
Römerberg/Bad Kreuznach. Es reichte immerhin für eine Halbzeit. Das Verbandsliga-Duell der SG Eintracht beim TuS Mechtersheim brach Schiedsrichter David Scherer dann aber noch vor dem Pausentee ab. Der Platz in Römerberg war nicht wirklich bespielbar gewesen. Damit erntete der Unparteiische auch größtenteils Zustimmung. "Die Gesundheit der Spieler geht vor", urteilte etwa auch Frank Orben. Es hätte an die Frankfurter WM-Wasserschlacht von 1974 zwischen Deutschland und Polen erinnert, beschreibt Bad Kreuznachs Teambetreuer.
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Und so setzten sich die Mannschaftskapitäne Marcel Bormeth und Deniz Darcan nach 45 Minuten zusammen und beschlossen gemeinsam mit dem Unparteiischen, dass ein Fußballspiel unter diesen Bedingungen keinen Sinn machen würde. Auch Thorsten Effgen konnte mit der Entscheidung leben, selbst §wenn es aufgrund des Ergebnisses natürlich verführerisch war". Der Eintracht-Trainer hatte eine sehr starke erste Halbzeit seiner Mannschaft gesehen, "in der wir dem zweiten Tor näher waren als der Gegner".
Noch eine halbe Stunde vor Anpfiff schien bei der Platzbesichtigung alles in Ordnung zu sein. Doch zehn Minuten vor Spielbeginn begann es, wie aus Eimern zu schütten. Ruckzuck stand der Rasen unter Wasser, vor allem rund um den Mittelkreis blieb jeder Pass nach wenigen Metern stecken. Fußball nicht möglich, Gesundheit gefährdet.
Apropos Gesundheit: Personell hatte der Gast von der Nahe fast schon aus dem letzten Loch gepfiffen. Im Vergleich zum vorausgegangenen 4:1 gegen Steinbach musste das SGE-Trainerteam wie erwartet auf die privat verhinderten Ilker Yüksel und Edis Sinanovic verzichten – und damit auf eine gehörige Portion Erfahrung. Aber auch Jan Wingenter fehlte aufgrund seiner Achillessehnenverletzung aus dem zurückliegenden Duell. Und zu allem Überfluss musste auch noch Sebastian Baumann kurzfristig erkrankt passen. Dafür waren neben Maik Strunk, Malik Schäfer, Deniz Cinar und erstmals nach seiner Rückkehr zur Eintracht auch Daniel Pflüger in die Startformation gerückt.
Auch wenn es letztlich ein Muster ohne Wert sein wird: Dank des Treffers des top aufgelegten Maik Strunk, der die TuS-Führung durch Alexander Biedermann aus der ersten Minute ausgeglichen hatte, und einer Parade des bärenstarken SGE-Keepers Simon Marschall, der kurz vor dem Wechsel einen Strafstoß des ehemaligen Zweitliga-Torjägers des SV Sandhausen, Andrew Wooten, entschärft hatte, wären mit einem 1:1 die Seiten gewechselt worden.
In die Kabine vorausgegangen war zu diesem Zeitpunkt ausgerechnet der SGE-Torschütze, der noch vor dem Pausenpfiff die Rote Karte gesehen hatte. Diese war allerdings ebenfalls den Platzverhältnissen geschuldet gewesen. Strunk war nämlich bei einem Rettungsversuch unglücklich in seinen Gegenspieler gerutscht. Dumm für Strunk: Trotz des Spielabbruchs wird es eine Sperre geben. "Vielleicht kann man die dann eingedenk der Umstände gering halten", hofft Effgen, der zudem gerne einen Elfmeter für seine Farben gesehen hätte.
Für die Partie wird nun ein Nachholtermin gesucht und gefunden werden. Der Verband fordert eine schnelle Neuansetzung. Genehm wäre etwa das erste Dezember-Wochenende mit anschließender Weihnachtsfeier. "Auf dem Platz in Römerberg wird nächste Woche definitiv kein Fußball mehr gespielt", unkt Effgen, der aber betont: "Dennoch kommen wir gerne wieder hierher."
SG Eintracht Kreuznach: Marschall – Blenske, Brunswig, Heinrich, Schäfer, Drees, Pflüger, Cinar, Molnar, Strunk, Darcan.