2025-12-03T05:51:34.672Z

Spielbericht
Die Frauen des VfR Warbeyen haben ihr Spiel wieder in der Frühphase schon verloren.
Die Frauen des VfR Warbeyen haben ihr Spiel wieder in der Frühphase schon verloren. – Foto: Pascal Derks

Warbeyen-Coach Scuderi: „Wir haben keine Schnitte“

Zweite Bundesliga der Frauen: Schlusslicht VfR Warbeyen erlebt beim 1. FSV Mainz 05 einen gebrauchten Nachmittag und verliert mit 1:6. Besonders der erneute Fehlstart bringt Trainer Sandro Scuderi auf die Palme.

Eine Woche nach der bitteren 2:3-Niederlage gegen Viktoria Berlin ist der VfR Warbeyen in der Zweiten Bundesliga der Frauen wieder in altbekannte Muster verfallen. Beim 1. FSV Mainz 05 zeigte der Tabellenletzte über 90 Minuten eine desolate Leistung, die mit der nächsten hohen Auswärtspleite bestraft wurde. Der offensivstarke Mitaufsteiger aus der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt zeigte von Anfang an keine Gnade und setzte sich mit 6:1 (4:0) durch.

Wie so oft in dieser Saison verschlief der VfR Warbeyen auf fremdem Platz die Anfangsphase, sodass man im altehrwürdigen Bruchwegstadion bereits nach einer Viertelstunde einem Zwei-Tore-Rückstand hinterherlaufen musste. Es lief erst die zweite Spielminute, als die Mainzer Top-Torjägerin Vital Kats nach einem hohen Ballgewinn per Direktabnahme auf 1:0 stellte. Viel Slapstick war im Spiel, als Kara Bathmann einen zu kurz geratenen Klärungsversuch von VfR-Keeperin Lea Egbers aus rund 25 Metern per Flachschuss im Tor unterbrachte.

In der Folge hatte der VfR Warbeyen großes Glück, dass Innenverteidigerin Giulia Bauer nach einem Halten gegen Kats nur die Gelbe Karte sah (24.). Die schnelle Mainzer Stürmerin wäre sonst allein auf das Tor der Gäste zugelaufen. Doch auch in Gleichzahl dominierten die Rheinhessen nach Belieben.

Vier Gegentore schon nach 35 Minuten

In der 30. Minute spielte Egbers unter Druck in den Fuß von Akari Kurishima, die das Spiel schnell machte. Kara Bathmann wusste das Chaos vor dem Warbeyener Strafraum für sich zu nutzen, brach auf rechts durch und legte uneigennützig für Sarah Khalifa quer, die auf 3:0 stellte. Fünf Minuten später stellte Vital Kats nach schöner Kombination den Halbzeitstand her.

Sandro Scuderi ging das alles viel zu einfach. „Wenn du so startest wie wir nun zum wiederholten Mal, verlierst du jedes Spiel. Dann geht es am Ende nur noch um Schadensbegrenzung. Wir waren in der ersten Halbzeit überhaupt nicht in der Partie und müssen froh sein, dass es nur 0:4 steht“, sagte der Warbeyener Trainer.

Fünfter Gegentreffer wirft wieder Fragen auf

Nach dem Seitenwechsel stellten sich die Gäste angesichts des hohen Rückstands ein wenig besser an und leisteten mehr Gegenwehr. Das 0:5 (71.) warf dann jedoch wieder Fragen auf. Mehrfach verpasste es die Warbeyener Hintermannschaft, den Ball zu klären, ehe Jule Laufer im Strafraum ins Dribbling ging und das Spielgerät an Jana Loeber verlor. Kats musste in der Folge nur noch einschieben. Den sechsten Mainzer Treffer (83.) erzielte Tamar Goren nach Vorarbeit von Maja Pageler. Für das einzige Warbeyener Highlight des Sonntagnachmittags sorgte die eingewechselte Lisa van der Linde, die in der 90. Minute sehenswert den Ehrentreffer erzielte.

„Das freut mich für sie“, kommentierte Sandro Scuderi die Szene. Ansonsten ließ der VfR-Trainer kein gutes Haar am Auftritt seiner Mannschaft. „Gegentore resultieren immer aus Fehlern, aber es gibt solche und solche Fehler. Das 0:4 war das einzige Tor, das so mal fallen kann – das war gut zu Ende gespielt. Abgesehen davon müssen wir uns eingestehen, dass wir einfach keine Schnitte haben, wenn wir so viele Fehler machen. Wir sind nicht in der Lage, in dieser Liga ein 0:2 oder ein 0:3 zu verkraften“, sagte Scuderi. Im letzten Spiel des Jahres empfängt der VfR Warbeyen am kommenden Sonntag, 14 Uhr, den VfL Bochum.

Aufrufe: 015.12.2025, 13:30 Uhr
RP / Nils HendricksAutor