2025-02-07T13:45:57.713Z

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So ein Sieg tut gut: Markus Schwabl lässt sich von den Haching-Fans im Sechzger-Stadion feiern. Jetzt müssen auch in der 3. Liga Punkte her.
So ein Sieg tut gut: Markus Schwabl lässt sich von den Haching-Fans im Sechzger-Stadion feiern. Jetzt müssen auch in der 3. Liga Punkte her. – Foto: Sven Leifer

„Viel auf die Fresse bekommen": Sieg fürs Hachinger Selbstvertrauen

Nach Pokalcoup im Grünwalder Stadion

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Haching hofft nach Pokalerfolg gegen 1860 auf Rückenwind für die 3. Liga. Der kommende Gegner ist Wehen Wiesbaden.

Wie schnelllebig der Fußball sein kann, zeigte sich beim Totopokal-Viertelfinale zwischen dem TSV 1860 München und der SpVgg Unterhaching vor dem 0:3 in der 78. Minute. Der Ball hatte kaum den Fuß von Vorlagengeber Manuel Stiefler verlassen, da reckte der am Treffer unbeteiligte Johannes Geis schon die Arme in die Höhe, denn er sah aus dem Hintergrund Max Lamby heranrauschen. Der Linksverteidiger war zwar noch einige Meter von der Kugel entfernt, doch Geis war offenbar sicher: Er würde treffen. So kam es auch, der abgefälschte Schuss fand den Weg ins Tor. Und Geis’ vorzeitiger Jubel zeigte: Innerhalb dieses Derbys waren die zuvor zehnmal sieglosen, krisengeschüttelten Hachinger zu einer vor Selbstbewusstsein strotzenden Truppe mutiert.

Das befreiende Gefühl, mit dem 3:1 in die Erfolgsspur zurückgekehrt zu sein, stellte den faktischen Erfolg selbst völlig in den Schatten. Immerhin hat die SpVgg das Totopokal-Halbfinale erreicht, es winkt von weitem schon die Teilnahme am lukrativen DFB-Pokal. Doch das war gar kein Thema nach dem Sieg über die Löwen. „Ich bin froh, wieder zu spüren, wie sich Gewinnen anfühlt. Ich hoffe, dass das meiner Gesundheit gut tut“, sagte der kränkelnde Trainer Marc Unterberger. Auch Stiefler betonte, dass der Erfolg weit mehr bedeutete als einen Schritt vorwärts im K.o.-Wettbewerb oder das Prestige im Derby: „Es war die längste Durststrecke meiner Laufbahn. Ich hab ja am zweiten Spieltag das letzte Mal gewonnen, die Mannschaft am vierten, da war ich gesperrt. Wir haben viel auf die Fresse bekommen. Es war wichtig, Selbstbewusstsein aufzubauen.“

Selbstbewusstsein, das die Hachinger für die 3. Liga brauchen: „Ich hoffe, das war der Wendepunkt. Wobei nächste Woche noch wichtiger ist“, verwies Stiefler auf die anstehende Aufgabe am Samstag gegen den SV Wehen-Wiesbaden. „Da müssen wir nachlegen, das ist unser täglich Brot“, bestätigte Unterberger, für den der Klassenerhalt absolut Vorrang hat: „Ich muss ganz ehrlich sagen, ich hätte ein paar Punkte mehr in der Liga gerne eingetauscht gegen so ein Weiterkommen. Denn das Tagesgeschäft ist die 3. Liga, die ist für Unterhaching essentiell wichtig, weil wir eine Plattform bieten wollen für junge Nachwuchsspieler. Deswegen müssen wir dieses Ziel auch erreichen.“

Den Totopokal bezeichnete er als „schönes Add-on, wo wir uns für den DFB-Pokal qualifizieren können. Aber wenn ich es mir aussuchen könnte, hätte ich lieber die Punktzahl der Löwen und wäre heute nicht der Sieger gewesen. Aber natürlich freue ich mich für die Fans, die uns grandios unterstützt haben.“

Die Anhänger werden der Auslosung am Dienstag, 3. Dezember, sicher entgegenfiebern. Im Topf sind Drittligist FC Ingolstadt 04 sowie die Regionalligisten FV Illertissen und FC Eintracht Bamberg. Für Stiefler war das Halbfinale nach dem Derbysieg noch weit weg. „Wunschgegner gibt es keinen“, sagte er, eine leichte Präferenz äußerte er nach kurzem Überlegen aber doch: „Ich bin Oberfranke, Bamberg könnte ich mir deshalb gut vorstellen.“

Aufrufe: 018.11.2024, 15:19 Uhr
Umberto SavignanoAutor