
Der Wendorff-Cup des Ludwigsfelder FC hat am heutigen Dienstag genau das geliefert, was Hallenfußball so unbarmherzig macht: kurze Spielzeit, schnelle Tabellenwenden, Entscheidungsmomente ohne Vorwarnung. Acht Frauenteams traten in der Stadtsporthalle in Ludwigsfelde in zwei Vierergruppen an, zehn Minuten pro Partie. Am Ende setzte sich der BSV GW Neukölln 1950 im Finale klar mit 4:0 gegen den SV Allemannia Jessen durch. Der Titelträger kam über ein dramatisches Halbfinale ins Endspiel – und verwandelte den letzten Auftritt des Abends in eine Machtdemonstration.
Rahmen: Zehn Minuten, die alles bedeuten
Der Turniermodus war so kompakt wie konsequent: Gruppenphase, Halbfinals, Platzierungsspiele, Finale. In diesem Format gibt es keine langen Korrekturschleifen. Ein Gegentor ist sofort ein Alarm, ein Treffer oft schon ein halbes Spiel. Genau diese Härte prägte den Abend in Ludwigsfelde – in beiden Gruppen, aber besonders in der K.-o.-Phase.
Gruppe A: Jessen marschiert, Beelitz bleibt dran
In der Gruppe A setzte sich der SV Allemannia Jessen mit sieben Punkten und 7:1 Toren an die Spitze. Das Turnier begann für Jessen mit einem 1:1 gegen die SG Blau-Weiß Beelitz, doch danach wurde die Linie klarer: ein 2:0 gegen die SpG Ludwigsfelde/RSV Eintracht und ein 4:0 gegen den SC Staaken. Beelitz folgte mit fünf Punkten und 7:2 Toren. Das 5:0 gegen Staaken war das deutlichste Ergebnis dieser Gruppe, dazu kam das Remis gegen Jessen sowie ein 1:1 gegen die SpG Ludwigsfelde/RSV Eintracht. Staaken sammelte drei Punkte (2:10 Tore) und startete mit einem 2:1 gegen die SpG, blieb danach aber ohne weiteren Zähler. Die SpG Ludwigsfelde/RSV Eintracht beendete die Gruppe mit einem Punkt (2:5 Tore): 1:1 gegen Beelitz, dazu die Niederlagen gegen Staaken und Jessen.
Gruppe B: Drei Teams punktgleich, Trebbin ohne Ausweg
Die Gruppe B wurde zur Rechenaufgabe mit drei punktgleichen Teams. Der BSV GW Neukölln 1950, der BSC Marzahn und der MSV Zossen 07 kamen jeweils auf sechs Punkte. Neukölln gewann 4:1 gegen den VfB Trebbin, unterlag dann Zossen 0:1, ehe ein 3:0 gegen Marzahn den Gruppensieg über das Torverhältnis brachte (7:2 Tore). Marzahn schlug Zossen 1:0, besiegte Trebbin 4:0, verlor aber 0:3 gegen Neukölln (5:3 Tore). Zossen wiederum gewann 1:0 gegen Neukölln und 3:1 gegen Trebbin, musste sich Marzahn aber 0:1 geschlagen geben (4:2 Tore). Trebbin blieb punktlos (2:11 Tore) – Niederlagen gegen Neukölln (1:4), Marzahn (0:4) und Zossen (1:3) bedeuteten einen Abend ohne Luft zum Aufatmen.
Halbfinals: Jessen knapp, Neukölln übersteht das Nervenstück
Im ersten Halbfinale bestätigte Jessen die Stabilität aus der Gruppe und gewann 2:1 gegen den BSC Marzahn. Das zweite Halbfinale wurde zum engsten Spiel der K.-o.-Phase: Neukölln und Beelitz trennten sich erst nach Neunmeterschießen, Neukölln gewann 5:4 – ein Duell, in dem ein einziger vergebener Versuch das gesamte Turnier hätte kippen können.
Platzierungsspiele: Gastgeber-SpG mit versöhnlichem Abschluss
Im Spiel um Platz sieben setzte sich die SpG Ludwigsfelde/RSV Eintracht deutlich mit 3:0 gegen den VfB Trebbin durch. Damit fand das Heimteam einen klaren sportlichen Schlusspunkt. Im Spiel um Platz fünf gewann der SC Staaken 2:1 gegen den MSV Zossen 07 und holte sich nach dem schweren Gruppenverlauf noch einen Erfolg. Das Spiel um Platz drei entschied Blau-Weiß Beelitz mit 2:0 gegen den BSC Marzahn – eine saubere Antwort auf das verlorene Halbfinale.
Finale: Neukölln dreht auf und nimmt Jessen den Moment
Das Endspiel gehörte dem BSV GW Neukölln 1950. Nach dem mühsamen Weg über das Neunmeterschießen im Halbfinale stand im Finale ein klares 4:0 gegen den SV Allemannia Jessen. Während Jessen den Abend mit sieben Punkten in der Gruppe und einem 2:1 im Halbfinale geprägt hatte, setzte Neukölln den letzten, entscheidenden Akzent: vier Tore in zehn Minuten.