2025-12-03T05:51:34.672Z

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Der VfR Warbeyen ist in der Liga mächtig unter Druck.
Der VfR Warbeyen ist in der Liga mächtig unter Druck. – Foto: Pascal Derks

VfR Warbeyen auf der Suche nach der richtigen Antwort

Der späte Nackenschlag gegen Viktoria Berlin steckt dem Schlusslicht noch in den Köpfen. In Mainz wartet die nächste Chance. Trainer Sandro Scuderi setzt auf befreites Auftreten und die Offensivmomente der vergangenen Wochen.

Der Schock saß Sandro Scuderi nach der Last-Minute-Niederlage gegen Viktoria Berlin am vergangenen Wochenende offenbar etwas länger in den Knochen, denn auch zwei Stunden nach Abpfiff tat sich der Warbeyener Trainer noch schwer, den Blick auf die bevorstehende Trainingswoche und das letzte Auswärtsspiel des Jahres beim FSV Mainz 05 zu richten. Er müsse erst einmal eine Nacht über das soeben Erlebte schlafen, bevor er sich mit alldem auseinandersetzen könne, hatte Scuderi gesagt.

Überrascht hat das wohl kaum jemanden unter den rund 300 Zuschauern, die selbst mitangesehen hatten, wie die Berliner Gäste dem VfR den vermeintlich sicheren ersten Saisonsieg in der Nachspielzeit noch mit zwei Treffern aus den Händen rissen. Was blieb, war ein bitteres Gefühl und die Erkenntnis, dass ein engagierter Auftritt allein in der Zweiten Frauen-Bundesliga nicht reicht, um am Ende auch als Sieger vom Platz zu gehen.

Starker Aufsteiger

Den nächsten Anlauf unternimmt das Schlusslicht nun am Sonntag, 14 Uhr, bei Mitaufsteiger Mainz 05 – eine Aufgabe, die es in sich hat. Ähnlich wie der VfB Stuttgart, der als Tabellenzweiter weiterhin ärgster Verfolger von Ligaprimus SC Sand ist, spielen auch die 05er in ihrer Debütsaison bislang eine bemerkenswert gute Rolle in der zweithöchsten Spielklasse. Nach zwölf Spielen hat das Team von Takashi Yamashita 23 Punkte auf dem Konto. Mit 33 Toren stellt der Tabellenvierte nach Mitaufsteiger Stuttgart (45 Treffer) die zweitstärkste Offensive der Liga.

18 Gegentreffer, der zweitschwächste Wert in der oberen Tabellenhälfte, sind wiederum Zeugnis dafür, dass die offensivstarken Mainzerinnen hinten gerne auch mal etwas anbieten. Das sollte dem VfR Warbeyen, der sich auch im letzten Auswärtsspiel bei der SG Andernach eine Reihe an hochkarätigen Torchancen erspielte, Mut machen.

Darauf weist auch Sandro Scuderi im Vorfeld der Partie hin. „Vor der Mainzer Offensive müssen wir gewappnet sein, keine Frage, aber wenn du mit vielen Spielern im letzten Drittel bist, ist die Defensive anfälliger. Das werden wir im Auge behalten“, sagt der Warbeyener Übungsleiter, der eine Weile gebraucht hat, um die Ereignisse des letzten Wochenendes hinter sich zu lassen.

„Es hat länger gedauert als sonst. Das muss ich ehrlich zugeben. Aber spätestens im Training am Donnerstag hatte ich das Gefühl, dass wir mit den Gedanken voll beim Mainz-Spiel sind“, sagt Scuderi. Er hofft, dass seine Schützlinge die vermeintliche Aussichtslosigkeit der Tabellensituation dafür nutzen können, befreit aufzuspielen. Vor dem Hinrunden-Abschluss in Mainz beträgt der Rückstand zum rettenden Ufer zehn Zähler.

Lotte Masseling fehlt wegen einer Zerrung

Verzichten muss Scuderi in Mainz auf Lotte Masseling, die sich gegen Berlin eine Zerrung zugezogen hat. Ebla Gouriye ist unterdessen wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Scuderi: „Egal, wer da auf dem Platz steht – wir müssen Vollgas geben. In den letzten beiden Spielen haben wir uns gegen defensivstarke Gegner Chancen erarbeitet und Tore erzielt. Das muss uns Mut machen, daran wollen wir anknüpfen. Und ganz ehrlich: Was haben wir noch zu verlieren?“

Aufrufe: 013.12.2025, 10:30 Uhr
RP / Nils HendricksAutor