
Gau-Odernheim. 20 Spiele, 30 Punkte, Rang sieben – der TSV Gau-Odernheim hat in seinem ersten halben Jahr in der Oberliga alle Erwartungen übertroffen. Mit Mini-Budget und nur sehr spärlicher Erfahrung in der höchsten Amateurspielklasse ausgestattet, konnte niemand diesen Erfolg kommen sehen. Worin liegen die Erfolgsfaktoren?
Klingt despektierlich, ist es in Zeiten, wo man sich vornimmt, auf dem Platz „eklig“ zu sein, aber nicht. Nirgends fallen weniger Tore als mit Gau-Odernheimer Beteiligung. Dass nur drei Teams eine noch stabilere Abwehr haben, zeichnet den TSV aus. Es ist unheimlich schwer, das Bollwerk um Kapitän Jakob Friedrich spielerisch oder physisch zu knacken. Zwei Gegentore in den letzten vier Spielen vor der Winterpause ermöglichten acht Punkte, obwohl nur Schlusslicht Eppelborn seltener trifft.
Effizienz ist Trumpf, nur Engers holt pro geschossenem Tor mehr Punkte. Und das in stetig wechselnder Besetzung, um den Abwehrchef herum. Ein festes System, klare Aufgabenverteilung, keinerlei unnötiges Risiko im Spielaufbau, höchste Intensität im kollektiven Spurt nach hinten – das eigene Tor zu schützen, ist Teil der DNA. Chefcoach Florian Diel zeigt, was konzentrierte Trainingsarbeit gegen den Ball – eigentlich auch eine hässliche Formulierung – bewirken kann.