Ligavorschau
Treschklingen (schwarz) empfängt Horrenberg und Bammental (rot) erwartet den TSV Kürnbach.
Treschklingen (schwarz) empfängt Horrenberg und Bammental (rot) erwartet den TSV Kürnbach. – Foto: Berthold Gebhard

Viel bessere Chancen kommen nicht mehr

Landesliga Rhein-Neckar +++ Treschklingen zuhause gegen Horrenberg +++ Kürnbach in Bammental krasser Außenseiter

Von Woche zu Woche rückt das Unvermeidliche immer näher. Um aber nicht nur Pleiten einstecken zu müssen, ist es wichtig, ab und an über sich hinauszuwachsen. Dem SV Treschklingen wäre das am Sonntag zu wünschen. Mit der SG Horrenberg kommt nämlich eine Mannschaft zum SVT, die nicht viel besser in der Tabelle dasteht und ebenfalls keine guten Karten im Abstiegskampf besitzt. Um 15 Uhr geht´s los, die Treschklinger müssen und werden sich in dieser Begegnung etwas ausrechnen. Was gute Laune betrifft, genügt ein kurzer Blick zum TSV Kürnbach. Vergangenen Samstag war die lange Leidenszeit endlich überstanden – die Nullnummer gegen den FV Brühl ist der erste Punktgewinn der Saison 2022/23 gewesen. Die Freude darüber war groß, Wiederholungen sind bis zum Rundenende einige erwünscht. Am Samstagnachmittag scheint eine solche aber extrem unwahrscheinlich. Die Klein/Genc-Truppe gastiert beim Spitzenreiter FC Bammental (Anpfiff, 16 Uhr).

SV Treschklingen

Noch läuft es nicht so, wie es sich das neue Trainergespann die Rückrunde vorgestellt hat. "In Ketsch hätten wir mit einem Erfolg zumindest ein kleines bisschen Hoffnung auf das Wunder am Leben halten können", sagt Leotrim Asllani, der den SV zur Winterpause mit seinem Bruder Lindor übernommen hat.

Es folgte eine herbe 1:6-Schlappe und die Ernüchterung. "Nach den ersten 15 Minuten, die echt ordentlich waren, hatten wir einen regelrechten Blackout und kassierten binnen zehn Minuten drei Gegentore", so Asllani, der feststellt, "dass leider immer noch viele mit der Landesliga überfordert sind. Dazu waren ein paar fokussiert, anderen dagegen nicht."

Um in den kommenden Wochen bis zum Ende der einjährigen Landesliga-Stippvisite wieder auf der Höhe zu sein, muss sich die Truppe zusammenreißen. "Wir schauen nach vorne, wollen uns Respekt verschaffen, auch wenn wir das leider bis jetzt noch nicht geschafft haben", konstatiert Asllani.

Am Sonntag scheinen die Chancen auf einen Erfolg zumindest ein bisschen größer als sonst. Mit Horrenberg kommt ebenfalls ein Abstiegskandidat, dem sieben Punkte bis zur Relegation fehlen. Zusätzlichen Mut macht das Hinspiel, das die Treschklinger über weite Strecken dominiert haben. Sie führten lange 2:0, kassierten dann jedoch einen Platzverweis und in den letzten zehn Minuten drei Gegentore zur 2:3-Niederlage. "Die Horrenberger müssen unbedingt, wir haben keinerlei Druck und können befreit aufspielen", hebt Asllani den offensichtlichen Vorteil seiner Mannschaft hervor.

TSV Kürnbach

"Endlich ist sie weg, diese große Null", sagt Marcel Genc und ist sehr erleichtert, darüber, dass seine Kürnbacher etwas Zählbares eingefahren haben. Dabei war die Aufgabe für seine und Christopher Kleins Elf alles andere als einfach, sie mussten mit dem FV Brühl nicht nur gegen eine von den Namen her am besten besetzte Landesliga-Mannschaft antreten, obendrein fehlten kurzfristig ein paar wichtige Akteure. Am Ende stand ein verdientes 0:0-Remis.

Die personelle Lage verspricht darüber hinaus Besserung. Lukas Eigenmann, Julian Frick und Janosh Zieger kehren am Samstag direkt in die Startformation zurück, wie Genc verrät. Dagegen müssen Thilo Konrad und Samuel Weiß vorerst passen. Konrad mit einem Muskelfaserriss ein paar Wochen, bei Weiß besteht der Verdacht auf einen Meniskusriss. Torhüter Marcel Fesenbeck fehlt für dieses eine Spiel genauso wie Nicolas Zieger, der ein Uni-Seminar hat, das bis in den späten Samstagnachmittag angesetzt ist.

In Bammental kommt es zum Duell des Tabellenführers mit dem Schlusslicht. "Deshalb ist das nicht das schwierigste, sondern vielmehr das einfachste Spiel für uns", so Genc, der die naheliegende Frage stellt, "was haben wir denn zu verlieren?" Einen weiteren Vorteil macht er in dem Punktgewinn gegen Brühl aus, da die Konkurrenz nun nicht mehr den Gedanken, beziehungsweise die Angst haben muss, als Erster gegen Kürnbach zu straucheln.

Das Spiel an sich wird den Kürnbachern beim FCB eine hohe Leidensfähigkeit abfordern, sie werden vermutlich selten den Ball haben und dementsprechend viel hinterherlaufen müssen. "Wir wissen, wie die Bammentaler agieren und denken, dass wir die nötigen Mittel dagegen besitzen", sagt Genc, weiß aber auch, "dass sie eine große individuelle Klasse besitzen, gegen die wir einen guten Tag, die richtige Einstellung und auch das nötige Quäntchen Glück benötigen werden."

Aufrufe: 018.3.2023, 09:00 Uhr
red.Autor