2025-12-03T05:51:34.672Z

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Zu viele Niederlagen im Häcker Wiehenstadion: Der entlassene Dennis da Silva Felix.
Zu viele Niederlagen im Häcker Wiehenstadion: Der entlassene Dennis da Silva Felix. – Foto: Andreas Gerth

Warum der SV Rödinghausen die Reißleine zog

Der Tabellen-14. der Regionalliga trennt sich von Trainer Dennis da Silva Félix. Der Sportliche Leiter erklärt warum.

Der SV Rödinghausen hat die Reißleine gezogen. Zwei Tage nach der 3:4-Heimniederlage mit einer 3:0-Führung gegen die Sportfreunde Siegen gab der Verein die Trennung von Trainer Dennis da Silva Félix bekannt. Eine spektakuläre Niederlage, die allein den Trainerwechsel nicht auslöste, aber exemplarisch dafür steht, wie unglücklich die Zeit für den jungen, 34-jährigen Trainer beim Klub vom Wiehen verlief.

Der SV Rödinghausen verspielte gegen Siegen eine 3:0-Führung und vergab so zum wiederholten Mal in dieser Saison wichtige Punkte. „Nach eingehender Analyse und offenen Gesprächen fiel die Entscheidung, mit einem neuen Trainer in die Wintervorbereitung im Januar zu gehen“, heißt es in der offiziellen Pressemitteilung des Vereins.

„Persönlich finde ich es sehr schade, ich schätze Dennis und seine Arbeit sehr. Für ihn tut es mir unheimlich leid, weil wir uns im Verein vor der Saison, als wir Dennis geholt haben, einig und überzeugt davon waren, dass es funktionieren kann“, schickte Sportchef Alexander Müller seiner Erklärung voraus. „Doch im Fußball geht es um Ergebnisse, Punkte und Siege. Und davon haben wir zu wenig.“

"Im Fußball geht es um Punkte und Siege"

Unter der Regie des zuvor in der Jugendabteilung des Bundesligisten VfL Wolfsburg arbeitenden Trainers, der in Rödinghausen seine erste Station im Senioren- und Profibereich antrat, holte der erfolgsverwöhnte SVR 17 Punkte aus 17 Spielen und schied schon in der 2. Runde des Westfalenpokals gegen den zwei Klassen tiefer spielenden SC RW Maaslingen aus, womit die Hoffnung auf eine weitere DFB-Pokal-Teilnahme frühzeitig erledigt war.

„Nach dem bewusst vollzogenen Umbruch der Mannschaft war nicht davon auszugehen, dass wir um die Topplätze mitspielen werden. Wir wollten eine ruhige und sichere Saison spielen, doch Fakt ist, dass wir uns im Abstiegskampf befinden. 17 Punkte sind mit dieser Mannschaft, von deren Qualität ich nach wie vor überzeugt bin, viel zu wenig. Das ist nicht unser Anspruch. Auch wenn uns diese Entscheidung auf menschlicher Ebene sehr schwergefallen ist, war sie aus sportlicher Sicht notwendig“, macht Müller deutlich.

Vorstand und Aufsichtsrat suchen den Nachfolger

Den gebürtigen Krefelder Dennis da Silva Félix allein für die magere Ausbeute verantwortlich zu machen, sei jedoch zu kurz gegriffen. Müller: „Wir hatten am Samstag im Spiel gegen Siegen elf Spieler auf dem Platz, die eine 3:0- oder 3:1-Führung hätten verteidigen können. Deswegen bin ich kein Freund davon, dass jetzt alle mit dem Finger auf den Trainer zeigen.“

Die Entscheidung für den Trainerwechsel wurde beim SV Rödinghausen durch den Vorstand um Matthias Berens und Dr. Andreas Hettich und dem Aufsichtsrat mit der Familie Finkemeier getroffen. Dieses Gremium werde auch den Nachfolger von da Silva Félix bestimmen, wobei sich das E-Mailpostfach mit dem Betreff „Bewerbung“ zügig füllen dürfte. Das Anforderungsprofil umreißt Geschäftsführer Alexander Müller so: „Ich halte nicht viel von einem Feuerwehrmann, nach dessen Zeit wir uns wieder umsehen und verändern müssten. Wir suchen einen Trainer, mit dem wir langfristig zusammenarbeiten wollen“.

Co-Trainer löst den Vertrag auf

Ebenfalls nicht mehr dabei ist Marco Beier. Der bisherige Rödinghauser Co-Trainer fehlte schon am Samstag im Häcker Wiehenstadion an der Seite von Dennis da Silva Félix und Torwarttrainer Benjamin Gommert. Beier möchte zu einem anderen Verein wechseln und hatte um seine Vertragsauflösung gebeten.

Auch im Kader des Tabellen-14. werde es zur Rückrunde Veränderungen geben, diese kündigte Alexander Müller sowohl auf der Seite der Neuzugänge als auch für die der Abgänge an. „Wichtig ist, dass die Spieler nun zwei, drei Wochen Pause machen und abschalten können und es dann einen Neustart mit einem neuen Trainerteam gibt“, betont der Sportliche Leiter. „Denn dann müssen wir uns so schnell wie möglich da unten herausarbeiten“.

Aufrufe: 09.12.2025, 17:05 Uhr
Andreas GerthAutor