2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Im Kellerduell zwischen dem VfB Mantel und dem SV Plößberg (grünes Trikot) schaut das Abstiegsgespenst zu.
Im Kellerduell zwischen dem VfB Mantel und dem SV Plößberg (grünes Trikot) schaut das Abstiegsgespenst zu. – Foto: Dagmar Nachtigall

Vorbach und Erbendorf vor kniffligen Aufgaben

Im Derby gegen Tremmersdorf und beim Bezirksligaabsteiger in Schirmitz steht das Führungsduo auf dem Prüfstand

Am vorletzten Spieltag des Kalenderjahres 2022 stehen die beiden die Kreisliga Nord anführenden Teams vor großen Herausforderungen. Da kommt es in Vorbach zum von je her brisanten Nachbarduell des Ligaprimus FC (1./34) mit dem FC Tremmersdorf (4./29), zur gleichen Zeit muss der schärfste Verfolger der Kaufmann-Elf, der TSV Erbendorf (2./33) bei der SpVgg Schirmitz Farbe bekennen. Sowohl die Vorbacher, als auch die Steinwaldelf wollen natürlich das Punktekonto mit möglichst vielen Zählern bestücken und damit ihren Tabellenplatz verteidigen. Auf der anderen Seite würden Siege der Bafra-Truppe und der von Norbert Ferstl kurz vor der Winterpause die Meisterschaft wieder extrem spannend machen. Man darf also gespannt sein, was das Wochenende bringt.

Knallharten Abstiegskampf sehen die Fans am Sonntag in Mantel, wenn Gastgeber VfB (13./7) im ultimativen Kellerduell mit dem SV Plößberg (14./6) die Klingen kreuzt. Nur der Sieger darf wahrscheinlich noch von einer Rettung träumen, für den Verlierer ziehen ganz dunkle Wolken auf.

Nach der Niederlage in Erbendorf fokussiert sich die Schinner-Elf auf die beiden restlichen Partien gegen Eslarn und in Plößberg, wo es gilt, mit Zählbarem noch vor der Winterpause den Anschluß ans Mittelfeld herzustellen, um dann im neuen Jahr noch einmal richtig Gas zu geben im Buhlen ums Dasein in der Liga. Bevor es nun ins Stiftland geht, gastiert mit dem TSV ein Aufsteiger, der sich in der neuen Umgebung bislang beeindruckend geschlagen hat. Auf Platz 8 mit 32 erzielten Treffern gehört die Elf von der Landesgrenze zu den offensivstärksten Teams der Liga, vor allem die Kreise von Adam Like (10 Tore) und Matej Dobias (9) gilt es einzuengen, um Paroli bieten zu können. Klaus Schinner wird nun wissen, wie er der Grenzlandelf beikommen kann, es gilt, alles nur Mögliche zu investieren, um Heimsieg Nummer 3 einzutüten.

Nach dem erwarteten, jedoch nicht "im Vorbeigehen" geschafften Heimsieg gegen den VfB Mantel reist der Eslarner Troß fast 80 Kilometer weit nach Oberfranken, um bei einem in Abstiegsnöten steckenden Gastgeber Farbe zu bekennen. "In Haidenaab erwarte ich eine extrem schwierige Aufgabe. Entscheidend wird sein, wie wir die Situation annehmen. Wir wollen selbstbewußt auftreten und unsere Spielweise durchsetzen. Schaffen wir das, werden wir nicht mit leeren Händen nach Hause fahren", so TSV-Coach Bernd Häuber vor der weiten Fahrt nach Haidenaab.

Nach vier Niederlagen am Stück will die SpVgg endlich den Bock wieder umstossen. "Wir treffen auf die meiner Meinung nach aktuell formstärkste Mannschaft in der Liga. Sie verfügt über eine sehr starke Offensive, die es zu neutralisieren gilt. Zusätzliche Motivation erzeugt die Erinnerung an die Hinspielniederlage, die wir nicht vergessen haben. Nun, wir wollen uns unbedingt mit einem Erfolgserlebnis im letzten Heimspiel dieses Jahres von unseren Fans verabschieden und werden dafür alles geben. Fehlen wird weiterhin Kormann, erfreulich ist, das Stammkeeper Bertelshofer wieder verfügbar ist", so SpVgg-Coach "Baffy" Bafra.

Mehrfach in dieser Saison von Verletzungs- oder Krankheitssorgen geplagt, hat sich der TSV durch eine beeindruckende Bilanz in den letzten Wochen zu einer Spitzenmannschaft gemausert, auch wenn Coach Roland Lang immer Wert darauf legt, am Boden zu bleiben. Am Sonntag nun stehen die Seinen vor einer Prüfung auf Herz und Nieren, auch wenn der Gastgeber aktuell eine Art Krise durchläuft. "Wir prallen auf eine sehr heimstarke Mannschaft, bei der das Punkten sicher sehr schwer wird. Es gilt, alles nur Machbare in die Waagschale zu werfen, denn mit leeren Händen wollen wir das Spielfeld nicht verlassen. Dabei sieht es personell recht gut aus, bis auf die Langzeitverletzten sind alle Mann an Bord", so der Chefanweiser der Steinwaldelf.

