2025-12-03T05:51:34.672Z

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– Foto: Verein

„Wir konnten nicht zulassen, dass sein Herzensprojekt so endet“

FuPa-Adventskalender #11 +++ Wie der SV Sportlust Gröna in diesem Jahr gerettet wurde

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Weihnachten steht vor der Tür. FuPa Sachsen-Anhalt möchte die Zeit nutzen, um jeden Tag einen Verein aus der Kreisklasse und Kreisliga vorzustellen. Im zwölften Teil blicken wir auf die besondere Rettung des SV Sportlust Gröna.

Über Jahrzehnte hinweg war der SV Sportlust Gröna stets eng mit dem Namen Klaus Skonieczny verbunden. 40 Jahre lang war Skonieczny Mitglied im Verein, seit 1992 stand er als Vorsitzender an dessen Spitze und war als Abteilungsleiter wie als Trainer "der Motor des Fußballsports". So betonte es der Verein in seinem Nachruf. Im Januar dieses Jahres ist der langjährige Vorsitzende nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 73 Jahren gestorben. Sein Vermächtnis aber lebt im SV Sportlust Gröna weiter.

Freiwillige sanieren den Platz und das Vereinsgebäude

"Wir konnten nicht zulassen, dass sein Herzensprojekt so endet", sagt Kevin Kettner. Der 23-Jährige war im Frühjahr dabei bei der Rettung des Grönaer Fußballs, die von seinem Onkel Matthias - dem heutigen Vorsitzenden - und Maik Wagner maßgeblich initiiert wurde. Kevin Kettner, sein Vater Michael (heute Co-Trainer), Mario Waschmann (heute Trainer) und Stephan Duscha schlossen sich dem Vorhaben schnell an.

Auch im weiteren Freundeskreis fand die Idee viel Anklang. "Die meisten von uns haben vorher für den SC Bernburg III in der Kreisklasse Kleinfeld gespielt", erzählt Kevin Kettner. "Als wir gehört haben, dass Klaus Skonieczny, der sein ganzes Leben dem Verein gewidmet hat, gestorben ist, haben wir uns gesagt: Lasst uns doch ihm zu Ehren wieder etwas in Gröna aufbauen."

Seitdem hat sich viel getan. Sehr viel. "Von sieben Tagen in der Woche standen wir gefühlt acht auf dem Sportplatz, um ihn wieder herzurichten", berichtet Kettner. All das, was in die Jahre gekommen war, wurde angepackt. Der Rasenplatz wurde spielfähig gemacht, das Vereinsgebäude saniert, die Kabinen renoviert, die Böden neu verlegt, die Bad- und Sanitäranlagen auf Vordermann gebracht und das Flutlicht wieder in Stand gesetzt. "Das alles haben Freunde gemacht, die dieses gemeinsame Projekt vor Augen hatten", erzählt Kettner stolz: "Glücklicherweise haben wir auch viel Zuspruch von Firmen aus der Region bekommen, ohne deren finanzielle Unterstützung all das nicht möglich gewesen wäre."

In Eigenregie bekam das gesamte Vereinsgelände einen neuen Anstrich.
In Eigenregie bekam das gesamte Vereinsgelände einen neuen Anstrich. – Foto: Verein

Auch in den Räumlichkeiten wurde alles saniert.
Auch in den Räumlichkeiten wurde alles saniert. – Foto: Verein

Kleinfeld-Team wechselt vom SC Bernburg nach Gröna

Die Anlage war hergerichtet. Die Mannschaft, die darauf spielen sollte, stand bereit. Diese wechselte - ganz ohne Rosenkrieg - geschlossen vom SC Bernburg zum SV Sportlust Gröna, der zuvor vier Jahre lang nur noch in einer Spielgemeinschaft mit dem SV Einheit Bernburg II bestanden hatte. "Aus Gröna kamen da aber höchstens noch ein, zwei", sagt Kettner. "Die Spielgemeinschaft war schon ein Freundschaftsdienst, damit Sportlust weiter besteht."

Das änderte sich im Sommer - im engen Austausch zum anderen Bernburger Club. "Wir hatten den SCB frühzeitig über unser Vorhaben informiert und haben vom Verein viel Verständnis bekommen", erzählt Kettner. "Präsident Michael Angermann kannte Skonieczny gut, hat seine Arbeit geschätzt und hat unser Projekt unterstützt. Parallel hat der SC Bernburg selbst eine neue, dritte Mannschaft aufgebaut, mit der wir uns sehr gut verstehen. Wir reden heute immer von unseren Freunden von der Dritten."

Der Fußball beim SV Sportlust Gröna stand kurz vor dem Ende.
Der Fußball beim SV Sportlust Gröna stand kurz vor dem Ende. – Foto: Steven Schaap

Wie es der Zufall will, duellieren sich nun ausgerechnet diese beiden Teams in der Kleinfeld-Kreisklasse um den Titel. Nach jeweils elf absolvierten Partien steht die SCB-Dritte punktgleich mit 28 Zählern - aufgrund von sechs Toren in der Differenz - vor dem SV Sportlust Gröna. Verfolgt wird das Duo vom 1. FSV Nienburg III und vom SV Einheit Bernburg III (je 27). "Wir haben schon die Ambition, dass wir um den Titel spielen wollen", sagt Kettner mit Blick auf das enge Rennen um die Meisterschaft.

Gedenkturniere zu Ehren vom langjährigen Vorsitzenden

Viel wichtiger aber: Das Ziel, dass der Fußball in Gröna weiter existiert, haben sie mit viel Herzblut und Einsatz bereits erreicht. Auch Kinder und Jugendliche sollen auf dem Gelände wieder ihren Platz finden - so trainiert etwa die D-Jugend des SC Bernburg bereits dort. "Wir hätten es nicht übers Herz gebracht, wenn aus dem Fußballplatz eine Pferdekoppel geworden wäre", betont Kettner. Zu viele Erinnerungen verbinden er und viele weitere, die schon in der Vergangenheit oder im Nachwuchs dort gespielt hatten, mit dem Gelände, mit dem Verein, mit dem Engagement von Klaus Skonieczny.

Ihm zu Ehren richtete der SV Sportlust Gröna im Sommer bereits ein Kleinfeld-Turnier aus, ihm zu Ehren organisiert der Verein nun am 3. Januar auch ein Hallenturnier - mit Teilnehmern über die Kreisgrenzen hinaus. "Es ist schon beeindruckend, was man in so kurzer Zeit erreichen kann, wenn alle sich für eine Sache einsetzen", schwärmt Kettner von der besonderen Erfolgsgeschichte. Diese wurde immerhin auch in Erinnerung an einen besonderen Menschen geschrieben.

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Aufrufe: 012.12.2025, 20:00 Uhr
Kevin GehringAutor