2024-12-13T13:56:41.772Z

Ligabericht
Dirigiert seit dieser Saison die Bezirksligamannschaft des SV Wenzenbach: Günter Brandl.
Dirigiert seit dieser Saison die Bezirksligamannschaft des SV Wenzenbach: Günter Brandl. – Foto: Florian Würthele

Wenzenbach: Kunstrasenplatz fertig – Eine Sache nervt

Die Mannschaft von Trainer Günter Brandl ist nach der ersten Saisonhälfte voll im Soll

Mit der Verpflichtung von Günter Brandl, dem Ex-Trainer von 1860 München, landete der Regensburger Bezirksligist SV Wenzenbach Anfang des Jahres einen Coup. Nicht nur Brandl kam im Sommer neu an den Jahnweg, auch ein Dutzend an Neuzugängen wurde willkommen geheißen. „Wir sind ungewiss in die Saison gestartet. Vor allem im Offensivbereich gab es schließlich einen Riesenumbruch“, erzählt Matthias Beier, der Vorsitzende und zweite Fußball-Abteilungsleiter des SV. Auf die anfängliche Ungewissheit folgte eine insgesamt starke Hinrunde. Aus den ersten 16 Spieltagen haben die Wenzenbacher 29 Punkte eingespielt (8/5/3) und sind damit Tabellenvierter der Bezirksliga Süd. „Wir sind voll im Soll“, freut sich Beier.

„Wir hatten einen großen Umbruch und uns erhofft, im Mittelfeld zu landen. Inzwischen hat sich die Tabelle in drei Teile getrennt. Bad Abbach und Tegernheim marschieren vorneweg, dahinter folgen Hainsacker, Viehhausen und wir. Alle Teams darunter stecken im Abstiegskampf. Von daher sind wir mehr als zufrieden“, sagt Beier. Auch das Zuschauerinteresse ist top. Luft nach oben gibt es aber natürlich trotzdem noch. Vor allem im Mittelfeldbereich habe man laut Beier aktuelle gewisse Probleme – bedingt auch durch die Verletzung von Maik Holzreiter. „In ein paar Spielen haben wir Punkte liegen gelassen, wo es das nicht gebraucht hätte“, meint der Funktionär. Darunter fällt das unglückliche 3:3-Remis in Ramspau am gestrigen Sonntag. Zwei strittige Elfmeterentscheidungen zugunsten des Gegners kosteten Wenzenbach da den Sieg.

Eine Sache stört Matthias Beier, wenn er an die letzten Wochen zurückdenkt: „Es gab viele persönliche Strafen gegen uns – seien es Zeitstrafen, gelbrote oder rote Karten –, die aus meiner Sicht total überzogen waren. Wir haben eine faire Mannschaft, doch diese Strafen haben uns immer wieder Punkte gekostet. Im Gegenzug beklagten wir bereits drei schwere Verletzungen durch Foulspiele, unter anderem ein Nasenbeinbruch bei Ben Berger. Hier gab es nie Rot.“

Wenzenbachs neuer Chefanweiser Günter Brandl (62) ist nicht nur in der Bezirksliga für seine impulsive Art an der Seitenlinie bekannt. Der Vereinsvorstand bescheinigt ihm und „Co“ Thomas Prinz ein sehr gutes Arbeiten: „Günter arbeitet sehr akribisch, will an allen Ecken und Enden was verbessern und die Spieler besser machen. Nach einem nicht gewonnen Spiel sucht er die Fehler auch bei sich. Thomas ist immer da und hat ein offenes Ohr für die Spieler. Aktuell macht er seine C-Lizenz. Sind weniger Leute im Training, trainiert er auch selbst mit.“ Neben Prinz machen auch drei Spieler aus der Bezirksligaelf gegenwärtig ihre Trainerlizenz. Darunter Sven Leppien. Der Ex-Regenstaufer hat in 16 Spielen schon phänomenale 22 Scorerpunkte (14 Tore/8 Vorlagen) gesammelt. „Seine Quote ist der Wahnsinn, er ist mit seinen Standards sehr gefährlich“, lobt Beier, der zudem den unermüdlichen Mittelfeldantreiber Ben Berger heraushebt.


Der Ex-Regenstaufer Sven Leppien hat diese Saison bereits 14 Mal getroffen.
Der Ex-Regenstaufer Sven Leppien hat diese Saison bereits 14 Mal getroffen. – Foto: Dominik Adlhoch


Unter Brandl wurde die Trainingsintensität erhöht, statt zwei wird nun drei Mal trainiert. „Die Trainingsbeteiligung ist wahnsinnig hoch. Man merkt, dass viel mehr Konkurrenzkampf vorherrscht und die Jungs fitter sind. Gerade im ersten Drittel der Saison haben wir davon stark profitiert, als wir Spiele hintenraus entschieden haben“, berichtet Beier. In den verbleibenden vier Punktspielen bis zur Winterpause – darunter gegen die Meisteranwärter Tegernheim und Bad Abbach – wolle man „so viele Punkte wie möglich holen“. Ob der SVW diese Saison vielleicht sogar noch ganz oben anklopfen könne, Stichwort Landesliga? „So vermessen sind wir nicht“, antwortet Beier. Und sind Winter-Transfers geplant? „Wenn dann nur punktuell.“

Sehr happy sind sie beim SV Wenzenbach darüber, dass der Kunstrasenplatz nun endlich fertig ist. Bereits 2019 gab es die ersten Gedankengänge bezüglich eines eigenen Allwetterplatzes. Diese wurden wegen Corona zunächst wieder verworfen. Vor gut zwei Jahren begann schlussendlich die Planungsphase, vor vier Monaten die Bauphase. Zu Wochenbeginn wird noch das Korkgranulat eingestreut. Laut Matthias Beier könne spätestens ab nächster Woche darauf gespielt werden. Die Vorteile für den Klub liegen auf der Hand: „Der Trainingsplatz hat im Frühjahr und Herbst sehr gelitten, war eigentlich nur Matsch. Im Sommer musste er teilweise gesperrt werden, weil er so hart geworden ist. Durch unsere vielen Fußballmannschaften haben wir ohnehin eine hohe Belastung, worunter alle Plätze sehr litten.“ Diese Belastung schränkt sich durch den neuen Kunstrasenplatz nun massiv ein. Für die Finanzierung des 1,1 Millionen Euro teuren Projekts, wovon der SV Wenzenbach etwa 350.000 Euro selbst trägt, hat der Verein eine Spendenaktion auf der Homepage ins Leben gerufen. Außerdem werden zwei E-Bikes versteigert.

Aufrufe: 021.10.2024, 11:40 Uhr
Florian WürtheleAutor