Der DFB hat die drängendsten Fragen rund um die Reform der wichtigsten Junioren-Wettbewerbe im deutschen Fußball beantwortet.
Warum kommt es zu der Reform?
Auf dem DFB-Bundestag am 11. März 2022 wurde der DFB-Vorstand dazu ermächtigt, Änderungen der höchsten Spielklassenstruktur der Junioren zu beschließen. Auf Antrag des DFB-Jugendausschusses, wo DFB- und DFL-Vertreter*innen zusammenarbeiten, ist genau das nun passiert. Somit wird nach einer Übergangssaison 2023/2024 ab der Spielzeit 2024/2025 in zwei neuen Formaten gespielt: In der U17- beziehungsweise der U19-DFB-Nachwuchsliga.
Was verändert sich?
Bisher ist die A- und B-Junioren-Bundesliga in jeweils drei Staffeln eingeteilt. Dieses Staffelsystem wird nun von der U19 und U17-DFB-Nachwuchsliga abgelöst. Dabei gibt es zwei Phasen: zuerst eine regionale Vorrunde und dann eine Hauptrunde, die in eine Liga A und B aufgeteilt wird. In der Liga A der Hauptrunde kann es zu überregionalen Duellen und somit zu Spielen auf Top-Niveau kommen.
In der U19- und U17-DFB-Nachwuchsliga spielen Bundesligisten und Amateurvereine von Beginn an in einer Liga. Alle Vereine mit einem Leistungszentrum (LZ) sind dauerhaft in der DFB-Nachwuchsliga vertreten. Die Anzahl der teilnehmenden Teams ist nicht gedeckelt. Während der Saison ist die DFB-Nachwuchsliga außerdem durchlässig – maximal elf Amateurvereine stoßen zur Hauptrunde zusätzlich zum Teilnehmerfeld dazu und können sich für die Vorrunde der kommenden Saison qualifizieren.
Wie funktioniert die neue U19- und U17-DFB-Nachwuchsliga?
Der Spielmodus ist in zwei Phasen gegliedert:
Was verspricht sich der DFB von den Veränderungen?
Die Nachwuchsförderung soll durch die DFB-Nachwuchsliga auf mehreren Ebenen optimiert werden:
Stichwort Durchlässigkeit. Wer spielt in der DFB-Nachwuchsliga?
Alle Mannschaften, die ein LZ unterhalten, sind automatisch für die DFB-Nachwuchsliga qualifiziert. Es spielt keine Rolle, wo sie in der Hauptrunde landen. Alle Amateurvereine beziehungsweise Vereine ohne LZ, die sich für die Liga A qualifizieren, haben dieses Startrecht automatisch auch in der Folgesaison. Zum Beispiel qualifizieren sich bei einer möglichen Achter-Gruppe alle Vereine ohne LZ, die auf den Rängen eins bis vier landen. Bei einer Neuner-Gruppe die Plätze eins bis fünf.
Elf Amateurvereine stoßen in jeder Saison in der Hauptrunde zum Teilnehmerfeld hinzu. Dabei steigt jeweils der Erstplatzierte der Hinrunde aus folgenden zweithöchsten Spielklassen in die DFB-Nachwuchsliga auf: Regionalliga Nord, Regionalliga Nordost, der Bayernliga, der Oberliga Baden-Württemberg, der Regionalliga Südwest, der Hessenliga, der Niederrheinliga, der Mittelrheinliga und der Westfalenliga. Zusätzlich dazu qualifizieren sich die Zweitplatzierten der Regionalliga Nord und Nordost für die Hauptrunde der jeweiligen Saison. Bei Verzicht oder nicht erteilter Zulassung rückt der nächstplatzierte Amateurverein nach. Die Berechtigung endet grundsätzlich mit dem Drittplatzierten einer Tabelle. Die Viert- und Fünftplatzierten können nacheinander ausnahmsweise nur dann als Teilnehmer nachrücken, sofern sich auf den Plätzen 1 bis 4 eine oder mehrere nicht teilnahmeberechtigte Mannschaften aus einem LZ befinden.
Ab wann greifen die Reformen?
Die Saison 2023/2024 wird eine Übergangsspielzeit sein und im gewohnten Format ausgespielt. Für die Saison 2024/2025 sind alle Vereine mit LZ, alle Vereine ohne LZ, die nicht aus der A- beziehungsweise B-Junioren-Bundesliga 2023/2024 abgestiegen sind, alle Vereine ohne LZ, die gemäß der DFB-Jugendordnung aus den zweithöchsten Spielklassen aufgestiegen sind, qualifiziert. Die Qualifikation der elf Amateurvereine für die Saison 2024/2025 erfolgt nach dem oben erklärten System. Belegt ein Verein mit LZ in der Folge einen Platz in der zweithöchsten Spielklasse, der zur Teilnahme berechtigt, oder verzichtet ein Amateurverein auf den ersten drei Plätzen auf seine Teilnahme, geht das Teilnahmerecht automatisch auf den nächstplatzierten Amateurverein über, maximal auf den Fünftplatzierten.
Noch offene Details in der Ausgestaltung der U 19 und U 17-Nachwuchsliga werden vor Saisonbeginn 2024/2025 festgelegt.