2024-04-16T09:15:35.043Z

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Marcel grewe will im Sommer aufhören.
Marcel grewe will im Sommer aufhören. – Foto: F. L.

Viktoria Alpen muss kleine Brötchen backen

Kreisliga A Moers: Nach einer sportlich turbulenten Hinrunde steckt die Viktoria im Tabellen-Mittelfeld. Stammtorhüter Marcel Grewe wird neben vier weiteren Leistungsträgern nach der Saison aufhören. Und die Zukunft von Trainer Marcel Blaschkowitz ist noch nicht geklärt.

Es war ein brisanter Wechsel, den Marcel Grewe im Sommer 2022 vollzog. Nach neun Jahren beim Lokalrivalen Borussia Veen ging der Torhüter zurück zu seinem Jugend- und Heimatverein Viktoria Alpen. Nebengeräusche gab es keine, sagt der 31-jährige Amateurfußballer, der bis 2013 auch beim SV Millingen auf der Linie stand. „Ich bin gebürtiger Alpener und habe die ganze Jugend hier verbracht. Aufgrund der Nähe zum Platz und dem großen Zusammenhalt bin ich zurückgegangen. Aber wird sind komplett im Guten auseinander gegangen, ich wünsche Veen den Wiederaufstieg in die Bezirksliga.“

17 Mal stand der Keeper in der laufenden A-Liga-Saison zwischen den Pfosten. Den Konkurrenzkampf gegen Yannik Eickschen hat Grewe vorerst für sich entschieden. In der Winter-Vorbereitung werden die Karten allerdings neu gemischt. Satte 64 Mal mussten beide Schlussmänner in 21 Punktspielen gemeinsam hinter sich greifen. Dass die Alpener somit die zweitschwächste Defensive der gesamten Gruppe stellen, beweist, dass die Mannschaft von Marcel Blaschkowitz in dieser Spielzeit noch nicht wirklich in Tritt gekommen ist. Mit 31 Punkten liegen die Alpener auf dem neunten Tabellenplatz und hinken den eigenen Erwartungen ein Stück weit hinterher. Dabei hatte der Klub im vergangenen Mai mit dem Einzug ins Kreispokal-Finale und der damit verbundenen Qualifikation für die erste Runde im Niederrheinpokal einen der größten Erfolge der jüngeren Vereinsgeschichte eingefahren.

Der Saisonstart ging mit sechs Niederlagen aus den ersten acht Spielen jedoch gehörig in die Hose. Hinzu kam das frühe Pokal-Aus beim B-Ligisten Viktoria Birten. Danach lief es in die andere Richtung. Mit acht Siegen in Folge hatten die Blau-Gelben im Herbst wieder in die Spur gefunden. Zuletzt geriet der Motor aber wieder ins Stocken, unbeständige Ergebnisse zum Jahresende waren die Regel. Der Tiefpunkt der Berg- und Talfahrt: die 0:10-Pleite beim Aufsteiger FC Neukirchen-Vluyn II Mitte November. „Mit so einer Hinrunde haben wir alle nicht gerechnet. Die Schwankungen sind kaum zu erklären“, blickt Grewe zurück, der das verletzungsbedingte Karriereende des langjährigen Kapitäns Tobias Esper als einen der Gründe für die fehlende Konstanz aufführt. Mit Christoph Ley und Andreas Dargel brachen weitere Achsenspieler aus Altersgründen weg. „Sie fehlen natürlich an allen Ecken und Enden. Wir hatten zudem oft einen dünnen Kader. Das haben wir nicht kompensiert bekommen“, so Grewe.

Während die Viktoria in der Erfolgsära Jörg Schutz oft an der Bezirksliga schnupperte, waren die Ziele vor der Saison nicht allzu hochgesteckt worden. „Wir wussten die Situation einzuordnen und haben uns mit Blick auf die Konkurrenz keinen großen Druck gemacht, einen Spitzenplatz erreichen zu müssen“, erklärt Grewe. Auch wenn es in dieser Saison nur noch „um die goldene Ananas“ gehe, nehmen die Alpener die Top fünf der Kreisliga A in der Rückrunde noch einmal ins Visier. „Dem Anspruch wollen wir gerecht werden“, sagt Grewe.

Im Sommer ist für Grewe Schluss

Mit seinen 31 Jahren gehört der Torhüter zu den älteren Akteuren, von denen es bei der Viktoria so einige gibt. So wird Tobias Schmitz seine Laufbahn im Juni beenden. Der 34-Jährige macht als Trainer weiter. Mit Fabian Haß, Nico Georgen und Marcel Sura werden mindestens drei weitere Spieler aufhören. Marcel Grewe hängt seine Handschuhe nach 13 Jahren im Seniorenbereich aus familiären und beruflichen Gründen im Sommer ebenfalls an den Nagel. „Viele von uns sind über 30 und stehen somit mitten im Leben“, sagt Grewe. Mit Lennart Linkenbach, Marian Nederkorn oder Niels Kuhlmann haben dafür in der Vergangenheit schon einige ehemalige A-Jugendliche schnell fußgefasst und sollen der ersten Senioren-Mannschaft in Zukunft ein neues Gesicht geben. Mittelfristig gehe es daher nur darum, sich in der Kreisliga A zu etablieren.

Ob Marcel Blaschkowitz den Umbruch weiter fortführen soll, ist noch nicht final geklärt. Seit 2020 hat der 42-Jährige an der Seitenlinie das Sagen. Aktuell werden mit dem Coach noch die Gespräche über eine verlängerte Zusammenarbeit geführt, die spätestens Mitte Februar abgeschlossen sein sollen. „Je nachdem welches Personal uns zur Verfügung stehen wird, geht der Blick auch im nächsten Jahr weniger nach oben“, stellt Blaschowitz schon jetzt klar. Für Marcel Grewe beginnt Mitte Februar dagegen die Abschiedstournee beim FC Viktoria Alpen.

Info: Mit Schwafheim noch eine Rechnung offen

Vorbereitung Zwei der bisherigen drei Spiele gingen verloren. Zuletzt besiegten die Alpener den A-Ligisten PSV Wesel-Lackhausen II mit 6:3. Bis zum Restrunden-Start gegen den SV Schwafheim am 12. Februar tritt die Viktoria noch beim SV Veert (Sonntag, 15 Uhr), gegen den TuS Borth (2. Februar, 19.30 Uhr) und den Bezirksligisten TuS Xanten (5. Februar, 13 Uhr) an. „Mit Schwafheim haben wir noch eine Rechnung offen“, sagt Trainer Marcel Blaschkowitz. Das Hinspiel hatte Alpen mit 0:5 vergeigt.

Aufrufe: 028.1.2023, 09:30 Uhr
Fabian Kleintges-TopollAutor