2024-05-02T16:12:49.858Z

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Besmir Arifaj (re.) steckt in einer ziemlich verzwickten Lage
Besmir Arifaj (re.) steckt in einer ziemlich verzwickten Lage – Foto: Geisler Robert | www.sp4ort.de

Wegen Straftaten: Straubing-Stürmer Arifaj vor Ausweisung

Die Ausländerbehörde des Landkreis Regensburg hat den albanischen Ex-Profi aufgefordert, Deutschland zu verlassen

Seit sieben Jahren lebt Besmir Arifaj inzwischen in Deutschland und ist in der Marktgemeinde Schierling im Landkreis Regensburg sesshaft geworden. Beruflich hat der 37-Jährige in Bayern längst Fuß gefasst und auch dem runden Leder jagt er nach wie vor mit viel Leidenschaft hinterher. Der frühere albanische Erstligaprofi und ehemalige U-Nationalspieler erzielte für Kosova Regensburg Tore am Fließband (96 Spiele, 77 Treffer) und trägt seit vergangenen Sommer das Trikot des niederbayerischen Bezirksligisten VfB Straubing. Arifaj steckt nun aber in der schwierigsten Situation seines Lebens, denn das Ausländeramt des Landratsamt Regensburg hat seine Ausweisung angeordnet.

Drei rechtskräftige Strafbefehle liegen gegen den Ex-Profi vor. 2018 war Arifaj in ein Handgemenge bei einem Fußballspiel des FC Kosova Regensburg, das ein juristisches Nachspiel hatte, verwickelt. Zudem wurde Arifaj zweimal beim Fahren mit seinem albanischen Führerschein, der in Deutschland seinerzeit (mittlerweile ist das nicht mehr so) keine Gültigkeit hatte, erwischt. Außerdem wird der Albaner noch ein weiteres schwerwiegendes Problem bekommen: Einem Bericht der Mittelbayerischen Zeitung zufolge gab er beim Landratsamt Regensburg beim Antrag auf eine Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis an, nicht vorbestraft zu sein. Das ist Arifaj allerdings, weil der letzte Strafbefehl mit 90 Tagessätzen rechtskräftig ist. Das Landratsamt will ihn dieser Tage anzeigen, heißt es laut den Informationen der MZ.



Der Albaner geht einer geregelten Arbeit nach und ist bei seinem Arbeitgeber, einem großen Maschinenbau-Unternehmen aus Schierling, ein geschätzter Mitarbeiter. Sowohl die Firma als auch Schierlings Bürgermeister Christian Kiendl - der öffentlich bestätigte, dass der 37-Jährige bestens in der Marktgemeinde integriert ist - setzen sich für Arifaj ein, aber die zuständige Ausländerbehörde des Landratsamtes Regensburg hat den Vollblutfußballer dennoch aufgefordert, Deutschland zu verlassen. Wann genau der Kicker des VfB Straubing zurück in seine Heimat muss, steht aktuell noch nicht genau fest. "Wir unterstützen Besmir selbstverständlich und werden mittlerweile auch von einem renommierten Fachanwalt beraten. Seine Aufenthaltsgenehmigung läuft im Mai ab. Theoretisch kann es aber auch passieren, dass er schon früher abgeschoben wird", lässt Tom Gabler, Sportlicher Leiter des VfB Straubing, wissen.


Der 52-Jährige, der vor seinem Engagement bei den Gäubodenstädtern unter anderem schon den SV Obertraubling und den damaligen Bezirksligisten FC Jura coachte, setzt sich vehement für seinen Spieler ein. "Ich kenne Besmir seit sechs Jahren und zwischen uns hat sich eine echte Freundschaft entwickelt. Mir geht es in dieser Sache deshalb vordergründig um den menschlichen Aspekt, zumal sich Besmirs Fußball-Karriere ohnehin schon auf der Zielgeraden befindet. Er ist ein feiner Kerl, der bestimmt auch in den letzten Jahren den einen oder anderen Fehler gemacht hat. Aber er hat sich vorbildlich integriert, geht seit Jahren einer geregelten Arbeit nach und liegt niemanden auf der Tasche. Deshalb finde ich es in höchstem Maße ungerecht, wie in dieser Sache mit ihm umgegangen wird. Wir werden alles in unserer Macht stehende dafür tun, dass er in Deutschland bleiben darf. Jegliche Form von Unterstützung wäre in dieser Angelegenheit enorm wichtig."



Der VfB Straubing hat mittlerweile auch eine Petition gegen die Abschiebung von Besmir Arifaj ins Leben gerufen:

Aufrufe: 013.3.2024, 16:00 Uhr
Thomas SeidlAutor