2024-04-24T13:20:38.835Z

Spielvorbericht
Stefan Kelz, Fußballspieler des TSV Bernbeuren im Kreisliga-Spiel gegen den SV Mammendorf.
Stefan Kelz, Fußballspieler des TSV Bernbeuren im Kreisliga-Spiel gegen den SV Mammendorf. – Foto: www.holger-wieland.de

TSV Bernbeuren: Klassenkampf am „Tag der Arbeit“

Gegen Tabellenführer Günzlhofen

Der abstiegsbedrohte TSV Bernbeuren erwartet in der Kreisliga 2 Ligaprimus Günzlhofen - und hofft in dieser wichtigen Partie auf zahlreiche Fans.

Bernbeuren – Es ist nicht nur das letzte Heimspiel des TSV Bernbeuren in dieser Kreisliga-Saison. Für Michael Boos ist das Kräftemessen mit dem VSST Günzlhofen auch so eine Art Klassenkampf am „Tag der Arbeit“. „Da treffen zwei Gegensätze aufeinander“, stellt der Trainer klar. Auf der einen Seite steht seine Mannschaft, der Dorfverein, wo jeder jeden kennt und alle miteinander aufgewachsen sind. Und auf der anderen befindet sich mit dem VSST ein Team, dass einige Spitzenkicker rekrutiert hat, die ihre Kindheit nicht im Ort verbracht haben.

Diese Unterschiede sind für die einen Nostalgie, für die anderen der springende Punkt, der in einem Fußballspiel entscheidend sein kann. Boos erwartet am Sonntag (15 Uhr) mindestens 300 Zuschauer im Stadion am Auerberg, die ihre Stimmbänder so gut geölt haben, dass sie den TSV nach vorne schreien. Denn für den Außenseiter aus dem Pfaffenwinkel geht es bei der Abschiedsvorstellung vor eigenem Publikum um nichts weniger als um den Klassenerhalt. „Wir werden alles reinhauen, was wir haben“, verspricht der Coach leidenschaftlichen Kampf.

Wir werden alles reinhauen, was wir haben.

Michael Boos, Trainer des TSV Bernbeuren

Das ist das einzige Pfund, mit dem sein Team richtig wuchern kann. Denn der Gegner besitzt sonst alles im Übermaß. Er nennt die stärkste Abwehr sein eigen und natürlich auch die gefährlichste Offensive. Fünf Spiele vor dem Saisonende deutet vieles darauf hin, dass der Tabellenführer auch Meister wird. Die meisten Punkte hat er selbstverständlich auch. Am Ende sind es mit 47 fast doppelt so viele, wie sie bisher die Bernbeurener gesammelt haben (24). Deshalb spielen Letztgenannte auch nur um den Klassenerhalt. Obwohl sich die Mannschaft wegen zahlreicher verletzter und erkrankter Akteure schwer tat, überhaupt in den Tritt zu finden, stagniert sie in der Tabelle. Nach wie vor hat sie als Zehnter einen Punkt Vorsprung auf den ersten Relegationsplatz, den momentan Jahn Landsberg innehat.

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„Man sieht, dass man es bisher geschafft hat, über dem Strich zu bleiben“, spricht Boos von einem wichtigen psychologischen Effekt. Auch wenn nicht alles wie am Schnürchen lief, bei der Konkurrenz im Abstiegskampf läuft es zumindest auch nicht besser. Diese Erfahrung macht Mut für das Restprogramm. Bernbeuren spielt noch bei der Reserve des SC Oberweikertshofen, die sich schon jetzt gedanklich in der Sommerpause befindet. Der TSV Peiting gehört auch noch mit dazu, der sich über fehlenden Druck im Aufstiegsrennen auch nicht beklagen kann. Dann spielt der TSV beim FC Aich, der ebenfalls noch kräftig strampeln muss, wenn er dem Abstieg entgehen will. Was erst recht auch auf den Tabellenletzten TSV Moorenweis zutrifft.

Natürlich bedeutet dieses Programm alles andere als einen Selbstläufer. Aber Boos weiß auch, dass in den nächsten Wochen jeder Gegner mit der speziellen Art zurechtkommen muss, wie seine Kicker Fußball leben. „Man muss sie im Kopf dazu bringen, zu denken, da kommt eine Mannschaft auf sie zu“, so Boos. Gegen Günzlhofen wird das nicht nur das Team sein, sondern das gesamte Dorf, das seine Elf weiter in der Kreisliga spielen sehen will. Weil so viel Unterstützung und Zuspruch von außen kommt, verlief bei den Verletzten die Genesung etwas schneller als gewöhnlich. Wie schon in Penzing sind Patrick Landes und Roman Lerchenmüller wieder dabei. Nur Marius Birk (Schulter) und Michael Boos (Zerrung im Oberschenkel) müssen passen, obwohl sie gegen den Branchenprimus gerne mit von der Partie gewesen wären.

Aufrufe: 029.4.2022, 14:13 Uhr
Christian HeinrichAutor