Vom Torwart zum Torjäger: Röseler trifft sechsmal in Emlichheim

Lennart Röseler, besser bekannt als „Rösler“, hat eine außergewöhnliche Geschichte hinter sich: Nach 18 Jahren im Tor spielt der 193 cm große E-Commerce-Manager seit zwei Jahren als Stürmer – und das mit beeindruckendem Erfolg.

Beim 7:1-Sieg gegen SC Union Emlichheim erzielte er sechs Treffer und wurde damit einmal mehr zum Matchwinner für den SV Suddendorf-Samern II. Mit seinem rechten Fuß und seinem imposanten Körperbau zeigte der Schalke-Fan eine nahezu perfekte Leistung.

Dass es im Fußball manchmal schnell gehen kann, bewies Röseler eindrucksvoll: Zwei Tore vor der Halbzeit und vier weitere nach dem Seitenwechsel ließen den Gastgebern keine Chance. „An dem Tag ging einfach jeder Ball ins Eck“, kommentierte er bescheiden den herausragenden Erfolg, der sein Team in der Tabelle wieder näher an die Verfolger heranbrachte.

So., 29.09.2024, 14:00 Uhr

SC Union EmlichheimEmlichheim

SV Suddendorf-SamernSuddendorf II

1

7

Abpfiff

7:1 beim Spitzenteam SC Union Emlichheim – was war da los?

Lennart Röseler: Gute Frage. Es hat einfach alles funktioniert. In der ersten Halbzeit waren beide Mannschaften gleich auf. Da gehen wir glücklich mit 2:0 in die Halbzeit. In der zweiten Hälfte konnten wir dann immer wieder Konter fahren. Das Endergebnis war am Ende sicherlich zu hoch, aber an dem Tag ging jeder Ball genau ins Eck – was auf keinen Fall immer so ist 😉.

War diese Leistung das Ergebnis gezielter Vorbereitung oder kam heute einfach alles zusammen?

Lennart Röseler: Wir waren Freitag nach dem Abschlusstraining als Mannschaft zusammen kegeln und haben da bei ein paar Bier Taktiken durchgesprochen. Ich kann mich nicht mehr an alle erinnern, aber ein paar Tore sind sicherlich auch deshalb gefallen! 😅

Mit einem Schlag seid ihr zumindest wieder in Sichtweite der Verfolger-Gruppe. Wie schätzt du eure sportliche Lage ein?

Lennart Röseler: Als Aufsteiger haben wir uns natürlich erstmal das Ziel gesetzt, die Klasse zu halten. Natürlich bin ich aktuell sehr zufrieden mit der Punkte-Ausbeute und glaube, dass wir am Ende der Saison einen Mittelfeldplatz erreichen können.

Sechs Tore in einem Spiel, das kommt selbst bei dir nicht so oft vor. Hast du vor dem Spiel geahnt, dass es ein so außergewöhnlicher Tag werden könnte?

Lennart Röseler: Nein, absolut nicht. Vor einer Saison hat Emlichheim noch zwei Ligen über uns gespielt, deshalb hätte ich vor dem Spiel ein Unentschieden sofort unterschrieben. Ich war nach dem Spiel selbst ein bisschen überrascht, aber super stolz auf die gesamte Mannschaft.

Du wurdest nach deinem sechsten Tor ausgewechselt. Sprichst du noch mit deinem Trainer?

Lennart Röseler: Ich musste die letzten Wochen aufgrund eines Muskelfaserrisses immer mal wieder Trainingseinheiten pausieren, wollte aber das Highlightspiel in Emlichheim unbedingt spielen. In der 80. Minute habe ich dann selber nach einem Wechsel gefragt. Da hab ich die fehlenden Trainingseinheiten wohl gemerkt. 😄

In acht Spielen hast du 17 Treffer erzielt, vorige Saison waren es in 26 Partien 46 Tore. Spielst du in der richtigen Liga? Eure Erste spielt immerhin Kreisliga, du müsstest ja nicht einmal den Verein wechseln ...

Lennart Röseler: Nach meinem Wechsel vom Kreisliga-Torwart in der 1. Mannschaft zum Stürmer in der 2. Mannschaft bin ich erstmal froh, dass es bei mir so gut funktioniert. Da ich erst seit knapp zwei Jahren als Stürmer aktiv bin, kann ich im Training noch viel lernen und mitnehmen.

Im Ernst, bei dir hat und wird doch öfter mal das Telefon klingeln und diverse Vereine melden sich am anderen Ende der Leitung. Legst du dann gleich auf?

Lennart Röseler: Die letzte Meistersaison war ein absolutes Highlight und der Mannschaftszusammenhalt ist überragend. Da würde es mir sehr schwerfallen, die Mannschaft zu verlassen. Was dann in den nächsten Saisons passieren wird, kann ich schwer einschätzen.

Am kommenden Sonntag kommt Weiße Elf Nordhorn III, die haben bereits 34 Treffer kassiert. Da brauchen wir uns doch keine Sorgen machen, dass du wieder zuschlägst, oder?

Lennart Röseler: Ich glaube, dass Weiße Elf Nordhorn aktuell zu Unrecht auf dem letzten Platz steht. Wir kennen den Gegner recht gut und ich glaube, dass es ein enges Spiel wird. Wenn ich dann meiner Mannschaft mit ein oder zwei Toren wieder zu Punkten verhelfen kann, hab ich mein Ziel erreicht.