
Voll des Lobes für seine Mannschaft ist Großrudestedts sportlicher Leiter Steven Baumgart, ebenso wie auch Kapitän Markus Lendrich, der mit einem Doppelpack den Grundstein für den Heimerfolg legte. Gefeiert wurde auch ein Doppelpacker des FSV Sömmerda, auch wenn Tim Müller nach Abpfiff zunächst die Kraft zum feiern fehlte...
Im Fußball liegen Freud und Leid stets nah beieinander. Während in Leinefelde und Auleben getrauert wurde, durfte in Großrudestedt und Sömmerda gefeiert werden. Der Aufsteiger aus "Rodderscht" zeigte beim 3:0 gegen Arenshausen, dass auch Starkregen und ein von Pfützen übersähter Platz kein Hindernis sein muss um einen unvergesslichen Sonntagnachmittag zu erleben. Es war die Krönung einer Saison voller "gigantischer Erlebnisse", wie sie Steven Baumgart beschreibt. Der sportliche Leiter hat es sich für seinen kleinen Verein im Konzert der Großen genau so gewünscht und die Spieler haben es umgesetzt. So gehören Siege gegen Mühlhausen und Sömmerda ebenso zu seinen persönlichen Saisonhighlights, wie der Glaube an die eigene Stärke. "Wo andere Vereine teilweise mit 4 Trainern durch die Saison gegangen sind, waren wir stets von unseren Jungs, egal ob Spieler oder Trainer, überzeugt." so Baumgart, der noch mit einer besonderen Statistik glänzt. "Dass wir auch auf diesem Niveau mithalten können, zeigt die Tatsache, dass wir in 15 Spielen mit 1:0 in Führung gegangen sind. Leider konnten wir es 8 Mal nicht zu einem Dreier bringen. Hier waren wir tatsächlich noch etwas zu unerfahren. Auch wenn es mal Gegenwind gab und die Stimmen der Zweifler lauter geworden sind, so war für uns immer klar, dass es nur über den Zusammenhalt und unsere Gemeinschaft funktionieren kann."
Darauf ist nicht nur er stolz, sonders auch der Leader des Teams. Kapitän Markus Lendrich steuerte seinen Mannschafts-Kahn auch durch schwierige Unwetter, wie auch am Sonntag gegen Arenshausen. Auf einem Platz, der schlechter hätte nicht sein können, konnte er mit seinen Jungs den wohl wichtigsten 3er der Saison einfahren. Nach einem heftigen Gewitter und anschließendem Dauerregen entschieden sich beide Teams und das Schiedsrichtergespann dennoch zu spielen. Lendrich traf zunächst nach Flanke von Lotze in der 26. Minute per Kopf zur Führung, ehe er im zweiten Abschnitt das 2:0 nachlegte als er den Schlussmann umkurvte und den Ball per Außenrist ins lange Eck beförderte. Nachdem Holland mit einem satten Schuss den Endstand besorgte, durfte endlich ausgelassen gefeiert werden. Bei Lendrich überwiegt eine gehörige Portion Genugtuung, denn die kritischen Stimmen sind nun verstummt. "Ich bin unglaublich stolz darauf, was die Mannschaft geleistet hat. Ich glaube, dass viele von uns schon einen gewissen Druck hatten bzw. sich selbst gemacht haben, denn vom Verein gab es den nie. Es ist nun unglaublich schön, dass wir den ganzen Kritikern gezeigt haben, dass wir landesklassetauglich sind, obwohl uns dies bereits vor der Saison abgesprochen wurde. Jetzt spielen wir zum 110-jährigen Vereinsjubiläum im kommenden Jahr immer noch Landesklasse! Einfach phänomenal!"
Ebenso freuen auf ein weiteres Jahr Landesklasse darf sich der FSV Sömmerda. Nachdem man in der Hinrunde noch mit 11 Punkten am Ende der Tabelle stand, ging ein Ruck durch die Mannschaft und man zog sich in der Rückrunde mit bislang 21 Punkten pragtisch am eigenen Schopf aus dem Sumpf. Viele Baustellen, vor allem abseits des Platzes, wurden gemeistert und das ging vor allem an die Substanz. "Ich glaube, alle Spieler sind in dieser einen Saison ungefähr 4 Jahre gealtert." beschreibt Tim Müller das Gefühl nach einer kräftezehrenden Saison. Er trug mit 2 Toren gegen Mühlhausen maßgeblich zum sechsten Rückrundensieg bei und gibt zu, dass es nach Abpfiff zunächst keinen wirklichen Jubel gab. "Nach dem Abpfiff war, glaube ich, noch nicht allen bewusst, dass wir das Ruder in der Rückrunde doch wieder rumgerissen haben. Ich denke, viele Außenstehende hatten uns nach 11 Punkten in der Hinrunde bereits abgeschrieben. Die Anspannung der letzten Wochen und die Arbeit, die wir jetzt im Saisonfinale nochmal investiert haben und vor allem dieses kräftezehrende Spiel gestern gegen einen starken Gegner auf einem tiefen Platz waren vermutlich der Grund, weshalb die Erschöpfung im ersten Moment größer war als die Freude." Mit etwas Abstand überwog aber einen Tag später bereits der Stolz auf sein Mannschaft, die das Mindestziel Klassenerhalt noch erfolgreich zu Ende bringen konnte. Nächste Woche nach dem letzten Spiel wird dieser dann noch mal richtig gefeiert, ebenso wie auf der geplanten Abschlussfahrt nach Prag.
