2024-04-25T10:27:22.981Z

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Soweit die FuPa-Datenerfassung zurückgeht hat Drösler für den WFV 231 Spiele bestritten. 14 Mal durfte er einen Torerfolg bejubeln.
Soweit die FuPa-Datenerfassung zurückgeht hat Drösler für den WFV 231 Spiele bestritten. 14 Mal durfte er einen Torerfolg bejubeln. – Foto: HMB Media/Julien Becker

Von der 5. in die 8. Liga: WFV-Urgestein Drösler erfüllt sich Traum

David Drösler verlässt zum Saisonende nach 15 Jahren den Würzburger FV und wird Spielertrainer in Uettingen. Der Schritt in die Kreisliga erfolgt auch wegen eines guten Freundes

Mit dem Würzburger FV hat er so ziemlich alles durchgemacht, was im Fußball möglich ist. Er war beim WFV Jugendspieler, ist seit Jahren Spieler der 1. Mannschaft, die er zwischenzeitlich sogar als Kapitän anführte. Er kickte aber auch schon in der Reserve. Er war dabei, als die Unterfranken ans Tor zur Regionalliga klopften. Er hat dem Traditionsverein aber auch nach dem großen Umbruch die Treue gehalten. Und nun ist Schluss. David Drösler verlässt den Bayernligisten zum Saisonende und wird Spielertrainer des TSV Uettingen in der Kreisliga. Mit diesem Schritt erfüllt er sich einen großen Traum - in doppelter Hinsicht.

"Zumindest bleibt mir das schöne Blau erhalten", sagt Drösler angesicht der gleichen Vereinsfarben von Würzburg und Uettingen. Ein kurzer Lacher, obwohl ihm eigentlich nicht zum Lachen zumute ist. Denn der 28-Jährige verlässt nicht nur einfach einen Verein, sondern seinen bisherigen Lebensinhalt. Seit 15 Jahren spielt er in der Zellerau, hat eigenen Angaben zufolge "ein blaues Herz in der Brust. Ich kann mich gar nicht mehr an die Zeit vor dem FV erinnern. Ich bin dem Verein - allen voran der Fanbase und den ehrenamtlichen Funktionsträger dort unendlich dankbar."

Veränderte private Rahmenbedingungen - vor allem beruflicher Natur - machen aber einen Abschied unumgänglich. "Ich bin im Beruf aufgestiegen. Der Aufwand Bayernliga ist deshalb nicht mehr möglich." Drösler wollte aber weiter Fußball spielen, selbst mit dem Wissen, dass sein Hobby zeitlich nur noch unterklassig möglich ist. "Und dann war mir schnell klar, dass ich nicht nur Spieler sein möchte, sondern Spielertrainer. Ich möchte ja gerne meine Erfahrungen weitergeben." Der eine Traum.

Die Rahmenbedingungen waren also abgesteckt. Und dann kam Lukas Weimer, seit gemeinsamen WFV-Zeit einer der besten Freunde von David Drösler, ins Spiel. Weimer ist seit 2016 in Uettingen aktiv, er stellte den Kontakt her und leistete wichtige Überzeugungsarbeit: "Wir kennen uns ewig. Deshalb kennen wir die Stärken und Schwächen des anderen jeweils bestens. Die Basis für eine gute Zusammenarbeit." Der andere Traum. Drösler selbst berichtet ähnliches und ist - was zudem eine große Rolle spielt - vom TSV-Konzept überzeugt.

"Das ist ein richtiger Dorfverein, sehr familiär. Der gleichzeitig aber ambitioniert ist. Wir wollen uns in der Kreisliga etablieren, guten und attraktiven Fußball spielen und die jungen Talente nach und nach einbauen", blickt Neu-Spielertrainer Drösler in die Zukunft. Davon, dass mit ihm, dem Bayernliga-Spieler, der Aufstieg praktisch ein Muss ist, will Patrick Friesacher, der der Sportlichen Leitung in Uettingen angehört, nichts wissen. "Natürlich ist David in Kombination mit Lukas ein Hauptgewinn für uns. Nichtsdestotrotz ist Bezirksliga keine Pflicht. Wir wollen unseren Jungs einfach eine gute Basis anbieten."

Freude hier, Trauer dort. "Natürlich verliert man so einen Spieler nicht gerne, aber man muss die Entscheidung dann akzeptieren. Wir hätten David gern die ersten Schritte im Trainerwesen bei uns im Verein ermöglicht, aber es kam aktuell nicht zustande", informiert Marco Scheder, Sportvorstand beim WFV. Die große Lücke, die Drösler hinterlässt - auf und neben dem Platz - möchte man im Verbund schließen. Und eins ist auch klar aus Sicht der Würzburger: "Die Tür wird selbstverständlich immer offen sein und ich denke früher oder später werden wir David auf einer 04-Trainerbank wiedersehen."

Aufrufe: 019.1.2023, 09:00 Uhr
Helmut WeigerstorferAutor