2024-05-10T08:19:16.237Z

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Vor dem Heimspiel gegen Koblenz wurde Wormatia-Kapitän Sandro Loechelt von VfR-Sportvorstand Ibrahim Kurt (rechts) und dem Sportlichen Leiter Norbert Hess für sein 150. Spiel im VfR-Trikot geehrt. Nach seiner im Spiel dann erlittenen Verletzung ist klar: In dieser Saison wird kein weiterer Einsatz mehr hinzukommen.
Vor dem Heimspiel gegen Koblenz wurde Wormatia-Kapitän Sandro Loechelt von VfR-Sportvorstand Ibrahim Kurt (rechts) und dem Sportlichen Leiter Norbert Hess für sein 150. Spiel im VfR-Trikot geehrt. Nach seiner im Spiel dann erlittenen Verletzung ist klar: In dieser Saison wird kein weiterer Einsatz mehr hinzukommen. – Foto: Christine Dirigo/pakalski-press

Wormatia: Der Trend geht in Richtung Oberliga

Die Wormser stehen auf einem Abstiegsplatz und kämpft um das Überleben in der Liga +++ Das hat mehrere Gründe

Worms. Die Lage in der Regionalliga-Tabelle ist für die Wormatia bedrohlich. Und der Abstieg in die Oberliga wird angesichts der zuletzt gewachsenen Punktepolster der Konkurrenz immer wahrscheinlicher. Hessen Kassel, die erste Mannschaft über dem „Strich” hat vier Punkte mehr als die Mannschaft von Peter Tretter gesammelt. Die beiden nächsten Gegner der Wormser, die SGV Freiberg und der VfR Aalen, schon deren sieben, beziehungsweise sechs. Die folgenden Erkenntnisse lassen sich eine Woche nach der 0:3-Niederlage der Wormser beim FSV Frankfurt ableiten:

Spielstarke Mannschaften liegen der Wormatia – die direkte Konkurrenz weniger

Die Wormatia ist in fast allen Spielen der Regionalliga Außenseiter. Einerseits wegen der Historie und den Jahren in der Oberliga zuletzt, andererseits wegen der finanziellen Möglichkeiten, die bei den Kontrahenten in der Liga weitaus größer sind. Das sind bekannte Fakten, weswegen sich die Wormatia-Verantwortlichen auch gar nicht beschweren.

Umso erstaunlicher also, dass die Wormatia ausgerechnet in den Partien gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenregion häufig gut aussah und punktete. Beim aktuell formstärksten Team der Liga, dem FSV Frankfurt, spielten die Wormser passabel mit und verzeichneten mehrere gute Abschlüsse. Trotz des klaren Resultats hatte die Leistung der Mannschaft gegen ein Topteam der Liga mal wieder gestimmt. Das Problem in dieser Saison: Besonders in den wichtigen Duellen gegen qualitativ weniger stark einzuschätzende Gegner stimmte die Leistung nicht. Siege in Koblenz oder gegen Trier bilden da seltene Ausnahmen. In der Regel tut sich die Mannschaft der Wormser leichter, wenn es gegen spielstarke Mannschaften geht und der Druck des „gewinnen müssen” nicht so groß ist. Konstant gute Leistungen über mehrere Wochen hinweg, gelangen dem Team nicht. Vor den Endspielen gegen die direkte Konkurrenz ist das kein gutes Zeichen.

Verpasste Chancen in der Vorbereitung und mangelnde Qualität

Die Ausgangslage im Sommer wie im Winter war für die Mannschaft alles andere als optimal. Erst als die Runde schon lief hatte Ex-Trainer Max Mehring seinen kompletten Kader beisammen. Der Vorteil der Vorbereitung, in der sich Spieler und Trainer kennenlernen, eine Mannschaft zusammenwächst und Taktiken einstudiert, also den Feinschliff für die Runde bekommt, war verspielt. Spieler, die als Leistungsträger eingeplant waren, sollten auf Anhieb funktionieren – taten das aber nicht.

Die Wintervorbereitung absolvierten die VfR-Spieler größtenteils unter Co-Trainer Mario Cuc. Dieses Mal kam der neue Cheftrainer auf den letzten Drücker. Nicht gerade ein Ruhmesblatt für Sportvorstand Ibrahim Kurt und den Sportlichen Leiter Norbert Hess - trotz der sicherlich schweren Ausgangslage als klammer Verein auf dem Spieler- und Trainermarkt. Den so notwendigen Stürmer fanden die beiden Kaderplaner weder im Sommer noch im Winter. Auch bei den weiteren Neuzugängen hatten Kurt und Hess kein glückliches Händchen. Kein Spieler schlug voll ein. Akteure, die bei ihren vorherigen Stationen Mitläufer gewesen waren, blieben es auch in Worms.

Dass die Mannschaft in manchen Spielen positiv überraschte, ist Fakt. Genauso die Tatsache, dass die Mannschaft in zwölf der 29 Spiele ohne eigenen Treffer blieb. Die Kader-Zusammensetzung und das Leistungsvermögen vieler Spieler ist nicht gut genug für Liga vier.

Saisonausfall von Sandro Loechelt für VfR der GAU

Ein Wormatia-Spieler, der das Niveau hat, in Liga vier zu spielen, ist zweifellos Sandro Loechelt. Der 27-jährige Mauchenheimer war auch in dieser Saison der Dreh- und Angelpunkt des Wormser Spiels. Sowohl unter Mehring als auch unter Tretter war Loechelt als Leader gesetzt. Der Kapitän ging mit Leistung und Einstellung voran, kurbelte als spielstarker Mittelfeldmann das Spiel der eigenen Mannschaft an und trat auch als torgefährlicher Vollstrecker in Erscheinung. Sein Saisonaus (Syndesmose-Verletzung) hat auch die Mitspieler in der Kabine schwer getroffen. Jeder Wormate weiß: Eins zu eins ist Loechelt für die Wormser nicht zu ersetzen. Das Fehlen von Sandro Loechelt im Saisonendspurt ist für die Wormser also ein wahrgewordenes Horrorszenario. Nicht nur für die restlichen Ligaspiele – auch für das Pokalfinale gegen Schott Mainz wiegt dieser Ausfall schwer.

Aufrufe: 026.4.2023, 15:30 Uhr
Stefan MannshausenAutor