2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines
– Foto: Andreas Roith

Wichtig

Dem FC Einheit Rudolstadt gelang ein wichtiger Heimsieg.

Spielbericht von Hartmut Gerlach (FC Einheit Rudolstadt)

Das meist gebrauchte Wort nach einem intensiven, von vielen Zweikämpfen geprägten Oberligaspiel mit nur zwei Gelben Karten auf dem Kunstrasen im Städtischen Stadion war unter der Anhängerschaft des FC Einheit das Adjektiv „wichtig“. Damit kennzeichneten sie so wie Rudolstadts Coachs Holger Jähnisch, der nach Spielende happy war, einen bedeutungsvollen Punktgewinn der Gastgeber. Hingegen zeigte sich Gegenüber Stefan Richter enttäuscht.

Der Gast aus dem Bautzen setzte die ersten Akzente, wobei sich immer wieder Julian Gerhardi als der Dreh - und Angelpunkt erwies. Doch Chancen erspielten sich die Budissen nicht. So allmählich kamen auch die Hausherren in die „Puschen“ und hatten durch Niclas Fiedler, der das Leder nach einer Flanke von rechts per Kopf über die Querlatte setzte (15.), eine sehr gute Gelegenheit. Dann war auch Max Bresemann gefordert, aber er klärte souverän im Herauslaufen (19.). In dieser Zeit zeigte sich die Berechtigung der Einschätzung von Jähnisch, der betonte, dass Bautzen an guten Tagen zu den spielstärksten Teams der Oberliga gehört.

Gefährlich wurde es für den FSV bei zwei Eckbällen, wobei der starke Toni Melzer nur haarscharf das Spielgerät verpasste (26.). Richter forderte in dieser Phase lautstark von seinen Schützlingen, dass sie nicht so viele lange Bälle spielen, sondern sich mehr auf den Fußball konzentrieren sollten. Dann gab es eine weitere gute Möglichkeit, als Niels Noack auf rechts durchbrach, der Torhüter schon geschlagen war, aber seine Eingabe keinen Abnehmer fand (35.). Der Bautzener Trainer befand dann den Ausgang der ersten 45 Minuten als gerecht, da es nicht so viele Torchancen gegeben habe. Rudolstadts Übungsleiter hätte sich aus den drei guten Chancen seiner Elf schon ein Tor gewünscht.

Die Sachsen kamen gut in Halbzeit zwei. Als die Deckung der Einheimischen nicht konsequent genug klären konnte, kam der Ball zum zur Pause eingewechselten Florian Baudisch, der ihn mit viel Schärfe und Genauigkeit aus 18 Metern ins Eck (48.) jagte. Nun musste sich die Einheit erst einmal berappeln, wobei Stefan Richter davon sprach, dass der Kontrahent nach dem 0:1 mausetot gewesen sei. Aber nach der „Schüttelphase“ kam Noack im Strafraum frei zum Schuss, Torwart Ondrej Cap hielt diesen und zwei weitere Versuche von Sven Rupprecht, aber als Noack wieder ans Leder kam, wurde er gefoult. Maximilian Schlegel ließ sich die Gelegenheit vom Elfmeterpunkt nicht entgehen und verwandelte sicher (62.)-

„Wir haben den Elfer selbst verursacht und uns das Leben schwer gemacht“, sagte Richter und fügte unter dem Raunen der Zuschauer zur Pressekonferenz dazu, dass alle 50-50-Entscheidungen danach für die Thüringer gepfiffen worden seien. Zudem habe er sich über die viele Theatralik in den Zweikämpfen geärgert. „Aber vielleicht war das auch nur clever“, meinte er dazu. Nur sieben Minuten nach dem Ausgleich ging über links und die Stationen Markus Baumann und Marco Riemer die Post ab. Niclas Fiedler erhielt den Ball und wuchtete ihn von dort aus ziemlich spitzem Winkel in die Maschen (69.). „Wir sind zurückgekommen und haben nun, auch wie trainiert, viel über die Flügel gespielt. In den letzten Minuten haben wir noch einmal alles in die Waageschale geworfen“, freute sich Holger Jähnisch über die Leistung seiner Mannschaft.

Auf beiden Seiten gab es noch einen Aufreger. Zunächst wurde ein Ball von Georg Kaiser, der von seinem Trainer in den Angriff beordert wurde, gerade noch von der Linie gekratzt (78.). Kurz darauf war Bresemann bei einem tückischen Flachschuss gefragt, den er im zweiten Zupacken entschärfte. Es folgte eine siebenminütige Nachspielzeit, in der nur noch die Freistöße der Budissen Gefahr, aber nichts Zählbares einbrachten.

Seine Elf sei nicht zwingend genug gewesen und deshalb sei der Sieg des Gegners auch nicht unverdient, resümierte Stefan Richter. Holger Jähnisch zog dieses Fazit: „Als körperlich robuste Mannschaft haben wir heute unsere Stärke eingebracht. Man kommt hinten nicht durch Schönspielen heraus. Mir ist es lieber, dass wir den einfachen Ball spielen. Nach dem 1:1 haben wir Oberwasser und die ‚zweite Luft bekommen’ und uns in eine Euphorie hinein gesteigert.“

Aufrufe: 019.2.2024, 11:59 Uhr
Hartmut GerlachAutor