Die Niederlage in Kulmain ist abgehakt, die volle Konzentration gilt beim FCV nun den beiden schweren Partien gegen Tremmersdorf und in Erbendorf. "Für das Spiel am Sonntag gilt es, nochmal alle Kräfte zu mobilisieren und defensiv wieder stabil zu stehen. Wir wissen um die aktuell gute Form des Gegners, doch werden wir wie schon nach Schirmitz zeigen, dass wir auch mit einer Niederlage umgehen können. Grundsätzlich sind wir den Erwartungen voraus, daher sehen wir alles gelassen. Gerne würde ich allerdings den Abstand zu Tremmersdorf aufrecht halten, eine Wiederholung des Hinspielergebnisses (1:1, Bem. d. Red.) wäre also schön", so FC-Coach Michael Kaufmann vor dem Derby gegen die Elf aus dem nahen Klosterdorf.

Im vorletzten Spiel des Jahres reisen die Schützlinge von Norbert und Christian Ferstl zum FC Vorbach. Mit Fug und Recht kann man hier von einem Lokalderby sprechen, die Sportgelände liegen nicht einmal 10 Kilometer auseinander. Heiß umkämpft sind die Partien seit eh und je. Passend im Hinspiel das 1:1-Unentschieden. Dass die "Kaufmänner" des FCV in aktuell durchwegs gute Leistungen abliefern ist kein Geheimnis, daran vermag auch die am letzten Sonntag in Kulmain erlittene 0:3-Niederlage nichts Wesentliches ändern. Der sehr soliden Defensive steht vor allem bei Heimspielen der treffsichere Sturm (zuhause im Schnitt über drei Treffer pro Partie) in Nichts nach. So verwundert es nicht, dass es in Vorbach für Gästeteams nur einmal Punkte mit nach Hause gab. Wollen die Tremmersdorfer um Kapitän Diepold etwas Zählbares aus Vorbach mitnehmen, wird sich das Team als Ganzes im Defensivverhalten nur wenige Fehler leisten dürfen. Positiv stimmen sollte die Tremmersdorfer Spieler und den Anhang die gezeigten Leistungen und die Gewissheit, dass man jeden Gegner mit den eigenen fussballerischen Fähigkeiten vor knifflige Aufgaben stellen kann. Vorstellbar ist, dass das Motto für das Derby "Angriff ist die beste Verteidigung" lauten könnte. Die Trainer Norbert und Christian Ferstl werden die richtige Ansprache finden, verzichten müssen die beiden dieses Mal auf Christofer Neukam. Im vorletzten Spiel vor der Winterpause wäre aufgrund des bisherigen Saisonverlaufs und der damit verbundenen Favoritenrolle der Vorbacher ein Remis bereits ein Erfolg für den FCT. Sollte mehr möglich werden, wird man sicherlich nicht Nein sagen. (Quelle: Roland Lins, FCT).

Drei Einbußen in Folge haben den FC bis auf Rang 9 abrutschen lassen. Coach Wolfgang Stier resümiert kurz, um dann den Blick auf den kommenden Sonntag zu richten: "Durch individuelle Fehler haben wir uns die Niederlage letzten Sonntag selbst zuzuschreiben. Wir müssen einfach konzentrierter und über die gesamte Spielzeit die Leistung auf dem Platz bringen. Der Einsatz und die Einstellung am Flutkanal waren gut, es gilt nun, das Positive mitzunehmen in die beiden nächsten Spiele. Gegen die starken Kulmainer dürfen wir uns keine Fehler erlauben, denn defensiv wie offensiv sind sie stark, eben eine schwer bespielbare und äußerst effektive Mannschaft. Wir haben das vorletzte Spiel in diesem Jahr, hier wollen wir nochmal alles geben auf dem Platz vor heimischen Publikum. Obwohl die Favoritenrolle klar beim Gegner liegt, hoffe ich - wenn das Spielglück mal wieder auf unserer Seite liegt - dass eine Punkteteilung möglich ist".

"Der SVK ist wieder da", so könnte man nach dem Dreier gegen Primus Vorbach die Rückkehr der Kulmainer in den Kreis der Aufstiegskandidaten überschreiben. Nun geht die Reise der Mannen von Elvir Tekic nach Dießfurt zu einem Gastgeber, der zuletzt drei Mal verloren hat, also vermutlich unbedingt den Turnaround schaffen will. Doch der SV ist selbstbewußt genug, um die sicher nicht einfache Aufgabe zu bewältigen, es gilt in den beiden verbleibenden Partien die aktuell gute Position zu verteidigen und mit in den "Winterschlaf" zu nehmen. So steht für den Bezirksligaabsteiger ein Dreier auf der Agenda, nichts anderes.

