Gonsenheim: Wormatia-Kapitän Sandro Loechelt (links), hier im Zweikampf mit Marcel Stieffenhofer bei seinem Kurzauftritt gegen Engers, wird das Spiel gegen die Mainzer von der Seitenlinie verfolgen müssen.	Foto: Christine Dirigo/pakalski-press
Gesperrt gegen Gonsenheim: Wormatia-Kapitän Sandro Loechelt (links), hier im Zweikampf mit Marcel Stieffenhofer bei seinem Kurzauftritt gegen Engers, wird das Spiel gegen die Mainzer von der Seitenlinie verfolgen müssen. Foto: Christine Dirigo/pakalski-press

Wormatia geht mit Nachwehen ins Nachholspiel gegen Gonsenheim

0:3-Niederlage des VfR gegen Engers hallt vor Partie gegen Gonsenheim noch nach

Worms. Mit Sprechchören wurden die Wormatia-Spieler nach der 0:3-Niederlage gegen Engers von ihren Fans verabschiedet. Nach einem Spiel, dass allen Beteiligten in Erinnerung bleiben wird. Da wären: ein viel diskutierter, weil entscheidender früher Platzverweis gegen Kapitän Sandro Loechelt, ein verschossener Elfmeter von Torjäger Daniel Kasper, ein aberkanntes reguläres Tor, zahlreiche vergebene Hochkaräter und drei Gegentore – so viele wie noch nie in dieser Saison. Eine gelungene Generalprobe vor dem Nachholspiel gegen den SV Gonsenheim am Mittwoch (19:30 Uhr, EWR-Arena) sieht jedenfalls anders aus. Doch bei allem Pech, das den Wormsern in diesem Spiel widerfahren ist, wollte Trainer Peter Tretter seine Spieler vor der Partie gegen die Mainzer nicht von aller Schuld befreien.

Dieser Text wird euch kostenlos zur Verfügung gestellt von der Allgemeinen Zeitung und Wormser Zeitung.

Ärger über leichtfertig verspielte Punkte

Dabei könnte es sich der erfahrene Coach leicht machen. Denn auch er hatte nach der Begegnung von einem Spielverlauf gesprochen, der „in einem Jahrhundert vielleicht nur einmal“ so vorkomme. Doch nur mit Pech und mit der Leistung des Schiedsrichters möchte Tretter das Spiel nicht bewertet sehen. Zumal die Wormatia selbstredend nicht die erste Mannschaft war, die trotz dominanter Leistung gegen einen Underdog verlor und sich anschließend massiv benachteiligt fühlte. Doch was Tretter auch nach ein paar Tagen Abstand („Ein Trainer braucht immer etwas länger, so ein Spiel im Anschluss dann abzuhaken als die Spieler“) immer noch ärgert. „Das sind drei Punkte, die jetzt weg sind. Drei Punkte, die am Ende der Saison eine Rolle spielen können.“

Für diese Erkenntnis reicht ein Blick auf die Tabelle. Gonsenheim, Pirmasens und die Wormatia (alle 46 Punkte), dahinter Rot-Weiß Koblenz (45) und das Überraschungsteam aus Auersmacher (43) – die Konkurrenz der Wormser um den Platz hinter Eintracht Trier ist umkämpft. Umso wichtiger wäre für die Wormaten also ein Erfolg gegen Gonsenheim im Nachholspiel. Doch Tretter warnt: „Wenn wir wieder so fehlerbehaftet spielen, wird es schwer zu gewinnen.“

Im ersten Heimspiel des Jahres war der Gegner zwar zu wenigen Torchance gekommen, hatte nach 90 Minuten aber dennoch drei Treffer erzielt. Der 56-jährige Wormser Coach monierte „Kleinigkeiten“. Spielentscheidende Momente. Gegen Gonsenheim möchte Tretter deshalb wieder „die letzte Entschlossenheit“ seiner Hintermannschaft sehen, die „klare Zuteilung“ beim Verteidigen von Eckbällen des Gegners.

Zweitbeste Defensive trifft auf zweitbeste Offensive

Am Sonntagvormittag trainierten die Wormser. Einzelne Szenen des Engers-Spiels besprach Tretter mit den betroffenen Akteuren. Groß „Draufhauen“ war nicht angesagt. Das Spiel sollte kurz besprochen werden, mehr nicht. Der Fokus galt schon da dem SV Gonsenheim, die Tretter „spielstark und offensiv“ kennt. Eine Partie wie gegen Engers, als die Wormaten gefühlte 80 Prozent Ballbesitz hatte, erwartet Tretter nicht und entspräche auch nicht den Stärken der Mainzer, die nach Eintracht Trier (84 Tore) die zweitmeisten Treffer der Liga erzielten (63).

Die Vorgeschichte zwischen den beiden Vereinen, als wegen der Verschiebung des Pokal-Halbfinales im Dezember die „Giftpfeile“ zwischen Mainz und Worms herflogen, sei laut Tretter im Vorfeld „null Thema“ gewesen. VfR-Chef Florian Natter sagt. „Wir hoffen, dass wir ein normales ruhiges Fußballspiel sehen werden.“ Bis auf ein zwei Veränderungen im Ablauf wird es keine besonderen Sicherheitsmaßnahmen geben. Natter sagt aber: „Wir haben ein Auge auf die Geschehnisse.“

Der Kapitän muss zuschauen

Mehrfach und in Zeitlupe habe er sich die Szene nochmal angeschaut, berichtete Florian Natter- Immer wieder kam der Erste Vorsitzende des VfR Wormatia Worms dabei zu der Erkenntnis, dass die frühe Rote Karte gegen Wormatia-Kapitän Sandro Loechelt bei der 0:3-Pleite gegen den FV Engers eine klare Fehlentscheidung gewesen war. Die Meinung des VfR-Chefs, der wohl beinahe alle Stadionbesucher des vergangenen Wochenendes zustimmen würden, ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass der Kapitän seiner Wormatia nun erstmal gesperrt fehlen wird. Das erste Mal im Nachholspiel gegen den SV Gonsenheim. Ersetzt werden wird der eigentlich „Unersetzliche” gegen die Mainzer wohl von Winter-Neuzugang Luca Jensen. „Das liegt auf der Hand”, sagt VfR-Trainer Peter Tretter, dem bis auf die Langzeitverletzten und Mittelfeldspieler Vincent Haber, der erst in knapp zwei Wochen wieder einsatzbereit sein dürfte, alle Spieler zur Verfügung stehen werden. Wieder eine Option für den Spieltagskader: Abwehr-Routinier Stefano Maier.

Aufrufe: 05.3.2024, 17:22 Uhr
Stefan MannshausenAutor