Die happige Mission Klassenerhalt startet für die SpVgg SV Weiden am morgigen Samstag (14 Uhr) mit einem Heimspiel gegen den TSV Kornburg. 14 Endspiele warten in der Bayernliga Nord auf den Liganeuling. Seit dem Jahresbeginn steht Michael Riester als neuer Cheftrainer des Bayernligateams am Wasserwerk in der Verantwortung. Gut 24 Stunden, bevor es erstmals wieder um Punkte geht, haben wir Riester auf den Zahn gefühlt...
Die lange Vorbereitungsphase geht endgültig zu Ende, gleicht acht Testspiele standen in Eurem Terminkalender. Zufrieden mit dem Stand der Dinge?
Michael Riester (40): Eine Woche war krankheitsbedingt ein wenig zerfahren, weil zwölf Spieler unseres 20er-Kaders krank oder zum Teil verletzt waren. Das hat uns ein bisschen aufgehalten. Wir sind aber sofort wieder in die Spur gekommen. Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich nicht sehr zufrieden, aber zufrieden.
Hat sich jemand besonders ins Rampenlicht gespielt?
Einen Spieler hervorheben möchte ich gar nicht, weil das allen anderen nicht gerecht wäre. Denn: Niemand hat sich hängen lassen. Alle haben durchgezogen und jeder hat die Bereitschaft gezeigt, alles für sich und fürs Team zu tun.
Die Defensive und damit einhergehend die (zu) vielen Gegentore waren im bisherigen Saisonverlauf ein großes Manko der SpVgg. Wie kann man dem entgegenzusteuern?
Grundsätzlich haben wir für die Viererkette nur drei gelernte Verteidiger. Da sind wir sehr dünn auf der Brust, haben zu wenig an wirklichen Verteidigern. Notgedrungen sind wir dabei, Spieler umzubauen, die dann den defensiven Part übernehmen. Aber wir haben auch sehr viel an unserem eigenen Spiel gearbeitet, deshalb auch so viele Testspiele. Wenn du dein eigenes Spiel verbesserst und längere Ballbesitz-Passagen hast, läufst du nicht ständig in die Gefahr, dass die Konter und Gegenangriffe rollen. Das sind die alten Weisheiten.
Wie läuft diese Umstellung?
Wir haben uns schon verbessert, das ist sichtbar. Hier fühlen sich die Spieler auch wohl. Diesen Weg wollen wir weiterfahren. Dass er noch nicht perfekt ist, das ist uns allen bewusst. Zum Teil haben es die Spieler gut gemacht, aber bis jetzt haben wir unser Spiel noch nicht über 90 Minuten durchspielen können.
Wir sind wohl nicht diese Topmannschaft in dieser Liga, um zu sagen, dem Spiel unseren Stempel aufzudrücken. Da bin ich Realist. Wo wir auf alle Fälle ansetzen können ist erst einmal unser Spiel. Unser Vorhaben ist, über 90 Minuten unser Spiel durchzuspielen. Und da müssen wir noch zulegen in den nächsten Wochen.
Ist spürbar, dass Deine Spieler bereit und gewillt sind, den harten Abstiegskampf anzunehmen?
Ja, absolut. Davon bin ich überzeugt. Das sind alles gute Charaktere, Spieler aus der Region und aus dem eigenen Verein, denen es wichtig ist, dass dieser Verein in der Bayernliga bleibt. Oder wir zumindest alles versuchen. Auch wenn die Ergebnisse am Ende vielleicht nicht so sein sollten, wie es die Euphorie ein Stück weit hergibt, wollen wir trotzdem auch die mögliche Relegation mit einem guten Gefühl angehen. Denn wenn du ständig nur verlierst, hast du natürlich auch keine positiven Erlebnisse. Diese müssen wir uns jetzt erstmal erarbeiten. Da geht es nicht um spielerische Dinge, sondern einfach um Fußball arbeiten, ehrliche Arbeit. Und dann können wir den Klassenerhalt schon schaffen. Wir wollten wieder eine Einheit schaffen und ich glaube, dass wir da auf einem sehr guten Weg sind.