Vielleicht auch deshalb waren mit Patrick Ortlieb und Mario Lochmann zwei ehemalige Trainer der Eintracht als Zuschauer - insgesamt waren es wieder nur 100 Fans - auf den Rängen. Aber davon war auf dem Platz rein gar nichts zu sehen.
Dabei waren die personellen Voraussetzungen bei den Platzhirschen gegenüber der Vorwoche und der 0:7-Klatsche in der Rhön deutlich besser. Mit Hannes Schreck, Philip Wittmann, Frederik Leis, Tim Ehle, Moritz Michel und Nicolae-Augustin Apostol waren gleich ein halbes Dutzend gestandene Akteure im Heimspiel wieder mit dabei. Deshalb hatte Coach Roberto Benn auch sechs Auswechsler und auch die Qual bei der Benennung der Anfangself. Sonneberg musste recht früh schon wechseln. Für den verletzt ausgeschiedenen Innenverteidiger Philipp Holland (linkes Knie) kam Robin Maier. Bei Hildburghausen fehlten Max Kupfer (fünfte Verwarnung) und Pamodou Sanyang (Urlaub). Und auch deshalb hatte der FSV nur drei Ergänzungsspieler vor Ort. Eintracht-Coach Dirk Forkel musste die Viererkette notgedrungen auch umstellen. Und er beorderte Jonas Treubig neben Kapitän Johannes Schelhorn nach hinten in die Innenverteidigung der Viererkette.
Nach zwei ruhenden Bällen stand es nach der Anfangsviertelstunde innerhalb von drei Minuten 1:1-Unentschieden. Nach dem ersten Eckball im Spiel kam Sandro Eichhorn aus dem Halbfeld zum Abschluss. Sein Schuss wurde geblockt und der abgewehrte Ball landete bei Yannik Kuhlesm der aus 18 Metern zentraler Position zur Gästeführung vollendete. Auf der Gegenseite wurde der Freistoß aus 17 Metern von Robin Maier ausgeführt. Der Versuch ins rechte untere Eck wurde vom zurückeilenden Tristan Rüffer vor der Torlinie abgewehrt. Aber auch hier landete das Leder beim nachsetzenden Mitspieler und Luis Leuthäuser hatte beim Ausgleich wenig Mühe. Mitte der ersten Halbzeit ging die Eintracht erneut in Führung. Es war ein Freistoß in unmittelbarer Nähe der Eckfahne. Sandro Eichhorn spielte diesen in den Rückraum und hier zog Ali Imedashvili ab. Das Leder landete am Pfosten und von hier sprang der Ball an den Rücken des Keepers und schließlich ins Tor: Pech für Sonneberg. Wenig später wurde Max Schneider über die linke Seite von Tristan Rüffer bedient. Sein Schuss klatschte aber an den rechten Pfosten. Auch Sonneberg sendete im ersten Durchgang noch ein Lebenszeichen. Den Leis-Abschluss rettete Tristan Rüffer für seinen bereits geschlagenen Keeper auf der Torlinie. Nur dieses Mal war kein Sonneberger Akteur zur Stelle.
Der 1. FC hatte nach Wiederbeginn zwei Torannäherungen. Zunächst war es ein Freistoß von Frederik Leis und dann das Duo Lance Hertel und Philip Wittmann. Aber Endstation war jeweils beim Hildburghäuser Keeper Julius Geyling. Danach war dann nur noch Hildburghausen am Drücker. Und sie schraubten das Ergebnis noch deutlich nach oben, auch weil nur noch wenig Gegenwehr auf Heimseite vorhanden war. Die Hausherren wurden regelrecht ausgekontert. In Überzahl gab es noch drei Treffer zum 1:5-Endstand. Zunächst legte Maximilian Schnieder zweimal mustergültig für Sandro Eichhorn auf. Dieser revanchierte sich dann kurz vor Schluss und bereitete so den achten Saisontreffer von Schneider vor.
Fazit: Hildburghausen springt mir diesem Auswärtssieg in der Tabelle auf Position 6. So weit oben stand die Eintracht noch nicht. Die Spielzeugstädter finden sich erstmals auf einem Abstiegsplatz wieder. Und so haben sie am Samstag auch gespielt!