2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielvorbericht
Viel Kampf war in der Vorrunde zu sehen: Im Hinspiel setzte sich der FC Penzberg (in Grün, hier der mittlerweile verletzte Ugurkan Verep) gegen den SV Raisting (in Rot, vorn mit Viktor Neveling) mit 1:0 durch.
Viel Kampf war in der Vorrunde zu sehen: Im Hinspiel setzte sich der FC Penzberg (in Grün, hier der mittlerweile verletzte Ugurkan Verep) gegen den SV Raisting (in Rot, vorn mit Viktor Neveling) mit 1:0 durch. – Foto: Oliver Rabuser

Vor Aufeinandertreffen – Raisting und Penzberg schielen auf Tabellenplatz drei

Bezirksliga Süd

In der Bezirksliga Süd sind der TSV Murnau und der SV Aubing so gut wie enteilt. Auf den dritten Platz haben allerdings mehrere Teams ihre Augen geworfen.

Penzberg/Raisting – Josef Siegerts Interregnum endet in sechs Wochen. Auf die Zeit danach freut er sich, sagt: „Ich nehme mich wieder ein bissl raus. Ich trete nicht zurück, aber kürzer.“ Acht Monate als Trainer des Fußball-Bezirksligisten 1. FC Penzberg haben an seinen Kornspeichern gezehrt. Nach seinem Herzinfarkt muss er auf sich und die Gesundheit Acht geben.

Zeit für sich brauche er wieder, für Urlaub, für die Familie und für seine anderen Hobbys. „Das werde ich genießen.“ Die Nachricht von der Verpflichtung seines Nachfolgers löste ein Gefühl der Erleichterung aus. „Hat mir gut getan“, sagt Sepp Siegert vor dem Duell mit Raisting an diesem Samstag (14.30 Uhr).

Zumal er Wolfgang Krebs vorbehaltlos empfehlen kann. Die beiden lernten sich vor 40 Jahren kennen. Siegert wechselte in die Jugend nach Starnberg, der Nummer-Eins-Adresse zur damaligen Zeit. Krebs kickte damals für die U19, schaffte den Sprung zu den Erwachsenen auf Anhieb. „Er war ein Wahnsinn als Spieler“, lobt Siegert. Genauso habe er als Trainer beeindruckt, etwa schon bei der ersten Station in Pipinsried, als Krebs aus einer No-Name-Truppe einen Aufsteiger formte.

Wie man sieht: Die Zeit der Zukunftsfragen ist angebrochen. In Penzberg haben sie die ersten geklärt, in Raisting stehen sie kurz davor. Johannes Franz, der Trainer, wollte nochmals eine Sache konkretisieren, weil die vielleicht falsch rüber kam unter der Woche: Natürlich bleibt er beim SVR, das steht im Prinzip schon fest. Allerdings gibt’s noch zwei Kleinigkeiten final zu klären, die seinen Vertrag betreffen. Da geht’s um eine Ausstiegsklausel, falls doch ein Bayern- oder Landesligist anfragen sollte. Punkt zwei wäre eine Rückzugsoption für den Fall, dass die Raistinger Mannschaft auseinander fällt. Danach sieht es im Moment nicht aus, ganz im Gegenteil. Viele haben schon angekündigt, weiter für Rot-Weiß kicken zu wollen. Sie haben ja noch was zu erledigen, Stichwort Aufstiegskampf.

Da positioniert sich bereits eine illustre Truppe hinter dem Spitzenduo Murnau und Aubing, dem jeder den Sprung in die Landesliga wünscht. Auch aus Eigeninteresse für nächste Saison. Die Teams ab Platz drei bringen sich bereits in Stellung. Bad Heilbrunn, Wolfratshausen, Raisting, Penzberg – sie alle würden gerne vorne mitmischen und machen nun Rang drei unter sich aus. Das sollte Motivation genug sein, um in den letzten Partien anzuziehen, findet Raistings Hannes Franz. „Es gibt genug Anreize, die motivieren sollten.“

Bis vor Kurzem belebte auch noch ein natürlicher Konkurrenzkampf sein Team. Aber jetzt hat sich Mathias Sedlmeier in den Urlaub verabschiedet und Andreas Heichele mit einer Verletzung des Sprunggelenks die Saison beendet, was die Alternativen ein wenig einschränkt. Trainer Franz hat aber noch eine andere Baustelle im Blick: Die Defensive, seit Jahren Raistings Prunkstück, präsentierte sich zuletzt „ungewohnt schwach“. Individuelle Fehler mischten sich mit einer um sich greifenden Behäbigkeit bei essenziellen Dingen wie Zweikämpfen. „Insgesamt geht uns was ab. Das ist ungewöhnlich“, hält Hannes Franz fest.

In dieser Hinsicht ist Penzberg mit seiner meisterhaften Offensive ein ungünstiger Gegner. Sepp Siegert sieht die Probleme beim Gegner gar nicht so groß. „Der ist nach wie vor top in Schuss“, sagt der FC-Coach. Bei seinem Team klingt die Saison mit fünf Heimspielen in sechs Partien aus. „Das macht definitiv Spaß. In der Hinrunde war das weniger spaßig, fünf Mal hintereinander nach München zu fahren.“ Für seine Mannen geht’s in erster Linie darum, den Schwung in die Sommerpause mit zu nehmen. Aubing hat’s voriges Jahr vorgemacht und sich in der Rückserie warm gespielt. Sepp Siegert wird den Weg verfolgen – wenn auch aus der Distanz. Er sagt: „Ich bin nach wie vor der größte Fan des FC.“ (am)

Aufrufe: 012.4.2024, 17:27 Uhr
Andreas MayrAutor