Mit frischem Wind und einer großen Portion Selbstvertrauen geht der aktuell Tabellensechste der Bayernliga Süd in die Rückrunde
Mit frischem Wind und einer großen Portion Selbstvertrauen geht der FC Pipinsried in die Frühjahrsrunde der Bayernliga Süd. Mit 33 Punkten aus 18 Spielen stehen dem Dorfclub in Richtung Tabellenspitze alle Türen offen. In der schrägen Tabelle haben die Gelb-Blauen als Tabellensechster mit zwei, drei oder auch vier Spielen Rückstand auf die vor ihnen platzierten Teams alle Chancen. Die Mannschaft hat sich mittlerweile gut eingespielt, speziell die Offensive der Gelb-Blauen trifft kontinuierlich.
Tabellenführer ist der TSV 1860 München II – und gleichzeitig ist er im Kampf um den Aufstieg in die Regionalliga irrelevant, es sei denn, die Profimannschaft der Löwen steigt in Liga 2 auf. Da dieses Unterfangen nach derzeitiger Lage aussichtslos erscheint, dürfen die Jung-Löwen nicht aufsteigen. Die Münchner haben in 22 Spielen 43 Punkte geholt, Tabellenzweiter ist der Regionalligaabsteiger FC Memmingen mit 39 Punkten aus 21 Spielen. Es folgen der SV Schalding-Heining (38 Punkte) und der SV Erlbach (37) mit jeweils 20 Spielen. Vor dem FCP steht noch der TSV Kottern, der mit 21 Spielen auf 34 Punkte kommt.
Der Dorfclub aus dem Dachauer Hinterland startete holprig in die Saison. Die Leistungen waren sehr schwankend, irgendwie konnten die Spieler die Spielidee von Trainer Sepp Steinberger (noch) nicht umsetzen. Die Neuzugänge Michael Bachhuber, Nico Karger, Florian Gebert, Paul Iffarth, Daniel Zanker, Stefan Ilic, Antonio Mlakic, Benjamin Krist, Valdrin Konjuhi, Eren Emirgan und Mario Götzendörfer taten sich in der ersten Hälfte der Vorrunde schwer, irgendwie brachte das Team aus Pipinsried die vorhandenen PS nicht auf den Boden.
Im Laufe der Saison kamen mit Maxi Engl, Michael Loroff und Albert Rachi weitere Spieler hinzu, die das Leistungsvermögen der Mannschaft weiter anhoben. In der Winterpause haben bisher Benedikt Wiegert (Gilching-Argelsried), Antonio Lakic (Aindling) und Michael Loroff (Türkspor Augsburg) den Verein verlassen, Ex-Keeper Daniel Witetschek hatte aus persönlichen Gründen bereits in der Vorrunde das Handtuch geworfen.
Richtig rund lief es für das Steinberger-Team erst nach dem ausgefallenen Spiel Mitte September beim TSV Rain. Es war der Knackpunkt in der bisher gespielten Saison für das Team um FC-Kapitän Benedikt Lobenhofer. Vor diesem Break lieferte die Mannschaft sehr dürftige Leistungen gegen Türkspor Augsburg, TSV Landsberg und Kirchanschöring. „Ja, da wurde einiges besprochen und Klartext geredet“, sagt der Sportliche Leiter der Pipinsrieder, Jochi Müller. Von da an ging es bergauf. In den letzten neun Spielen verlor die Mannschaft von FCP-Coach Sepp Steinberger nur gegen Kottern und den TSV 1860 München II. Im Spiel gegen die Landeshauptstädter hatten die Pipinsrieder keine Chance, nicht zuletzt deshalb, weil gleich vier Kräfte aus dem Profikader die Junglöwen unterstützten.
„Zu Beginn der Saison war es ein Auf und Ab. Dann sind wir aber mit jedem Spiel stabiler geworden“, freute sich der Sportliche Leiter. „Das, was wir uns vorgenommen haben, haben wir trotz der schwierigen Anfangsphase hinbekommen. Insgesamt ist für mich das wichtigste, wenn ich das Jahr Revue passieren lasse, dass wir Ruhe reinbekommen haben. Wenn man überlegt, welche Unruhe geherrscht hat. Nun haben wir eine gute Ausgangslage, vorne mitzumischen. Wir müssen aber einfach noch dominanter auftreten und mehr Kontrolle über das Spiel bekommen. Das muss der nächste Schritt sein“, so Müller weiter.
Mit nun vier Spielen im Rückstand hat der FCP trotzdem alle Chancen, weiter im Konzert um den Titel mitzuspielen. Ob es dann auch mit dem Aufstieg klappt, wird man sehen. Die Bedingungen der Regionalliga sind gegenüber der Bayernliga exorbitant hoch. Bestes Beispiel dafür war die vergangene Saison, als sich im letzten Moment doch noch der Tabellendritte Schwaben Augsburg für einen Aufstieg entschied.
Mit der Verpflichtung des erfahrenen Keepers Maxi Engl haben die Ilmtaler den Konkurrenzkampf im Tor richtig angeheizt. Der etatmäßige Keeper Maxi Retzer hat sich die letzten Monate in Pipinsried stetig weiterentwickelt und wird seinen Posten nicht kampflos abgeben. Dies kann für die Mannschaft nur förderlich sein, denn zwei solch starke Keeper heben alleine das Trainingsniveau deutlich nach oben. Da die Feldspieler mittlerweile auch ihre Rollen im Team gefunden haben, kann man vom FC Pipinsried für die Frühjahresrunde einiges erwarten.
Dass die Stimmung im Team bestens ist, beweist die Tatsache, dass mit Nico Karger und Valdrin Konjuhi bereits zwei Spieler ihre Verträge für die kommende Saison verlängert haben. Weitere Vertragsverlängerungen sollen laut Jochi Müller folgen. Dem umtriebigen Sportlichen Leiter des FC Pipinsried ist durchaus zuzutrauen, dass er weitere Hochkaräter ins Dachauer Hinterland holt. Die Fans dürfen sich in jeden Fall auf eine Menge Spektakel bei den Pipinsrieder Spielen freuen, denn Spektakel ist mit dem Kader der Ilmtaler immer vorprogrammiert.