2024-04-23T06:39:20.694Z

Ligabericht
Ein letztes Mal hütet Simon Blazevic am kommenden Wochenende das Tor des ASV Burglengenfeld.
Ein letztes Mal hütet Simon Blazevic am kommenden Wochenende das Tor des ASV Burglengenfeld. – Foto: Harry Rindler

Vor dem Wechsel: Blazevic bekommt sein Abschiedsspiel

Einer Roten Karte verdankt der Torhüter den Einsatz in seinem letzten Spiel für den ASV Burglengenfeld – ehe es ihn in die Nachbarstadt zieht

Unverhofft kommt oft: dank einer (un)glücklichen Fügung wird Simon Blazevic an diesem Sonntag, im Heimspiel gegen Tabellenführer TSV Seebach, noch einmal zwischen den Pfosten des ASV Burglengenfeld stehen. Eigentlich war der 30-Jährige beim Landesligisten aus dem Städtedreieck als Nummer zwei in die Saison gegangen. Doch weil sich Stammtorwart Marcel Bauer voriges Wochenende eine Rote Karte einhandelte, kann sich Blazevic mit einem Einsatz von den Fans verabschieden. Es folgt für ihn der Winter-Wechsel zum FC Maxhütte-Haidhof in die A-Klasse – wo Blazevic jedoch nicht das Tor hüten wird...

Irgendwie passt alles zusammen. Eine Art Abschiedsspiel vor eigenem Anhang, noch dazu gegen eben jene Mannschaft, gegen die der ASV mit Simon Blazevic im Tor am letzten Spieltag der Vorsaison überraschend mit 2:0 gewonnen hatte – und sich so auf den letzten Metern in die Abstiegs-Relegation gerettet hatte. Das Ende ist bekannt. Die vier Relegationsspiele durfte der großgewachsene Keeper allesamt bestreiten – mit erfolgreichem Ausgang. Ein Highlight seiner Karriere. Blazevic geht sogar noch weiter: „In der Relegation die Nummer eins zu sein, hat mir unheimlich viel bedeutet. Diese 94. Minute, als wir im letzten Relegationsspiel in Schwaig das 2:2 geschossen und damit den Sack zugemacht haben, war für mich summiert wahrscheinlich genau so geil wie all meine Meisterschaften zusammen“, sagt er schmunzelnd. Ein Happy End also von einer aus Blazevic' Sicht unglücklichen Saison mit Verletzung und Krankheit. Die anderthalb Jahre beim ASV behält Blazevic, trotz „viel Leidenszeit“, in sehr schöner Erinnerung.

Natürlich wäre der Deutsch-Kroate unter Timo Studtrucker gern als Nummer eins in die aktuelle Saison gestartet. Dass sich der Trainer letztlich pro Marcel Bauer entschied, nimmt Blazevic aber pragmatisch auf: „Mit Marcel wurde ein überragender Keeper geholt, der eine sehr starke Hinrunde spielt.“ Beruflich anstrengende Monate, dazu ein Hausbau – er selbst hätte es zuletzt nie so richtig geschafft, mit dem Kopf beim Fußball zu sein, räumt Blazevic freimütig ein.

In der Winterpause wird Simon Blazevic vom Naabtalpark nach Maxhütte-Haidhof in die A-Klasse Süd wechseln. Mit seinen 30 Jahren wolle er jedes weitere halbe Jahr, in dem er Fußballspielen könne und nicht Zuschauen müsse, mitnehmen, begründet Blazevic den Wechsel. Und es scheint zu passen: In Maxhütte hat der ehemalige Keeper von Donaustauf und Burgweinting sein Haus gebaut und wohnt folglich nicht weit weg vom Sportplatz des FC; überdies sind Nachbarn und Personen aus seinem engeren Umfeld Teil des Vereins. Sportlich wünscht sich Blazevic den Aufstieg in die Kreisklasse. „Und wenn wir es diesmal nicht schaffen, werden wir es nächste Saison schaffen!“ Den Wechsel vollzieht er mit durchweg positiven Gefühlen. „Ich möchte hier angreifen. Der Verein hat mir gezeigt, dass er höchst sympathisch ist.“

Allerdings wird Blazevic seiner neuen Mannschaft nicht mit Paraden und Hechtsprüngen eine Freude bereiten. Aufgrund dauerhafter Schulterverletzungen wird er bei Maxhütte nämlich als Feldspieler auflaufen. Auf welcher Position, ist noch offen. „Ich bin mir aber sicher, dass ich beim FC auch als Feldspieler durchaus eine Rolle spielen kann und meine Erfahrung einbringen kann. Ich freue mich richtig auf diese neue Aufgabe.“

Und noch etwas Gutes bringt dieser Wechsel für Blazevic mit sich. In Maxhütte kann er seine langersehnte Torwartschule (Keeperschmiede Oberpfalz) aufziehen. Darauf freut er sich ganz besonders. Wenn alles glatt läuft, ist der Plan, ab kommenden Frühjahr mit zwei bis drei Trainingsgruppen junger Nachwuchskeeper loszulegen.

Aufrufe: 015.11.2022, 15:10 Uhr
Florian WürtheleAutor