
Geretsrieder bringen sich durch 1:3-Heimniederlage gegen Schwabing selbst in die Bredouille im Rennen um die Aufstiegsrelegation
Da waren’s nur noch zwei. Die stolzen zwölf Punkte Vorsprung, die der TuS Geretsried bis zur Winterpause auf die Verfolger aufgebaut hatte, sind mit der 1:3-Pleite zu Hause gegen den FC Schwabing zu einem kümmerlichen Rest geschrumpft. „Jetzt haben wir ein Endspiel nächste Woche in Hallbergmoos“, stimmte Coach Daniel Dittmann Spieler und Fans auf den finalen Spieltag ein, der nun darüber entscheiden muss, ob sein Team eine famose Saison mit der Teilnahme an der Aufstiegsrelegation zur Bayernliga krönen kann.
Dass dies nicht schon im letzten Heimspiel gelang, mag zu einem erheblichen Teil dem Druck des Gewinnen-müssens geschuldet gewesen sein. Während sich die Gäste nach jeder gelungenen Aktion gegenseitig verbal leidenschaftlich puschten, haftete den Motivationsversuchen auf Geretsrieder Seite etwas Bemühtes an. „Schwabing hat an das Spiel geglaubt, wir nicht – das ist Fakt“, musste Dittmann nach Spielschluss eingestehen. Seine Elf kassierte allerdings schon früh einen Nackenschlag, der nicht dazu angetan war, Selbstbewusstsein aufzubauen.
Isny Redjepi produzierte im Aufbauspiel einen Fehlpass, ein Schwabinger erlief den Ball, verfolgt von Taso Karpouzidis, der den Angreifer überflüssigerweise schubsend vom Ball zu trennen versuchte. Strafstoß für die Gäste, Giacinto Sibilia verwandelt zum 0:1 (7.). „Das war ein fataler Aufbaufehler, aus dem Stress heraus war auch die zweite Entscheidung falsch“, räumte der TuS-Coach ein. „Das 0:1 hat uns natürlich nicht in die Karten gespielt.“ Weil zudem zwei, drei erfolgversprechenden Möglichkeiten zum Ausgleich verpasst wurden, ging es mit dem Rückstand in die Pause.
Schwabing hat an das Spiel geglaubt – wir nicht
TuS-Trainer Daniel Dittmann
Und der wuchs an, kaum dass die Partie wieder angepfiffen worden war: Schwabings Jonas Jehle nagelte den Ball aus der Distanz ans Kreuzeck, die gesamte Geretsrieder Hintermannschaft verfiel in Sekundenschlaf als Khareem Zelmot hellwach auf 2:0 für die Gäste erhöhte. In der Folgezeit spielten die Hausherren zwar nahezu komplett auf ein Tor, fanden aber keine Mittel gegen die kompromisslose FC-Defensive.
Die hohen Flankenbälle wurde entweder von Torhüter Jonas Prier entschärft oder von der Kette um Kapitän Konstantin Steinmaßl entschlossen aus der Gefahrenzone befördert. Als Sibilia einen Konter mit dem 3:0 für den abstiegsgefährdeten Aufsteiger abschloss, war die Partie längst entschieden. Daran konnte auch der 1:3-Anschlusstreffer von Srdan Ivkovic per verwandeltem Handelfmeter nichts ändern.
„Es ist uns in der zweiten Halbzeit keine einzige Großchance gelungen. Das ist total enttäuschend“, stellte Daniel Dittmann fest und ordnete an: „Das Spiel ist ab sofort abgehakt.“ Dann genehmigte er sich wie auch etliche Fans die eine oder andere Frust-Halbe, denn die Freibierfässer, die traditionell nach dem letzten Heimspiel spendiert werden, wurden natürlich trotzdem angestochen.