2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines
– Foto: Kevin Kolbow

Von der Geburtstagsfeier auf den Platz: Tony Frontzek mit Fünferpack

Spieler der Woche erzielt in 46 Minuten alle fünf Treffer

FuPa Brandenburg präsentiert den "MVP" – den wertvollsten Spieler – der vergangenen Woche. Nicht nur Tore sind hier entscheidend, auch unsere Community trägt dazu ihren Teil bei: Stimmen für die Akteure, die in den einzelnen Spielberichten abgegeben werden können, fließen in die Bewertung ein ⭐.

Mit 5:1 hat SpG Hennickendorf/Rehfelde das Schlusslicht der Ostbrandenburgliga SV Hertha Neutrebbin geschlagen. Auf den ersten Blick nichts besonderes, doch wirft man einen Blick auf den Spielverlauf, taucht ein Name immer wieder auf: Tony Frontzek. Der 34-jährige Grundschullehrer, der regelmäßig von seinen Kindern Marc und Tom angefeuert wird, wurde erst in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit eingewechselt und avancierte binnen weniger Minuten zum Matchwinner. Praktisch ohne Aufwärmprogramm ging es von einer Geburstagsfeier in der Nachspielzeit der ersten Hälfte auf den Platz. Am Ende sollten für den Linksfuß fünf Treffer zu Buche stehen.

FuPa: Ihr seid gegen den Tabellenletzten mit 0:1 in Rückstand geraten, doch das hast du bis dahin nur vor der Bank aus beobachtet, oder? Wie war das Spiel aus deiner Sicht bis zur 44. Minute?
Frontzek: Ich habe das Spiel nicht einmal von der Bank gesehen, da ich noch auf einem Geburtstag in Velten war. Bin normalerweise ein Spieler, der immer da ist, egal ob gesperrt oder verletzt. Durch die Verlegung auf Freitag stand der Termin allerdings und ich war eigentlich für das Spiel ausgeplant. Meine Frau hat am Morgen dann noch die Option geöffnet, dass ich zur zweiten Halbzeit dazustoßen könnte. Wir sind also um 20:30 Uhr in Rehfelde angekommen und ich bin zum Sportplatz, habe mich umgezogen und dann ging es direkt auf den Platz, da ein Spieler von uns Gelb-Rot gefährdet war.

FuPa: Du wurdest kurz vor der Pause eingewechselt und hast nur eine Minute später per Kopf getroffen. Findest du immer so schnell ins Spiel?
Frontzek: Das Tor direkt nach der Einwechslung war natürlich perfekt für unser Spiel. An sich gibt es solche Einwechslungen bei mir nicht, da ich meistens das Spiel beginne und es auch beende.

FuPa: In der zweiten Halbzeit lief es dann wie am Schnürchen für dich: Du hast sofort nach der Pause die 2:1-Führung erzielt und am Ende der Partie binnen sechs Minuten drei Tore nachgelegt. Was war das für ein Gefühl nach Spielende? Wie haben deine Mitspieler reagiert?
Frontzek: In der Halbzeit durfte ich mich dann erst einmal richtig warm laufen und dann ging es gleich weiter mit dem nächsten Tor. Sehr glücklich, aber da muss man als Stürmer dann stehen.

Danach ging für eine Weile nicht mehr viel nach vorne. Gegen Ende durfte ich dann wieder ran, nachdem Garry Heyse einen schönen Steckpass spielte und ich den Ball im Tor unterbringen konnte. Das 4:1 war ein Elfmeter, der fast zu platziert gegen den Innenpfosten ging und dann ins Tor fiel. Es war mein erster Elfmeter in dieser Saison, da im Spiel zuvor Thomas Schlag leider verschossen hatte. Beim letzten Tor konnte ich mich auf der linken Seite durchsetzen, fand keinen Mitspieler in der Mitte und schoss aus spitzem Winkel einfach aufs Tor. Der Keeper war überrascht und an dem Tag musste auch der noch reingehen.

Nach dem ganzen Tag mit Arbeit, der Geburtstagsfeier und dem Spiel war das alles natürlich etwas surreal und auch körperlich sehr fordernd. Die Freude war natürlich da, aber man konnte es irgendwie kaum fassen. Fünf Tore in knapp über 45 Minuten in einem Ligaspiel habe ich so noch nicht erlebt. Ähnlich haben entsprechend auch meine Mitspieler und unsere Zuschauer reagiert.

FuPa: Seit dieser Spielzeit geht ihr als SpG Hennickendorf/Rehfelde an den Start. Seid ihr als Team bereits zusammengewachsen? Wie läuft es in der Spielgemeinschaft?
Frontzek: Die Verbindung mit Hennickendorf lief von den Spielern und Funktionären aus von Anfang an gut. Einige wenige Spieler kannten sich bereits und haben zuvor schon zusammengespielt. Auf dem Platz erkennt man auch schon die neu entfachte Spielfreude. In den letzten Jahren hatten beide Mannschaften damit zu kämpfen 11 Spieler am Wochenende zusammenzubekommen. Daher entstand dann auch die Spielgemeinschaft. So langsam akzeptieren auch die Zuschauer unsere gemeinsame Entscheidung. Da gab es natürlich auch negative Meinungen, da eine eigenständige 1. Mannschaft das Ziel eines jeden Vereins sein sollte.

FuPa: Welches Ziel habt ihr euch als Team, aber auch du persönlich für diese Saison gesteckt?
Frontzek: Ziele im Sinne von Platzierungen haben wir uns eigentlich nicht gesteckt. Wir wollen gemeinsam Spaß am Fussball haben und im besten Falle viele Siege einfahren. Die Gemeinschaft steht hier im Vordergrund. Diese Ziele verfolge ich auch persönlich.

Aufrufe: 04.10.2023, 15:03 Uhr
redAutor