2025-01-21T08:21:30.394Z

Ligabericht
Ein Symbolbild, das in diesen Tagen auf zahlreichen Plätzen aufgenommen hätte werden können.
Ein Symbolbild, das in diesen Tagen auf zahlreichen Plätzen aufgenommen hätte werden können. – Foto: Rocco Bartsch

Was geht noch? »Das macht niemandem mehr Spaß!«

Nachholspiele in der Bayernliga Nord am kommenden Wochenende: Drei Partien sind angesetzt. Aller Voraussicht nach gibt es drei Absagen...

Drei Nachholspiele stehen in der Bayernliga Nord am kommenden Samstag (7. Dezember) noch auf dem Plan. Trotz weit fortgeschrittener Jahreszeit und damit verbundenem nasskaltem Wetter, will Verbandsspielleiter Josef Janker keine vorzeitige Winterpause ausrufen und am Rahmenterminkalender festhalten, wie er gegnüber FuPa am Montag deutlich machte: "Wer noch spielen kann, soll spielen." Was geht noch in der Bayernliga Nord? Die Übersicht...

Austragung dieser Partie: Akut gefährdet! "Wenn ich mir das Wetter der vergangenen Tage anschauen, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass am Wochenende irgendwo noch gespielt werden kann", ist DJK-Trainer Markus Kipry pessimistisch. Daniel Stöcker, Manager von Neudrossenfeld, pflichtet ihm bei: "Die Böden sind gefroren oder matschig - und zudem die Vorhersagen nicht gut."

Noch ist diese Nachholpartie des 22. Spieltages für Samstag angesetzt. Dass dann wirklich angepfiffen wird, glauben höchstens noch die größten Optimisten in beiden Lagern. Trotz alle dem versuchen beide Teams eine normale Woche abzuhalten. Die Oberpfälzer trainieren zwei Mal, "aber nicht auf dem Rasenfeld, weil das einfach nicht mehr möglich ist, sondern auf dem C-Platz, der ein Parkplatz ist. Da brauche ich dann nicht weiter von der Motivation der Spieler reden. Das macht niemandem mehr Spaß!"

TSV-Trainer Andi Baumer hat sogar drei Einheiten angesetzt. "Es ist schon eine Kunst, hier mit der richtigen Herangehensweise die Spannung hoch zu halten", gibt Daniel Stöcker zu. "Aber mit einem Sieg in die Pause gehen, muss eigentlich Motivation genug sein." Vom offiziellen Ausrufen einer vorzeitigen Winterpause hält der Sportliche Leiter nichts. "Wer spielen kann, soll auch spielen." Markus Kipry wünscht sich, dass grundsätzlich nicht über den "November hinaus" Spiele angesetzt werden. "Eine Überlegung wäre vielleicht stattdessen eine weitere Englische Woche im September oder Oktober durchzuführen."

Anderer Ort, selbe Situation: Auch beim SC Eltersdorf geht man laut Sprecher Timo Engelhardt nicht davon aus, "dass die Quecken spielen werden. Im Vergleich zur Absage vor knapp zwei Wochen haben sich die Platzverhältnisse nicht verbessert. Ganz im Gegenteil." Mit den sinkenden Temperaturen sei der Platz noch schlechter geworden. An manchen Stellen ist Engelhardt zufolge der Boden sehr hart, an anderen Stellen wiederum steht das Wasser. Trotz aller Skepsis beobachtet man beim SCE die Entwicklungen noch bis Donnerstag, um auf alle Eventualitäten noch entsprechend reagieren zu können.

"Ich gehe aber nicht davon aus, dass gespielt wird", betont der Vereinsfunktionär noch einmal. "Zumal wir mit einem Spiel die Spieler einer enormen Gefahr aussetzen würden – was sicherlich auch nicht im Interesse des Verbands sein dürfte. Aktuell ist das Training unter diesen schwierigen Bedingungen nicht so möglich, wie es eigentlich sein sollte. Auch hier möchten wir kein Risiko eingehen." Er hätte sich aus diesen Gründen, die schon zur ersten Absage dieses Topspieles geführt haben, bereits früher eine "klare Entscheidung des Verbandes, das Spiel gleich auf nächstes Jahr zu verschieben" gewünscht.

Eichstätts Trainer Dominic Rühl will von all diesen Nebenkriegsschauplätzen nichts wissen, obwohl er natürlich einen genauen Blick auf die Wetterprognose wirft. So sind, wie üblich, drei Übungseinheiten angesetzt in der 1. Adventswoche. Er sieht auch keine Motivationsprobleme bei seinen Spielern aufgrund der im Raum stehenden Absage, weil "das Spiel eine enorme Strahlkraft" hat. Daraus, dass er keine Freund einer möglichen Austragung ist, macht der VfB-Coach aber auch keinen Hehl: "Fehlende Zuschauer und außere Einflüsse nehmen sicher einen höheren Einfluss auf das Spiel als üblich."

"Unser Platz liegt direkt am Wasser und ist insgesamt oft tief. Durch den Tau trocknet er auch nicht mehr ab", die Beschreibung des Rasenfeldes in Karlburg durch TSV-Trainer Markus Köhler kommt nüchtern-sachlich und ziemlich eindeutig daher. Das Nachholspiel in Unterfranken gegen die Fortuna Regensburg wird wohl ausfallen. Die Gastgeber gehen davon aus, und auch die Gäste aus der Oberpfalz.

"Wir haben diese Woche nicht mehr trainiert", macht Lucas Altenstrasser, Co-Trainer der Fortuna, deutlich. Auf Rasen, davon ist er überzeugt, könne man einfach nicht mehr kicken. Ein Kunstrasen steht Karlburg nicht zur Verfügung. Und so müssen die Regensburger die über dreistündige Anreise im nächsten Jahr - wahrscheinlich unter der Woche - auf sich nehmen. "Genau deshalb halte ich nichts von vorzeitigen Winterpausen. Weite Reisen sind für viele nur an Wochenenden möglich. Und da ist es schwierig, erst einmal einen Ausweichtermin zu finden."

Ziegler, Bockes & Co. sind am kommenden Wochenende dennoch im Einsatz - die Stadtmeisterschaft in der oberpfälzischen Landeshauptstadt steht auf dem Programm. Und der TSV Karlburg? Der muss mit den Umständen leben - und das Beste daraus machen. Dem ist sich Markus Köhler bewusst. Er hat sowieso andere Prioritäten: "Wichtig ist ein guter und fairer Umgang zwischen dem Verband und den Vereinen."

Aufrufe: 04.12.2024, 08:00 Uhr
Helmut WeigerstorferAutor