2025-02-13T12:31:16.459Z

Querpass
Nur langsam kam der FSV Tarforst in der Konzer Saar-Mosel-Halle ins Rollen, gewann dann aber doch noch das Lebenshilfe-Turnier. Das goldene Tor erzielte Luca Herrig (links), der sich hier im Vorrundenspiel gegen die Tawerner Idris Lataev (Mitte) und Louis Linden durchsetzt.
Nur langsam kam der FSV Tarforst in der Konzer Saar-Mosel-Halle ins Rollen, gewann dann aber doch noch das Lebenshilfe-Turnier. Das goldene Tor erzielte Luca Herrig (links), der sich hier im Vorrundenspiel gegen die Tawerner Idris Lataev (Mitte) und Louis Linden durchsetzt. – Foto: Sebastian Schwarz

Wenn der Zauberfuß den Favoriten ärgert

80 Mannschaften spielten über drei Tage hinweg in der Konzer Saar-Mosel-Halle Fußball. So viele Teams bringt auch in diesem Winter kein anderes Turnier in der Region zusammen. Geld für die Lebenshilfe-Kreisvereinigung einzuspielen und für deren Arbeit zu werben, stand im Mittelpunkt. Der sportliche Ehrgeiz kam aber nicht zu kurz, gerade beim Hauptturnier. Hier scheiterte ein Außenseiter nur knapp am Finaleinzug. VIDEOINTERVIEWS und BILDERGALERIE

Jene, die keinen oder weniger Erfolg hatten, konnten es verschmerzen, die besten Mannschaften durften ihren Auftritt beim Lebenshilfe-Hauptturnier in der Konzer Saar-Mosel-Halle als erstes Ausrufezeichen im neuen Jahr verbuchen: Erwartungsgemäß standen am frühen Samstagabend mit den Rheinlandligisten FSV Tarforst und Mosella Schweich die beiden ranghöchsten Teams im Finale, das Luca Herrig durch seinen Treffer zugunsten der Trierer entschied. Viel fehlte aber nicht – und mit dem überwiegend aus Akteuren der zweiten Mannschaft zusammengestellten SV Eintracht Trier 05 II und der DJK St. Matthias hätten mit einem Bezirks- und einem A-Ligisten zwei unterklassigere Vertreter das Endspiel bestritten. Beide mussten sich in ihren Halbfinals erst nach Siebenmeterschießen geschlagen geben, belegten unterm Strich jeweils den dritten Platz, da in Konz das kleine Finale nicht ausgespielt wird.

Gerade die Spielstärke der im Mai erst aus der B-Klasse aufgestiegenen und auf Platz zwei in der A7 überwinternden Mattheiser imponierte. „Kompliment. Ich war überrascht vom guten Auftritt der DJK“, lobte Schweichs Ale­xander Schwarz, der in der regulären Spielzeit des Halbfinales den 0:1-Rückstand durch Zauberfuß Baran Hassan ausgeglichen hatte. In der Entscheidung vom Punkt aus rettete Torwart Martin Klar sein Team, indem er zwei Schüsse abwehrte. „Wir haben jedes Jahr fünf, sechs Jungs dabei, die solche Turniere sehr gerne spielen. Das macht immer Bock und gibt auch noch mal Motivation für den restlichen Saisonverlauf“, ließ Schwarz durchblicken.

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Die Tarforster hatten ihre gute Hallenform bereits zwischen den Jahren im Saarland unter Beweis gestellt. Nach Platz zwei in Wadern klappte es nun sogar mit dem Turniersieg – und das, obwohl es anfangs noch nicht ganz so rundlief. Nach 1:1-Unentschieden gegen die SG Saartal-Schoden und die DJK St. Matthias schoss sich die von Co-Trainer Sven Haubrich betreute Mannschaft mit dem 6:0 gegen den SV Tawern warm. „Wir hatten anfangs unsere Schwierigkeiten, dann aber ordentliche Leistungen gebracht“, bilanzierte der Patrick-Zöllner-Vertreter.

In der Parallelgruppe setzte sich Eintracht Trier in den drei Partien jeweils mit 2:0 gegen Schweich, die SG Igel-Liersberg und die am Ende genauso wie Tawern punktlosen Konzer durch und wirkte neben den Mattheisern insgesamt am spielfreudigsten.

Gelbe Karten und Zeitstrafen blieben die Ausnahme, Rot zeigten die umsichtig leitenden Schiedsrichter Frank Erdmann und Jens Schneider („Es waren viele schnelle und intensive, aber doch faire Spiele.“) kein einziges Mal.

