Die Wartenberger steigen trotz eines haushohen Sieges ab. In Lengdorf sind ein Dutzend Treffer gefallen. Trainer Kopp wird in Kranzberg verabschiedet.
Nein, ein Handballmatch war das nicht, vielmehr bekamen die Zuschauer am Samstag richtig was geboten für ihr Geld. Die Gäste wähnten sich zunächst auf der Siegerstraße, lagen die Rot-Weißen, die ohne ihren Coach Alfons Deutinger angereist waren, recht bald vorne. Nach dem 1:0 durch Markus Zacherl (7.) legte Unterbrucks Torjäger Andi Hohlenburger mit einem Hattrick nach (16./33./ 35.).
Doch so sicher konnten sich die Brucker nicht sein, denn Lengdorf wachte nach einer desolaten ersten Halbzeit auf. Florian Spielberger im Nachsetzen, nachdem Aushilfs-Keeper Florian Hagn, der eigentlich Feldspieler ist, einen Schuss von Maxi Mayer noch hatte parieren können, Gianfranco Soave per Foulelfmeter (50.) nach einem Foul an Spielberger und Tobias Lechner per Kopf nach einer Ecke (53.) – und schon stand’s 3:4.
Zwar erhöhte Hohlenburger mit Saisontreffer 31 (63.), Lengdorf gab aber nicht auf und egalisierte: Mayer veredelte erst einen Soave-Freistoß per Kopf (68.), ehe Mathias Holzner am Ende einer feinen Passstafette zum 5:5 ausglich (73.). Vorbei war’s aber auch jetzt noch nicht. Dani Nefzger brachte den FCA nach 79 Minuten wieder in Führung, doch Mayer traf mit dem Schlusspfiff noch zum 6:6 nach einem butterweichen Zuspiel von Markus Sigl.
„So ein Spiel hatte ich noch nie“, resümierte Co-Trainer Andi Hohlenburger, „wenn du 4:0 vorne bist, musst du sowas natürlich gewinnen“. FCA-Spartenchef Florian Thieme kritisierte, dass es erst eine Ansprache in der Pause gebraucht habe. „Am Ende war’s ein verdientes Remis.“
Einen würdigen Abschied bereiteten die Kranzberger ihrem scheidenden Coach Anton Kopp. Hatten Thomas Kopp und Jasko Hamzagic im ersten Durchgang schon gute Möglichkeiten, traf dann erst Daniel Mömkes nach feinem Steckpass von Thomas Kopp zur Führung (43.). Kopp netzte dann mit einem Freistoß-Pfund aus 25 Metern zum 2:0 (62.) ein, ehe Dominik Bauer nach einer weiteren KoppVorlag das vorentscheidende 3:0 markierte (70.).
Zwar verkürzte Alex Mrowczynski (77.) nach einem brillanten Zuspiel von Benedikt Glas. Kurz vor Schluss stellte Jasko Hamzagic aber den alten Abstand wieder her (87.). Für KSC-Sprecher Maximilian Bals war die Niederlage ob des feststehenden Klassenerhalts zu verschmerzen: „Kranzberg wollte einfach einen Tick mehr gewinnen.“
Ebenfalls befreit aufspielen konnten die Eichenrieder, wenngleich die Hausherren eine harte Nuss waren – ging’s doch beim in der Rückrunde taumelnden TSV noch um viel im Tabellenkeller. Am Ende sah SV-Coach Stefan Huber einen „auch in der Höhe verdienten Sieg“. Jedoch hatten die Gäste anfangs bange Minuten zu verstehen, da Hohenwart loslegte wie die Feuerwehr, aber zu wenig daraus machte.
Beruhigung brachte das 1:0. Marius Keller stand nach einem Steckpass alleine vor TSVKeeper Alexander Bäuerle und blieb eiskalt (22.). Ein Doppelschlag gelang den Gästen quasi mit dem Pausenpfiff, und binnen 60 Sekunden war die Messe gelesen. Erst staubte erneut Keller einen Abpraller von Keeper Bäuerle ab (45.), ehe Korbinian Lommer im Fallen artistisch für das 3:0 sorgte (45.),
Zwar gelang Hohenwart durch Leon Seldmair spät der Anschluss (85.), in Gefahr brachte das den Eichenrieder Sieg aber nicht mehr. Maximilian Kiermeyer sah noch die Ampelkarte nach einem Zweikampf (89.).
Das vielleicht beste Spiel der Saison abgeliefert haben die Wartenberger, doch am Ende reichte es nicht zum Klassenerhalt. Die eigenen Hausaufgaben erledigte der TSV zwar mit Bravour, weil Taufkirchen gleichzeitig aber Wörth besiegte, war der Kantersieg wertlos.
„Wir konnten uns ja während der Woche schon damit befassen, dass ein Sieg nicht reichen wird“, resümierte Sprecher Thomas Rademacher. „Da war das heute wenigstens ein versöhnlicher Abschluss.“ Wartenberg spielte dabei so wie die letzten Partien auch, traf aber nun das Tor. So wie beim 1:0: Flo Hornauer hatte eine Flanke noch per Kopf verlängert, ehe Martin Maier einköpfte (15.). Kurz vor der Pause vollstreckte Daniel Bauer ein Hornauer-Zuspiel zum 2:0 (42.).
Und auch nach dem Seitentausch ging’s munter weiter, erneut Bauer blieb vor FC-Keeper Christoph Kressierer eiskalt (57.). Mit einem satten Schuss aus 16 Metern in den Winkel stellte Maxi Scharf auf 4:0, ehe Thomas Hellinger, Wartenbergs aktueller F-JugendTrainer, für Eitting verkürzte (73.). Halb so wild, weil Maxi Härtl nur eine Minute später zwei Abwehrspieler aussteigen ließ und den alten Abstand wieder herstellte (74.). Den Schlusspunkt setzte wieder Bauer (81.).
Für beide Teams ging’s um nichts mehr, war der Relegationsrang doch außer Reichweite – für Moosinning 2 wegen des verpassten Aufstiegs der Ersten, und dem SVW war Allershausen enteilt. „Wir wollten aber noch die inoffizielle Landkreis-Meisterschaft holen“, berichtete Walpertskirchens Coach Sepp Heilmeier. Und das gelang. Vor allem im ersten Durchgang hatten die Gäste alles unter Kontrolle.
Für die Führung sorgte ein Mal mehr Christian Käser, der nach einem Schuler-Zuspiel noch einen Verteidiger vernaschte (13.). Es war sein 25. Saisontor. Die Gäste legten nach: Nach einem feinen Diagonalball war Käser im Strafraum nur per Foul zu stoppen, den Elfer versenkte Benedikt Schuler (36.).
Durchgang zwei war offener und wurde etwas spannend, nachdem SV-Keeper Stefan Gröppmaier einen unsauberen Ball gespielt und Alex Hofmeister das zum 1:2 genutzt hatte (54.). Doch eine Viertelstunde später stand’s bereits 3:1. Nach einem erneuten Foul an Käser gab’s wieder Strafstoß, erneut traf Schuler (69.). Den Schlusspunkt hinter den deutlichen Auswärtssieg setzte schließlich Luca Fellermeier, der nach einem Konter Nutznießer eines Käser-Zuspiels war (88.). (Matthias Spanrad)