Mit der Verpflichtung von Günter Brandl, dem Ex-Trainer von 1860 München, landete der Regensburger Bezirksligist SV Wenzenbach Anfang des Jahres einen Coup. Nicht nur Brandl kam im Sommer neu an den Jahnweg, auch ein Dutzend an Neuzugängen wurde willkommen geheißen. „Wir sind ungewiss in die Saison gestartet. Vor allem im Offensivbereich gab es schließlich einen Riesenumbruch“, erzählt Matthias Beier, der Vorsitzende und zweite Fußball-Abteilungsleiter des SV. Auf die anfängliche Ungewissheit folgte eine insgesamt starke Hinrunde. Aus den ersten 16 Spieltagen haben die Wenzenbacher 29 Punkte eingespielt (8/5/3) und sind damit Tabellenvierter der Bezirksliga Süd. „Wir sind voll im Soll“, freut sich Beier.
„Wir hatten einen großen Umbruch und uns erhofft, im Mittelfeld zu landen. Inzwischen hat sich die Tabelle in drei Teile getrennt. Bad Abbach und Tegernheim marschieren vorneweg, dahinter folgen Hainsacker, Viehhausen und wir. Alle Teams darunter stecken im Abstiegskampf. Von daher sind wir mehr als zufrieden“, sagt Beier. Auch das Zuschauerinteresse ist top. Luft nach oben gibt es aber natürlich trotzdem noch. Vor allem im Mittelfeldbereich habe man laut Beier aktuelle gewisse Probleme – bedingt auch durch die Verletzung von Maik Holzreiter. „In ein paar Spielen haben wir Punkte liegen gelassen, wo es das nicht gebraucht hätte“, meint der Funktionär. Darunter fällt das unglückliche 3:3-Remis in Ramspau am gestrigen Sonntag. Zwei strittige Elfmeterentscheidungen zugunsten des Gegners kosteten Wenzenbach da den Sieg.
Eine Sache stört Matthias Beier, wenn er an die letzten Wochen zurückdenkt: „Es gab viele persönliche Strafen gegen uns – seien es Zeitstrafen, gelbrote oder rote Karten –, die aus meiner Sicht total überzogen waren. Wir haben eine faire Mannschaft, doch diese Strafen haben uns immer wieder Punkte gekostet. Im Gegenzug beklagten wir bereits drei schwere Verletzungen durch Foulspiele, unter anderem ein Nasenbeinbruch bei Ben Berger. Hier gab es nie Rot.“
Wenzenbachs neuer Chefanweiser Günter Brandl (62) ist nicht nur in der Bezirksliga für seine impulsive Art an der Seitenlinie bekannt. Der Vereinsvorstand bescheinigt ihm und „Co“ Thomas Prinz ein sehr gutes Arbeiten: „Günter arbeitet sehr akribisch, will an allen Ecken und Enden was verbessern und die Spieler besser machen. Nach einem nicht gewonnen Spiel sucht er die Fehler auch bei sich. Thomas ist immer da und hat ein offenes Ohr für die Spieler. Aktuell macht er seine C-Lizenz. Sind weniger Leute im Training, trainiert er auch selbst mit.“ Neben Prinz machen auch drei Spieler aus der Bezirksligaelf gegenwärtig ihre Trainerlizenz. Darunter Sven Leppien. Der Ex-Regenstaufer hat in 16 Spielen schon phänomenale 22 Scorerpunkte (14 Tore/8 Vorlagen) gesammelt. „Seine Quote ist der Wahnsinn, er ist mit seinen Standards sehr gefährlich“, lobt Beier, der zudem den unermüdlichen Mittelfeldantreiber Ben Berger heraushebt.