2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht
Das 0:1 in Waldau hat Michael Bachmeier (links) und seiner SpVgg Windischeschenbach den wohl entscheidenden Rückschlag im Aufstiegsrennen verpasst.
Das 0:1 in Waldau hat Michael Bachmeier (links) und seiner SpVgg Windischeschenbach den wohl entscheidenden Rückschlag im Aufstiegsrennen verpasst. – Foto: Eric Stiewing

Vom führenden Dreigestirn gewinnt nur Irchenrieth

Während sich der Ligaprimus SV Altenstadt/WN gerade noch zu einem Remis rettet, verspielt die SpVgg Windischeschenbach wohl alle Chancen auf den Aufstieg.

Wer hatte das gedacht, dass zwei Mannschaften des Führungstrios am 23. Spieltags gegen Teams aus dem hinteren Tabellendrittel Federn lassen? Da verhindert der Tabellenführer aus Altenstadt/WN (1./57) in letzter Minute eine Pleite gegen die SG Wurz/Störnstein (12./20), um sich letztlich 1:1 zu trennen und muß damit den Vorsprung zu der in Thanhausen (14./12) siegreichen DJK Irchenrieth (2./55) auf zwei Punkte schrumpfen lassen. Noch schlimmer hat es die SpVgg Windischeschenbach (3./49) getroffen, der auf der Zielgeraden die Puste ausgeht (zwei Einbußen in Folge) und deren Chancen, im Aufstiegsrennen am Ball zu bleiben, nach einem 0:1 in Waldau (9./26) wohl auf ein Minimum reduziert sind. Sechs Punkte Rückstand auf Platz 2 bei noch drei zu absolvierenden Partien sind wohl das Aus für die Männer von Michael Bachmeier.

Im Tabellenkeller deutet vieles darauf hin, dass der VfB Thanhausen nach nur einjährigem Intermezzo wieder in die A-Klasse zurück muss. Den zweiten Direktabstiegsplatz besetzt aktuell die SpVgg Moosbach (13./18), die in Neustadt beim 1:7 böse unter die Räder gekommen ist. Die beim Primus so überzeugende SG Wurz/Störnstein (12./20) hat den "Schleudersitz" inne, die beiden Teams davor - schon auf den gesicherten Rängen - legen aktuell einen beeindruckenden Schlussspurt hin und wehren sich vehement dagegen, auf einen der drei letzten Plätze abzurutschen. Der TSV Püchersreuth (11./23 - 4:2 in Altenstadt/VOH) hat zuletzt drei Siege in Folge feiern dürfen, der TSV Pleystein (10./25 - 3:1 gegen Luhe-Wildenau II/Etzenricht II) hat zuletzt gar vier Partien nacheinander den vollen Ertrag eingefahren. Die Spannung in den Niederungen des Klassements bleibt also groß, man wird sehen, wer auf der Zielgeraden jetzt einen langen Atem besitzt.

"Gerade noch" - mit einem Elfmetertor in der 90. Minute - verhinderte der SV Altenstadt/WN eine überraschende Pleite im Derby gegen die SG Wurz/Störnstein. Michael Bündgens verwandelte in der letzten Minute der regulären Spielzeit einen Strafstoß zum 1:1, nachdem Christian Fritsch nur wenig nach dem Pausentee einen direkten Freistoß zur Gästeführung genutzt hatte.

"Natürlich war der Tabellenführer das agilere und reifere Team und bestimmte über wiete Strecken das Tempo. Wir versuchten durch Konter Nadelstiche zu setzen, einer führte durch einen Freistoß zum 0:1. In der Schlußphase verteidigten wir in Unterzahl mit Glück und Geschick unsere Führung, letztlich führte ein Strafstoß zum allerdings verdienten Ausgleich für den Tabellenersten. Unter dem Strich bin ich natürlich stolz auf meine Jungs, der Punkt kann am Ende noch goldwert sein", so Gästetrainer Gerd Bauer am Montag.

Tore: 0:1 Christian Fritsch (48.), 1:1 Fabian Zaus (90./Strafstoß) - Schiedsrichter: Hans Fischer - Zuschauer: 120 - Zeitstrafen für Vehbi Zogaj (SVA/70.) und Florian Schuller (SG/89.)

"Big Points" im Buhlen um den Ligaverbleib landete der SV Waldau im Match gegen den Rangdritten, dessen Hoffnungen auf einen Aufstiegsplatz nun wohl wie eine Seifenblase zerplatzt sind. Schütze des "Goldenen Tores" war in der 63. Minute Stefano Scifo, der nach Vorarbeit von Daniel Schenk und Max Kraus aus kurzer Distanz einlochte.

Hochmotiviert ging die Heimelf in dieses brisante und sehr wichtige Match, in dem die Gäste erwartungsgemäß zunächst die Spielführung übernahmen. Waldau verlegte sich weitgehend auf Konter und verpasste es in Halbzeit 1 bei drei schnellen Gegenzügen in Führung zu gehen. Kurz vor dem Seitenwechsel dann fast das 0:1 bei der einzig nennenswerten Aktion der Gäste im ganzen Spiel, fast wäre die Linge-Elf kalt erwischt worden, doch das zuletzt fehlende Spielglück war den Hausherren endlich einmal hold. Frank Eckl kam nach einem Ballverlust des SVW etwa sieben Meter zentral vor dem Tor den Ball serviert, doch statt gleich abzuschliessen, stieg er zwei Mal auf den Ball, ließ wohl zwei Waldauer aussteigen, um dann an den sich in die Schussbahn werfenden Kevin Schutzbier und Keeper Schwenke zu scheitern. Eine Riesenchance für die Gäste verpuffte letztlich.