Obwohl die wenigsten Mannschaften zuvor in der Halle trainiert hatten, sorgten sie dank ihrer zahlreichen guten Techniker für „schönen Fußball und gute Unterhaltung“, wie es Arianit Besiri ausdrückte. Der in Trier lebende Vizepräsident des Fußballverbandes Rheinland (FVR) für sozial- und gesellschaftspolitische Aufgaben war tags zuvor beim Turnier der Freizeit- und Betriebsmannschaften noch selbst als Kapitän einer aus Verbandsmitarbeitern und Schiedsrichtern bestehenden Mannschaft im Einsatz. „Das Lebenshilfe-Turnier ist eine absolute Hausnummer in der Region. Es ist eine tolle Werbung für den Fußball.“

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Besiri sieht das bestens organisierte, dreitägige Mammutturnier, das neben dem Aufeinandertreffen noch elf (!) weitere Wettbewerbe zu bieten hatte (mehr dazu im unteren Teil dieser Seite), auch als Plädoyer für den gesamten Trierer Raum – und das sogar in der Antwort auf die Frage, wo Ende Mai das Endspiel um den Herren-Rheinlandpokal stattfinden soll: „Man muss natürlich immer erst mal abwarten, wie die Konstellation nach dem Halbfinale genau ist. Vielleicht ergibt sich perspektivisch aber die Möglichkeit, noch mal das Finale in Trier stattfinden lassen zu können, zumal wir ja mit Eintracht Trier als Regionalligist hier ein absolutes Aushängeschild des Fußballverbandes vor Ort haben.“

TURNIERSPLITTER:

Wieder fünfstellig? Wenn voraussichtlich am Montag, 27. Januar, offiziell das Spendenergebnis des 28. Konzer Turniers bekannt gegeben wird, dürfte wohl wieder die 10.000-Euro-Marke geknackt sein. Die Spenden kommen der Lebenshilfe-Kreisvereinigung Trier-Saarburg wie gerufen. „Die Kassen sind leer. Deshalb fehlt uns oft das Geld, wenn es um Angebote außerhalb der Einrichtungen, wie etwa den Sport, geht“, sagt Vorstand Kilian Zender.

Appell von Ehrengast: Thomas Müller vertrat Landrat Stefan Metzdorf, Guido Wacht war anstelle des Konzer Bürgermeisters Joachim Weber da: Ehrengäste aus (Sport-)Politik und Verwaltung besuchten das Lebenshilfe-Hallenturnier. Während sein Trier-Saarburger Pendant Jens Tossing Dienst am Imbissstand schob und sich so für den guten Zweck engagierte, verband Triers Sportkreischef Michael Maxheim seine Ansprache mit einem Appell: „Dass hier in Konz auch viele Kinder gespielt haben, war nur möglich durch die Unterstützung der Eltern. Sportvereine leben vom Nachwuchs. Deshalb muss gerade er weiter gefördert werden.“

Noble Geste: Für den stolzen Betrag von 500 Euro ersteigerte Johannes Ney das von der Trierer Kanzlei König-Rechtsanwälte zur Verfügung gestellte, original von Nationalspieler Antonio Rüdiger unterschriebene DFB-Trikot. Allein das war schon ganz nach dem Geschmack von Kilian Zender – umso mehr strahlte der Lebenshilfe-Vorstand, als der Saarburger Provinzial-Geschäftsstellenleiter ankündigte, der Lebenshilfe das Jersey einrahmen zu lassen und dann zu schenken.

ÜBERSICHT:

Ein Dutzend Einzelwettbewerbe hatte die 28. Auflage des Fußballturniers in der Konzer Saar-Mosel-Halle zu bieten. Im Hauptturnier setzte sich der FSV Tarforst vor dem Rheinlandligakonkurrenten Mosella Schweich durch. Platz drei belegten gemeinsam Bezirksligist Eintracht Trier II und die DJK St. Matthias (Teams, deren Vertreter und einige Ehrengäste und Organisatoren im Bild). Während die F-Junioren und Bambini zwar mit viel Spaß, aber ohne Wertung spielten, setzten sich in den beiden Konkurrenzen der E-Junioren die JSG Saar-Mosel Konz (mit 2:1 gegen den SV Olewig) sowie der FSV Tarforst II (vor der JSG Osburg) durch. Bei den D-Junioren siegten die Kreisauswahl Trier-Saarburg II sowie der FSV Tarforst II. Im Inklusionsturnier, das Spieler mit und ohne geistige Behinderung vereinte, gewann der FC Betzder aus Luxemburg vor der Lebenshilfe Trier-Saarburg (TV berichtete). In den beiden Turnieren der Betriebs- und Freizeitmannschaften siegten die Sparkasse Trier (nach Siebenmeterschießen vor der Volksbank Trier-Eifel) und die Kombination VG-Verwaltung Konz/ADD Trier. Hinter einer Auswahl des FV Rheinland wurde die Mannschaft des Trierischen Volksfreunds hier Dritter, gefolgt von den Freizeitfußballern von Turbine Tälchen. Den Abschluss bildete am Sonntag der Wettstreit der Kreisligateams. Hier setzte sich nach einem hitzig geführten Endspiel Tarforst II im Siebenmeterschießen gegen den Trierer Stadtrivalen Olewig durch. ⇥AA/Foto: Sebastian Schwarz

Aufrufe: 06.1.2025, 17:54 Uhr
Andreas Arens Autor