2024-03-28T15:56:44.387Z

Analyse
Nach dem geglückten Aufstieg im entscheidenden Relegationsspiel gegen die SG Alerheim möchten sich Diego Seiler Hermida (Mitte) und seine Teamkollegen vom FC Weisingen in der Kreisliga West nicht unterkriegen lassen.
Nach dem geglückten Aufstieg im entscheidenden Relegationsspiel gegen die SG Alerheim möchten sich Diego Seiler Hermida (Mitte) und seine Teamkollegen vom FC Weisingen in der Kreisliga West nicht unterkriegen lassen. – Foto: Walter Brugger

Weisingen startet mit der Euphorie des Aufsteigers

Der Klassenerhalt in der Kreisliga West hat für den Neuling oberste Priorität

Nach dem Aufstieg in die Kreisliga West und dem 100-jährigen Vereinsjubiläum schweben die Spielerdes FC Weisingen auf Wolke sieben. Mit der vorhandenen Euphorie wollen die Aschberg-Kicker auch in der neuen Umgebung sportlich bestehen. Die Vorfreude auf die neue Saison riesengroß, schließlich spielten die Weisinger zuletzt in der Saison 1998/99 in der Kreisliga – damals in der Gruppe Nord.

Coach & Co.: Gäbe es da nicht Philipp Spring, seinen Vorgänger als Trainer beim FCW, wäre Andreas Ried Alleinunterhalter als Coach bei den Kickern vom Aschberg. Der 40-Jährige aus Königsbrunn ist die dritte Saison in Weisingen und ist froh, dass er sich mit Philipp Spring vor und nach den Spielen immer wieder austauschen kann: „Er ist auch mein verlängerter Arm auf dem Platz“, so Ried über den erfahrenen Mittelfeldspieler.

Hin & weg: Kein Spieler hat nach dem überraschenden Aufstieg den Verein verlassen. Noch immer schwärmt Trainer Ried von der Dramaturgie der letzten Spieltage in der Kreisklasse West 2 und der anschließenden Relegation. „Nach Platz acht zur Winterpause haben wir selbst nicht mehr damit gerechnet, dass wir aufsteigen können“, gibt der FCW-Coach offen zu. Doch nach einer unglaublichen Aufholjagd stand Weisingen vor dem letzten Spieltag auf Platz eins, hatte es selbst in der Hand, Meister zu werden. Doch den Titel schnappte die SpVgg Bachtal dem FCW weg, der im letzten Spiel in Kleinkötz über ein 2:2 nicht hinauskam. Dass der Aufstieg dann über die Relegation mit Siegen gegen den TSV Krumbach und die SG Alerheim gelang, ist für Andreas Ried ein Traum: „Besser hätte man ein Drehbuch nicht schreiben können“, lacht der Erfolgscoach. Mit Manuel Kleber vom SV Aislingen gibt es nur einen Neuzugang, die Mannschaft verstärken sollen außerdem Simon Demharter, Max Hämmerle und Christoph Lindner aus der A-Jugend der JFG Aschberg.

Glücks- und Sorgenkinder: Die drei genannten Nachwuchskicker Demharter, Hämmerle und Lindner bezeichnet Trainer Ried als „Glückskinder“. „Es ist schön, zu wissen, dass da welche sind, die Qualität haben und eingesetzt werden können, wenn wir sie brauchen“. Obwohl noch der A-Jugend angehörend, trainiert dieses Trio derzeit bei den Erwachsenen und macht einen starken Eindruck. Von „Sorgenkindern“ möchte der FCW-Coach nicht sprechen, wenngleich er es gerne sehen würde, dass Studenten wie Maximilian Knötzinger oder Diego Seiler Hermida öfters auf dem Trainingsplatz stehen würden. Froh ist Ried darüber, dass er im Kader derzeit keine Langzeitverletzten gibt.

Plus & Minus: Die Aufstiegseuphorie ist ein Pfund, über das sich der Weisinger Trainer am meisten freut: „Motivationskünste brauche ich sicherlich nicht anwenden“, weiß Andreas Ried, dass sich alle im Kader auf die Kreisliga freuen. Als Minus sieht der Coach den kleinen Spielerkader. „14 bis 15 Mann – mehr haben wir nicht“, hofft Ried, dass diese alle gesund bleiben und dass sich seine Truppe nicht unterkriegen lässt.

Test & Taktik: Die Vorbereitung war mit zwei Siegen und zwei Niederlagen durchwachsen. Da Trainer Ried damit rechnet, dass seine Mannschaft in der Kreisliga des Öfteren in die Defensive gedrängt wird, möchte er mit einem gut angelegten Konterspiel zum Erfolg kommen. Prädestiniert für schnelle Gegenangriffe seien Spieler wie Tobias Käsmayr, Manuel Fischer oder Diego Seiler Hermida. „Sie alle haben enorm viel Tempo“, verrät der Coach.

Wunsch & Wirklichkeit: Für den Aufsteiger zählt allein der Klassenerhalt. „Wir wollen drei Mannschaften hinter uns lassen“, so Trainer Ried. Das werde schwer, sei aber machbar. Vor allem, wenn das Team von größeren Verletzungen verschont bleibe. An der Spitze erwartet Ried Bezirksliga-Absteiger SC Altenmünster, Grün-Weiß Ichenhausen, die SpVgg Wiesenbach und seinen Ex-Verein, den TSV Offingen. Auch der FC Lauingen habe Außenseiterchancen.

Prognose: Die Kreisliga West ist natürlich ein anderes Kaliber als die Kreisklasse. Und dennoch braucht sich Aufsteiger FC Weisingen nicht in die Hose zu machen. Mit Teamgeist, Glück und Leidenschaft ist der Klassenerhalt auch auf dem direkten Weg zu schaffen. Und wenn nicht, dann halt mit einem Sieg im Entscheidungsspiel gegen den Drittletzten der Kreisliga Nord.

Mehr Lokalsport gibt es unter www.donau-zeitung.de

Aufrufe: 026.7.2022, 20:19 Uhr
Donau-Zeitung / Günther HerdinAutor