2024-04-25T14:35:39.956Z

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Zehn Stunden Programm: Die Eichenrieder Fans bewiesen im Keller von Max Mooshofer ihre Ausdauer.
Zehn Stunden Programm: Die Eichenrieder Fans bewiesen im Keller von Max Mooshofer ihre Ausdauer. – Foto: privat

Wie Erdings Sportvereine den Super Bowl zelebriert haben: Pulled Pork, Pioniere und viel Party

Super Bowl

Über zwei Millionen Deutsche haben den Super Bowl 2024 gesehen, und auch der Landkreis Erding hat mächtig an der Einschaltquote mitgeschraubt. Überall stiegen Football-Parties, eine der größten war natürlich den Erding Bulls vorbehalten.

Las Vegas/Erding – Sie trafen sich im TSV-Vereinsheim, und Bulls-Chef Hans Eicher war in jeder Hinsicht angetan. Er freute sich, dass über 50 Football-Begeisterte der Einladung gefolgt waren und sich das Spektakel von Las Vegas anschauten. „Da waren auch einige Ex-Spieler aus unserer Gründerzeit in den 80er-Jahren dabei“, erzählt der Bulls-Pionier. Auch einige Frauen seien unter den Zuschauern gewesen. Das wiederum spiegle auch die Entwicklung bei den Bulls wider. Früher ein absoluter Männersport, „haben wir inzwischen in unserem Flagteam zahlreiche Frauen“, erzählt Eicher, der von einer „ausgelassenen, guten Stimmung“ berichtet. Allerdings habe die Mehrheit San Francisco die Daumen gedrückt, „und bis zur Halbzeit hat es auch gut für die 49ers ausgeschaut“.

Volles Haus herrschte auch im Vereinsheim des TSV Erding, wo sich die Fans trafen, die auch selbst aktiv sind oder waren: die Erding Bulls.
Volles Haus herrschte auch im Vereinsheim des TSV Erding, wo sich die Fans trafen, die auch selbst aktiv sind oder waren: die Erding Bulls. – Foto: privat

Eicher analysiert die Partie weiter: „Die Kansas City Chiefs haben mit Quarterback Patrick Mahomes einen Ausnahmespieler, und nach der Halbzeitpause sorgte Tight End Travis Kelce immer wieder für wichtigen Raumgewinn.“ Der Bulls-Chef, der von einem „der besten und spannendsten Super Bowls aller Zeiten“ sprach, wunderte sich, „warum die Chief ihren besten Spieler in der ersten Halbzeit kaum eingesetzt haben. Danach hat Kelce den Unterschied gemacht.“ Fassungslos mussten dann die 49ers-Fans zusehen, wie ihrem Team das vermeintlich leichte Field Goal zum Sieg misslang, und die Chiefs mit 25:22 Punkten in der Verlängerung ihren dritten Superbowl in vier Jahren gewannen. Das macht Lust auf mehr. Eicher: „Die Super-Bowl-Party 2025 im Vereinsheim ist schon beschlossene Sache.“

Zehn Stunden Programm: Die Eichenrieder Fans bewiesen im Keller von Max Mooshofer ihre Ausdauer.
Zehn Stunden Programm: Die Eichenrieder Fans bewiesen im Keller von Max Mooshofer ihre Ausdauer. – Foto: privat

Die Fußballer des FC Inning haben erstmals eine Party zum NFL-Finale ausgerichtet. „Über die vergangenen Jahre hat sich in Inning eine richtig eingefleischte NFL-Fangruppe gebildet“, erzählt Manuel Hahn, Spielertrainer des Fußball-A-Klassisten. „Heuer haben wir erstmals im Bürgerhaus im größeren Stil eingeladen.“ Hahn dankte auch der Gemeinde dafür, „dass wir die Räumlichkeiten nutzen durften“. Rund 25 Inninger schlugen sich dann die Nacht um die Ohren, natürlich gut versorgt. Hahn: „Bei Pulled-Pork-Burgern und Spareribs haben wir uns bestens auf den Superbowl einstimmen können. Zur Überbrückung wurde natürlich Karten gespielt.“

In Inning sei das Fanlager bunt gemischt. Der Großteil habe aber den späteren Sieger aus Kansas unterstützt. Hahn: „Da das Spiel sehr taktisch und durch die beiden sehr starken Defensiv-Lines geprägt war, kam in der ersten Hälfte noch nicht so die krasse Spannung auf. Die zweite Hälfte sowie die Overtime haben die Spannung aber dann ins Unermessliche getrieben.“ Bei den einen herrschte Enttäuschung, bei den anderen die Freude dass die Chiefs den Sieg geholt haben. „Vielleicht lag das aber auch an den Wetteinsätzen“, meint Hahn schmunzelnd. Für ihn ist sicher: „Die Party war auf alle Fälle ein voller Erfolg und wird nächstes Jahr definitiv wiederholt.“

Die Wilde 13 traf sich in Eichenried. So viele Football-Fans kamen in den Keller von SVE-Kicker Max Mooshofer, der bestens vorbereitet war. „Seit 5 Uhr in der Früh waren fünf Kilo Pulled Pork auf dem Grill“, erzählt Vorsitzender Stefan Huber. Football-Fans müssen ausdauernd sein. „Bereits um 19 Uhr traf sich die Fangemeinde – und harrte bis morgens um fünf Uhr aus. „Die Stimmung war natürlich super“, erzählt Huber. Und nach dem Spiel? „Die Fanlager waren fast 50:50 verteilt“, erzählt der SVE-Chef. Zerknirscht dürfte nach dieser packenden Partie aber kaum jemand nach Hause gegangen sein.

In Langengeisling gehörten (Bild rechts, stehend, v. l.) Max Maier und David Riederle sowie (sitzend, v.l.) Jonatan Haase und Jonas Gasch zum Fanpublikum.
In Langengeisling gehörten (Bild rechts, stehend, v. l.) Max Maier und David Riederle sowie (sitzend, v.l.) Jonatan Haase und Jonas Gasch zum Fanpublikum. – Foto: Privat

Im Langengeislinger Vereinsheim Blou sei die Mehrheit für die 49ers gewesen, erzählt Max Maier, der mit 40 Fans das Spiel verfolgte. American Football sei nicht nur wegen des Hypes um den Super Bowl ein Ding in Geisling. „Wir haben einige Football-Fans in der Mannschaft“, erzählt Maier. „Einige spielen auch Football Fantasy Manager.“ Dabei stellt man sein eigenes Team aus echten NBA-Spielern zusammen und tritt dann gegen andere Fantasy-Manager an.

Irgendwo zwischen Las Vegas und Erding haben auch sechs Baseballer der Red Lions den Super Bowl geschaut. „Wir haben klassisch Chicken Wings und mit Käse überbackene Nachos gegessen. Das ein oder andere Bier ging natürlich auch weg“, verrät Stefan Singvogel. Wo die Sechs waren? In Leverkusen. Da soll am Wochenende auch ein wichtiges Spiel stattgefunden haben. War aber weniger spannend. (Dieter Priglmeir)

Aufrufe: 013.2.2024, 15:56 Uhr
Dieter PriglmeirAutor