Viktoria Goch hat ab sofort einen Stürmer weniger im Kader. Ein Spieler, der erst im Sommer zum Titelanwärter in der Bezirksliga gewechselt war, bricht seine Zelte bei der Viktoria, Spitzenreiter in der Gruppe vier, nach nicht einmal einem Drittel der Saison schon wieder ab. George Michael Wiedemann, der vom Bezirksligisten GSG Duisburg nach Goch gekommen war, wird künftig für Viktoria Alpen in der Kreisliga A Moers auflaufen. Der Klub kann die Verstärkung für die Abteilung Offensive gut gebrauchen. Denn er steckt im Abstiegskampf.
Wiedemann war mit der Empfehlung nach Goch gekommen, in der Bezirksliga in den drei Spielzeiten zuvor immerhin bei seinen 53 Einsätzen 31 Treffer für die GSG Duisburg erzielt zu haben. Bei der Viktoria ist es ihm allerdings nicht gelungen, sich einen Stammplatz in der gut besetzten Offensive zu sichern. Wiedemann wurde lediglich in zwei Partien eingewechselt und hat den Verein dann darum gebeten, seinen Vertrag aufzulösen. Deshalb geht es von der Viktoria zur Viktoria.
„Er hat sich mehr Spielzeit erhofft und uns dann gesagt, dass er den Verein gerne wechseln möchte. Und wir wollten ihm keine Steine in den Weg legen“, sagt der Gocher Coach Daniel Beine. Wiedemann wird erst nach der Winterpause für Viktoria Alpen auflaufen können. Die Voraussetzung ist, dass sich beide Klubs auf eine Ablösesumme für den Angreifer, der schon für den Duisburger SV 1900 in der Landesliga gespielt hat, einigen können.
Die Viktoria kann den Abgang verkraften, weil Beine sein Team in der Offensive gut aufgestellt sieht, was es Neuzugang George Wiedemann auch erschwert hat, sich durchzusetzen. Der Trainer sieht deshalb auch nicht unbedingt Handlungsbedarf, sich nach einer Verstärkung für den Angriff umzusehen. „Wir haben mit Falko Kersten, Maximilian Fuchs, Luca Palla, Anes Tiganj oder Michel Wesendonk gute Spieler für diese Positionen. Deshalb können wir den Abgang verkraften.“
Er schließt allerdings nicht aus, dass der Spitzenreiter in der Winterpause personell nachlegen wird. „Schließlich haben wir jetzt einen Platz im nicht gerade sonderlich üppig besetzten Kader frei. Wir werden uns umschauen und gegebenenfalls reagieren, wenn sich ein interessanter Akteur bei uns anbieten sollte“, sagt Beine.
Der Coach ist mit dem bisherigen Abschneiden seines Teams zufrieden. „Die Richtung stimmt. Wir hätten allerdings ein paar Punkte mehr auf dem Konto haben müssen“, sagt Beine. Nach zehn Spielen steht sein Team mit 21 Zählern auf Platz eins – mit nur einem Punkt Vorsprung vor dem VfL Tönisberg, der eine Begegnung weniger ausgetragen hat.
Beine ärgert beim Blick zurück auf die bisherigen Partien, dass sein Team beim 2:4 bei Borussia Veen, der bislang einzigen Niederlage, sowie den Unentschieden gegen Alemannia Pfalzdorf (1:1) und den VfL Repelen (2:2) nach einer Führung nicht gewonnen hat. „In der vergangenen Saison hat sich bei uns immer eine gewisse Selbstgefälligkeit breitgemacht, wenn wir einen Lauf hatten und erfolgreich waren. Das darf sich nicht wiederholen. Denn das hat uns in der letzten Spielzeit vielleicht den Titel gekostet“, sagt Beine, der mit der Viktoria am Sonntag, 15.30 Uhr, beim VfB Uerdingen antritt.