2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Mennrath feiert den Titel.
Mennrath feiert den Titel. – Foto: Theo Titz

Victoria Mennrath stürmt zur Titelverteidigung

Im Finale der Hallenstadtmeisterschaft stürmt die Victoria durch ein überaus knappes 2:1 zum erneuten Titel. Wickrath kämpft stark, hat aber die Uhr in einem sportlich nur mäßig hochklassigen Endspiel gegen sich. Türkiyemspor springt noch aufs Treppchen.rnrn

Sie sind Wiederholungstäter: Mit grundlegenden Tugenden wie Moral und Kampfeskraft hat sich der Landesligist und Titelverteidiger Victoria Mennrath vor knapp 500 Zuschauern in der ausverkauften Jahnhalle erneut zum Hallenstadtmeister gekrönt. Und brauchte dazu nicht mal seinen besten Fußball oder eine Gruppenphase ohne Punktverlust.

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Herausforderer war erneut TuS Wickrath, die man mit 2:1 nach zwei Mal zehn Minuten im Finale bezwang. In der Neuauflage des Finales von 2023 gelang Wickrath die Revanche nicht.

Wieder Gruppenphase

Vor den K.O.-Spielen wurde in zwei Gruppen erneut eine Gruppenphase ausgespielt, die jeweils Erst- und Zweitplatzierten durften ins Halbfinale vorstoßen. Los ging es in der Gruppe A: Das als Mitfavorit gehandelte Odenkirchen startete erstaunlich schwach und verlor mit 1:3 gegen Mennrath. Wickrath gewann mit 2:1 gegen einen eher bieder auftretenden 1. FC Mönchengladbach.

In Gruppe B wurde etwas mehr geboten. Ein spannendes Duell entwickelte sich zwischen Furious Futsal und Türkiyemspor, der Neuauflage des Spiels aus der Vorrunde. Futsal glich verdient in der letzten Spielminute noch aus. Neuwerk dominierte derweil die Red Stars und gewann deutlich mit 4:1, das war schon ein Zeichen in Richtung K.O.-Spiele im ansonsten sehr ausgeglichenen Feld.

Zurück in Gruppe B ging Odenkirchen auch im zweiten Spiel erst in Rückstand und wirkte etwas verzweifelt, mit viel Eifer kämpfte es sich zurück und führte 4:2, schließlich rettete es dann ein 4:3 über die Zeit. Mennrath erlitt derweil gegen Wickrath eine herbe Niederlage, beim 4:2 konterten die Wickrather den Titelverteidiger aus, der schon 2:1 geführt hatte. Keine Überraschung im eigentlichen Sinne, aber zumindest ein Ergebnis, das den späteren Turnierverlauf sehr offen machte.

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In Gruppe B war das Rennen ebenfalls offen. In einem begeisternden Spiel, in dem drei Mal die Führung wechselte, gewannen zudem die Red Stars Mönchengladbach gegen Furious Futsal mit 4:3. Und Türkiyemspor holte gegen Neuwerk ein 2:2. Vorzeitig fest stand bis dahin nichts.

In Gruppe A ging es dann in der dritten Spielrunde um die Entscheidungen. In einem temporeichen Spiel wollte Wickrath mit Sieg drei gegen Odenkirchen die Tabellenführung festmachen. Doch die Jungs von der Beller Mühle hielten nach TuS-Führung dagegen und glichen durch Marcel Schulz aus. Dann gelang sogar die Führung. Doch postwendend glich Moritz Virkus für Wickrath aus zum 2:2. Es sah nach einem sicheren Unentschieden aus. Doch eine Minute vor Schluss rutschte ein wenige Meter rechts vorm Tor aus spitzem Winkel von Niek Mäder getretener Freistoß durch und sorgte für den Last-Minute-Sieg der Wickrather. Odenkirchen war aus dem Turnier.

Zwischen dem 1. FC und Victoria Mennrath ging es dann um Platz zwei. Mennrath reichte ein Remis, der 1. FC war unter Druck. Lange Zeit passierte offensiv nicht viel. Ein sehenswerter Fernschuss von der linken Hallenseite durch den starken David Schatschneider brachte Mennrath in Front, 1. FC rannte an und kam zu Chancen, der Ausgleich gelang aber nicht mehr. Somit Mennrath war als Zweiter durch.

