
Worms. In einer App tippt Anouar Ddaou am Freitagabend die Namen der Spieler ein, die am Wochenende im Spieltagskader von VfR Wormatia Worms stehen. Per Whatsapp und mit einem Link informiert der Wormatia-Trainer dann die Spieler seiner Mannschaft über die Nominierung. „Ich finde das wichtig, damit sich die Jungs früh genug mental auf die Partie vorbereiten und mit möglichen Gegenspielern beschäftigen können.” Spätestens am Vortag haben also alle VfR-Spieler Gewissheit, ob sie im Kader stehen. Oder eben nicht.
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Auch vor der Partie beim FV Dudenhofen (Samstag 15:30 Uhr) ändert sich an dieser Herangehensweise nichts. Und auch bei der Gegner-Vorbereitung in dieser Woche dürfte den VfRlern der eine oder andere Hinweis ihres Trainers bekannt vorgekommen sein. Es gebe da die eine oder andere Parallele, berichtet Ddaou vor dem Gastspiel der Wormser beim FVD in Bezug auf den Gegner am vergangenen Wochenende FC Hertha Wiesbach. Auch in Dudenhofen sind Worms’ Oberliga-Fußballer Favorit. Und auch dieser Aufsteiger dürfte gegen das Anouar-Team vor allem darauf aus sein, den Fokus erstmal auf eine kompakte Defensive zu legen.
„Wie Wiesbach sind auch sie defensiv sehr strukturiert”, sagt Ddaou, der in der Verteidigung des kommenden Gegners, der seine sieben Saisonpunkte (Platz 14) vor allem gegen Klubs aus der unteren Tabellenregion gesammelt hat, auch einen entscheidenden Unterschied im Vergleich zu Wiesbach ausgemacht hat. „Ich erwarte ein höheres Mittelfeldpressing und einen Gegner, der vorne früh drauf gehen wird.” Was für die Wormser Spieler neben einer Menge Ballbesitz also auch bedeuten dürfte, dass ein sicheres und gutes Aufbauspiel gefragt sein wird. Gegen die Wiesbach-Spieler, die mit schnellen Umschaltaktionen immer wieder für Torgefahr sorgten, war in diesem Bereich noch reichlich Luft nach oben bei den Wormatia-Spielern.
Große Veränderungen in der Startaufstellung sind bei den Wormsern in Dudenhofen westlich von Speyer jedenfalls nicht zu erwarten. In der Sturmspitze könnte das „Experiment” mit Laurenz Graf, da es gegen Wiesbach funktioniert hat, weitergehen. Und von den zuletzt fehlenden Stammspielern drängt wohl einzig Außenverteidiger Thomas Roetynck (nach Sperre) zurück in die erste Elf.
Marc Nauth nahm in dieser Woche das Lauftraining wieder auf und sollte, Stand Donnerstagmittag, gegen Ende der Woche wieder mit der Mannschaft auf dem Platz stehen. Für einen Kaderplatz kommt der Offensivspieler aber wohl noch nicht infrage. Abwehrspieler Leo Klein (Schambein) ist für das Mannschaftstraining auch in der kommenden Woche noch kein Thema.
Umso besser für Ddaou und Co, dass die Spieler, die gegen Wiesbach in die Startelf rutschten, einen guten Job machten und sich nun auch in Dudenhofen Chancen ausrechnen, von Anfang an aufzulaufen. „Ich war von ihnen nicht überrascht”, sagt Ddaou und nannte namentlich Kaan Özkaya, Ajet Grajcevci und Vasileios Siontis. „Ich sehe ja unter der Woche, dass sie gut arbeiten, im Training Vollgas geben und 100 Prozent Engagement zeigen.”
Dennoch sei er, sagt der Wormatia-Trainer, nicht unbedingt ein Fan davon, seine Formation andauernd zu wechseln. Durch Verletzungen, Sperren oder Belastungssteuerungen käme es zwar zwangsläufig immer wieder dazu, aber: „Wenn kleine Gruppen auf dem Platz zueinander passen und sich gegenseitig ein gutes Gefühl geben, ist das für ein Team immer gut.”