Nach weitgehend ausgeglichener erster Hälfte legten die Platzherren nach der Pause zu, rissen das Ruder an sich und erarbeiteten sich folgerichtig einige gute Möglichkeiten. Nach guter Kopfballchance für Daniel Rewitzer (49.), dem Führungstreffer durch Stefano Scifo (63.) liessen die Gastgeber noch eine ganze Reihe bester Einschußchancen liegen, um vorzeitig eine Entscheidung herbeizuführen. Die Gäste dagegen enttäuschten, vor allem in der Offensive strahlten sie kaum einmal Gefahr aus. Am Ende stand ein knappes 1:0 auf der Anzeigetafel, das auf der einen Seite "himmelhochjauchzende", auf der anderen Seite "zu Tode betrübte" Gefühle erzeugte.

"Endlich hat sich meine Mannschaft mal für ein tolles Spiel belohnen können. Aus meiner Sicht hochverdient haben den Tabellendritten niedergehalten, vor allem die sehr gute Defensivarbeit, der große Kampf und die Leidenschaft waren die Bausteine, um am Ende den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Schaut man auf die Tabelle, dann waren die drei Punkte ungemein wichtig", so SVW-Chefanweiser Hans-Jürgen Linge.

Maßlos enttäuscht dagegen Gästetrainer Michael Bachmeier: "Wir hatten zwar mehr Spielanteile, waren vorne aber nicht zwingend genug. Bis zum gefährlichen Drittel haben wir uns gut durchkombiniert, waren dann aber zu überhastet und ängstlich. Einige Schiedsrichterentscheidungen waren leider mehr als fraglich. Von drei möglichen Strafstössen für uns muß der Schiri meiner Meinung nach einen auf jeden Fall geben, was aber keine Ausrede sein soll, denn insgesamt war es trotzalledem ganz einfach zu wenig. Ein Unentschieden wäre wohl das gerechtere Ergebnis gewesen".

Tor: 1:0 Stefano Scifo (63.) - Schiedsrichter: Rabah Ghennam - Zuschauer: 80

Der TSV Püchersreuth feierte mit dem Dreier im Vohenstrausser Stadtteil den dritten Sieg in Folge. Mit Personalsorgen aufgelaufen lieferten sich die beiden Kontrahenten einen intensiven, über weite Strecken fairen Kampf um jeden Zentimeter des grünen Geläufs. Welche Moral in der Gästeelf steckt, zeigte am Ende dann die Tatsache, dass sie zwei Mal einen Rückstand aufholten und nach 90 und etwas mehr Minuten ungemein wichtige Zähler einfahren konnten.

"Vor dem, was binnen einer Woche bei uns passiert ist, kann ich nur den Hut ziehen. Die neun Punkte in drei Spielen waren eminent wichtig. Vorallem das Wie begeistert mich. Nach dem schweren Spiel am Donnerstag und schweren Beinen zweimal nach einem Rückstand zurückzukommen und das Spiel in der letzten Viertelstunde zu drehen, das verdient allergrößten Respekt. Es wird deutlich, das wir den Ernst der Lage erkannt haben, sind aufgrund vieler Ausfälle noch enger zusammengerückt und wollen das Ding jetzt bis zum Ende durchziehen", so ein sehr zufriedener TSV-Coach Sebastian Schell am Montagabend.

Tore: 1:0 Giuseppe Roma (30.), 1:1 Dennis Bloemer (53.), 2:1 Sebastian Kurzka (58./Strafstoß), 2:2 David List (76.), 2:3 und 2:4 Stefan Bloemer (79./86.) - Schiedsrichter: Florian Drexler - Zuschauer: 140 - Zeitstrafen für Giuseppe Roma (SVA/31.) und Dennis Bloemer (TSV/90.+3)

Tore: 0:1 Petr Slajs (16.), 0:2 Maximilian Kaufmann (55.) - Schiedsrichter: Walter Aufschläger - Zuschauer: 60

Tore: 1:0 Jonas Helgert (30.), 1:1 Jonas Meißner (35.), 2:1 und 3:1 Volker Lorenz (54./66.) - Schiedsrichter: Alexander Seidl - Zuschauer: 70

Tore: 0:1 David Duschner (57./Strafstoß), 1:1 Luca Kraus (65.), 1:2 Patrick Hofstetter (90.) - Schiedsrichter: Josef Lehner - Zuschauer: 60

Tore: 0:1 Jiri Barta (5.), 1:1, 2:1 und 3:1 Philipp Gerlach (16./26./48.), 4:1 Erik Thalhauser (58./Eigentor), 5:1 Maximilian Pöllath (68.), 6:1 Bastian Forster (74.), 7:1 Christoph Bösl (90.) - Schiedsrichter: Berthold Kraus - Zuschauer: 90

Aufrufe: 025.4.2023, 10:30 Uhr
Werner SchaupertAutor