Neuwerk stark

In der Gruppe B holte Neuwerk mit einem 5:2 gegen Furious den Gruppensieg, Furious schied nach großem Kampf letztendlich aus. Zwischen Türkiyemspor und Red Stars ging es dann im direkten Duell um das letzte Halbfinal-Ticket. Auch hier entwickelte sich ein heißer Schlagabtausch, bei dem sich vor allem die beiden Fan-Lager darum duellierten, wer das lautere und emotionalere ist. Der 12. Mann stand hinter beiden, so viel war klar. Fünf Minute vor Schluss lagen die Red Starts mit 3:2 vorne und peitschten sich selbst nach vorne. Doch Türkiyemspor kam zurück und bewies einmal mehr Moral, am Ende reichte der 4:3-Sieg zum Halbfinale.

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Im ersten Halbfinale trafen dann die Sportfreunde Neuwerk auf Victoria Mennrath. Letztere gingen zwar früh mit 2:0 in Führung, doch Neuwerk kämpfte sich zurück, mit 2:2 ging es in die fünfminütige Verlängerung. Maurice Passage traf für Mennrath, die spielten die 3:2-Führung sicher runter und gingen erneut ins Finale. Das zweite Halbfinale bestritten Wickrath und Türkiyemspor. Wickrath war als Gruppensieger ohne Punktverlust geblieben, Türkiyemspor konnte einmal mehr auf die Unterstützung von den Rängen zählen. Das Spiel war zäh, keiner wollte so richtig etwas riskieren, der Torwart der Türken hielt den Ball wiederholt lange am Fuß, um Zeit zu gewinnen. Die Erlösung gab es erst, als Phil Engels für Wickrath doch noch traf und Türkiyemspor mit 1:0 verdient nach Hause schickte. Die sprangen mit einem 3:2-Sieg im Neun-Meter-Schießen gegen Neuwerk noch auf das Siegertreppchen als Dritter.

Mennrath will nächsten Titel verteidigen

Das Finale zwischen Wickrath und Mennrath war überaus ausgeglichen. Ein taktisches Spiel ging eher offensivarm los, bevor Maurice Passage die Victoria in der sechsten Minute in Führung brachte, Philipp Preckel erhöhte nach der Pause auf 2:0 (17.). Ein satter Strahl von Niek Mäder von rechts zwei Minuten vor Schluss brachte Wickrath wieder heran. Es ging in eine turbulente Schlussphase. David Platen musste für Mennrath noch mal vom Platz, als er Blessing Agyapong aufs Parkett legte. Wickrath rannte im Powerplay an, hatte Aluminiumpech und ließ die entscheidenden Chancen liegen. So gelang Mennrath nach 2022/23 wieder der Coup.

„Heute war es eng, es waren starke Mannschaften dabei“, fand Mennrath-Trainer Simon Netten hinterher. „Nach vorne haben wir nicht unbedingt gezeigt, was wir konnten, das war nicht die beste Leistung. Aber das war nicht entscheidend, denn wir standen in der Defensive gut“, brachte der Trainer die Erfolgsformel auf den Punkt. Nicht zuletzt der beste Turnier-Torwart David Platen hatte durch gute Paraden und eine sichere Ausstrahlung einiges zum Mennrather Sieg beigetragen. Dirk Horn, Wickrath-Trainer war nach einer schwachen Vorrunde überrascht, dass seine Mannschaft noch in der Gruppenphase der Endrunde mit drei Siegen aus drei Spielen durchmarschierte und sah sie verdient im Finale. „Wir sind natürlich enttäuscht, ich habe uns als gleichwertig im Finale angesehen.“ Er zeigte sich kampfeslustig nach zwei verlorenen Finals in Folge: „Im nächsten Jahr holen wir dann aber endgültig den Titel!“

Sowohl Victoria als auch TuS und Wildcard-Gewinner Türkiyemspor sind Mitte Januar für die Dülkener Masters qualifiziert. Mennrath will die Titelverteidigung, wie Trainer Netten auslobte.

Aufrufe: 08.1.2024, 08:00 Uhr
RP / Arnd Janssen & Horst HöckendorfAutor