Schade, bis in die Schlußphase hinein schien in einem ausgeglichenen Match in Kohlberg ein Punktgewinn für den TSV im Bereich des Möglichen. Zehn Minuten vor dem Ende ließ man sich dann von einer Freistoßvariante überraschen, ohne Ertrag ging es schließlich wieder in die Heimat. In den beiden restlichen Partien des Jahres zuhause gegen Weiden und in "Dumba" möchte die Eisenhut-Elf wenn möglich den Abstand zur Abstiegszone nun noch ein wenig vergrößern. Doch schon das Heimspiel gegen den Gast aus der Max-Reger-Stadt ist eine knifflige Geschichte, sind die Gäste doch eine eingespielte Einheit, die grundsätzlich unangenehm zu spielen ist, zudem schnuppert die Krebs-Elf noch an den Aufstiegsplätzen. So gilt es, gegen einen Gegner, der Fehler eiskalt bestraft, diese zu minimieren und vorne Nadelstiche zu setzen. "Verlieren verboten", lautet die Devise.

"Auch solche Spiele muß man halt gewinnen", kommentierte Stefan Krebs den "Last-Second-Sieg" der Seinen gegen den FC Dießfurt am letzten Sonntag. Sei es, wie es will, die drei Punkte waren im "Sack", auf Rang 5 mit 28 Punkten hat die DJK noch alle Möglichkeiten. In Reuth beim Aufsteiger plagen die Elf vom Flutkanal nun Personalsorgen, denen der Weidener Coach aber trotzen will: "Obwohl uns Stammspieler fehlen werden, fahren wir selbstbewußt nach Reuth, um mindestens einen Punkt zu entführen".

Der lebenswichtige Auswärtssieg in Plößberg hat dem SCK etwas Luft verschafft in der Absicht, sich aus hinteren Gefilden endlich zu entfernen. Der Plan der Klempau-Truppe ist es nun, nach einer doch insgesamt bislang enttäuschend verlaufenden Spielzeit durch zwei Heimsiege in Folge die Lage in der Tabelle freundlicher zu gestalten, bevor es in die Spielpause bis März 2023 geht. So stehen die Zeichen gegen den Neulinh aus Kohlberg auf Sieg, wohlwissend, dass die Gäste nicht umsonst der bislang beste Aufsteiger sind. Ähnlich wie die "Dumbächer" gewannen auch die Kohlberger ihre letzten beiden Partien (4:0 gegen SV Plößberg und 1:0 gegen den TSV Reuth b. Erbendorf). Doch mit einem unbedingtem Siegeswillen will der SC seine Serie weiter ausbauen und die des Gegners stoppen.

Nach zwei Siegen in Folge ist man beim SV Kohlberg sehr zufrieden, denn endlich konnte sich die Niemann-Elf dabei auch für ihren stets großen Aufwand belohnen. In den beiden noch ausstehenden Partien möchten die Mannen um Kapitän Baumann nun das Bestmögliche noch heraus holen. "Kirchenthumbach hat wie wir zuletzt zwei Mal gewonnen, deshalb erwarten wir einen Gastgeber, der mit viel Selbstbewußtsein ans Werk gehen wird. Nachdem die personelle Lage aufgrund von Verletzungen und Krankheiten angespannt ist, werden wir wohl wieder in die Trickkiste greifen müssen", sagt SVK-Fußballboss Martin Lehner in der Hoffnung, dass der Aufsteiger zumindest einen Zähler ins Heimgepäck schnüren kann.

Ein Sieg, vier Unentschieden und elf Niederlagen lautet die bisherige Bilanz des VfB vor dem Abstiegsduell mit dem direkten Konkurrenten aus Plößberg. Will die Siegert-Elf nun nicht in die Winterpause gehen mit dem Bewußtsein, dass eine Rettung in den verbleibenden Partien der Restrückrund ab März nahezu unmöglich ist, dann muss ohne Wenn und Aber der zweite Saisondreier her. In einer Partie, in der jeder Millimeter des grünen Geläufs beackert werden muss, heißt es alles, was im Tank noch ist, zu aktivieren. Alles andere, als ein Dreier darf nicht zur Diskussion stehen.

Im Stiftland hofft man immer noch darauf, dass endlich der Knoten platzt und das Pendel in die andere Richtung schlägt. Wenn nun nicht am Sonntag, wann dann, wird sich der neutrale Beobachter fragen, die Dal-Elf steht vor dem nächsten Endspiel. Klar ist, dass nur Siege in Mantel und dann zuhause gegen Haidenaab den Funken Hoffnung auf den Erhalt der Liga noch aufleben lassen. So wird und muss die Elf um Kapitän Tobias Walter in Mantel auf einen Dreier gehen, alles andere würde keinen Sinn machen.

Aufrufe: 010.11.2022, 09:00 Uhr
Werner SchaupertAutor