Der SC Grainau patzt im Kampf um die Tabellenspitze gegen Angstgegner Eschenlohe. Der FC Bad Kohlgrub bleibt Farchant/Oberau auf den Fersen.
Damit haben wohl die wenigsten Fußballfans gerechnet. Die Grainauer müssen einen Rückschlag im Kampf um die Tabellenspitze der A-Klasse hinnehmen und unterliegen gegen Angstgegner Eschenlohe. Derweil bleibt der FC Bad Kohlgrub Ligaprimus SG Farchant/Oberau auf den Fersen.
ESV Penzberg II – SV Ohlstadt II ⇥2:3 (1:1)
Wenn die Reserven des ESV Penzberg und SV Ohlstadt in dieser Saison aufeinandertreffen, scheinen Tore vorprogrammiert zu sein. Nach dem 3:3 im Hinspiel fielen diesmal fünf Treffer – mit dem besseren Ende für die Fußballer vom Boschet. Am Donnerstag hatte sich jeder Spieler bei einer Aussprache noch „richtig auskotzen können“, wie SVO-Coach Tobias Weber betont. Das zeigte beim 3:2-Auswärtserfolg wohl Wirkung. Von Minute eins waren die Gäste gut im Spiel, der Führungstreffer durch Luis Fischer ließ nicht lange auf sich warten. Doch ein Standard flog Webers Team um die Ohren, weshalb es mit einem Remis in die Kabine ging. Gleich nach Wiederanpfiff lagen die Gäste wieder in Front. Florian Ostler hatte sich durchgetankt, seine scharfe Hereingabe lenkte ein Penzberger in die eigenen Maschen. Keine zehn Minuten später erhöhte Hannes Steigenberger per sehenswertem Freistoß auf 3:1.
ASV Habach II – FC Mittenwald ⇥3:1 (1:1)
Einen Auftakt nach Maß erwischten der FC Mittenwald bei der Habacher Reserve. Stefan Breundl schoss die Gäste früh in Führung. Doch im Anschluss ließ der FCM zu viele Chancen aus, was auch FCM-Sprecher Josef Gerstmeier frustrierte. „Das gegnerische Tor war wie vernagelt.“ Deutlich effektiver zeigten sich die Gastgeber, allen voran Matthias Steuer. Nur die Halbzeitpause stand einem lupenreinen Hattrick des Habachers im Weg. Gerade zwei individuelle Fehler hinderten die Gäste daran, etwas Zählbares mitzunehmen. „Echt schade, denn wir haben uns gut verkauft.“
TSV Oberammergau – FC Megas GAP ⇥4:1 (0:1)
Zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten sahen die Fans zwischen dem TSV Oberammergau und FC Megas. Die Griechen überraschten und setzten den ersten Nadelstich durch Rauf Habibi. Ahmed Muse zog von außen Richtung Tor, setzte seinen Abschluss aber nur gegen den Pfosten. Doch den Abpraller schob Habibi zur Führung ein. Die Leistung seiner Fußballer schmeckte TSV-Trainer Markus Mayer überhaupt nicht. „Der erste Abschnitt war eine Katastrophe. Völlig zerfahren, nichts hat funktioniert.“ Dementsprechend fiel die Ansage in der Kabine aus. Zeigte Wirkung. Nur zehn Minuten benötige der TSV, um den Spielverlauf auf den Kopf zu stellen. Stefan Drewing, Nanno Hensold und Florian Noll stellten auf 3:1. Das ließ einen ratlosen Gästecoach Ioannis Hristoforidis zurück. „Wir haben völlig den Faden verloren.“
1. FC Penzberg II – 1. FC Garmisch-P. II ⇥0:3 (0:1)
Die Formkurve zeigt weiter steil nach oben. Mit dem 3:0-Erfolg bei der U23 des 1. FC Penzberg feiert die Reserve des 1. FC Garmisch-Partenkirchen den fünften Sieg im sechsten ungeschlagenen Spiel. Alle drei Kopfballtreffer fielen nach Eckstößen. Fabian Staab glänzte mit seinen präzisen Vorlagen. Doch auch Pius Gschwendtner machte auf sich aufmerksam. Zuletzt in der B-Jugend des FC aktiv, trainiert der Student seit geraumer Zeit wieder mit. Evangelios Chatzis sah nun den perfekten Zeitpunkt für den ersten Einsatz. Mit Recht. Denn Gschwendtner schnürte gleich mal einen Doppelpack. „Ein sehr wuchtiger Stürmer, ein richtiger Schrank.“ Bedeutsam war für Chatzis das 2:0, weil es kurz nach der Pause fiel und den Gastgebern Zuversicht und Spielfluss nahm.
SC Grainau – SV Eschenlohe ⇥0:2(0:0)
Die Ansichten der beiden Trainer gingen weit auseinander. Während sich Christoph Saller vom SC Grainau lauthals über den Gegner und seinen Anti-Fußball ausließ, beurteilte Florian Mayr das Geschehen ganz anders. „Das war kein Fußball. Schade, dass das belohnt wird“, sagt Saller nach dem 0:2 gegen Eschenlohe. SVE-Coach Mayr fuhr erstmals nach längerer Zeit wieder mit einem gut gefüllten Kader zum Spiel gegen den Lieblingsgegner. „Ich glaube, das war das siebte Spiel, das wir nicht verloren haben gegen Grainau.“ Er sah beim Favoriten wenig spielerische Ansätze, dafür eine Reihe an langen Bällen und Schüssen von außen, die Torwart Felix Müller abfing. Saller dagegen sprach von vier, fünf Riesenchancen. „Du musst einfach in Führung gehen. Wir sind selbst schuld.“ Auch störte er sich an der „harten Gangart“ der Eschenloher. „Zwei Dinger waren für mich knallrot.“ So entschied am Ende ein grober Patzer von SC-Keeper Franz Maurer die Partie. Er ließ eine Freistoßflanke von Marios Kanakidis aus 35 Metern durch die Handschuhe gleiten.
FC Bad Kohlgrub – VTA GAP ⇥4:0 (2:0)
Einen Vorwurf kann Utku Soysal seinen Fußballern nicht machen. Der dezimierte VTA wehrte sich mit Kräften gegen den FC Bad Kohlgrub, doch am Ende sah der Trainer des Aufsteigers „einen verdienten Sieger“. Denn die mit nur zwei Akteuren auf der Bank angetretenen Gäste machten sich ihre eigentlich solide Leistung beim 0:4 selbst zunichte. In der Innenverteidigung bekam man den Ball nicht geklärt – Johannes Büchl mit der frühen Führung. „Aus dem Nichts.“ Als dann nach einem Eckball kurz vor der Pause der zweite Nackenschlag folgte, war die Begegnung entschieden. „Wir hatten klare Chancen“, ärgerte sich Soysal. „Eigentlich muss es zur Halbzeit 1:1 stehen, das frustriert extrem.“ Der FC spazierte im Anschluss zum Sieg, zu harmlos agierte der VTA in der Offensive.