
Zum Abschluss der Hinrunde empfängt der VfL Osnabrück am Samstag die Zweitvertretung des VfB Stuttgart (Anpfiff 14:00 Uhr). Mit einem Heimsieg wollen die Lila-Weißen ein sehr gutes Fußballjahr abrunden und sich in der Spitzengruppe der 3. Liga festsetzen.
Der VfB Stuttgart II zählt zu den Gründungsmitgliedern der 3. Liga und steht wie kaum ein anderer Verein für erfolgreiche Nachwuchsarbeit. Nach Jahren in der Regionalliga kehrten die Schwaben 2024 in den Profifußball zurück und sicherten sich in der vergangenen Saison den Klassenerhalt. Seit Sommer steht mit Nico Willig ein Trainer an der Seitenlinie, der den Verein bestens kennt. Der 45-Jährige arbeitete lange im Nachwuchsbereich des VfB und führte die U19 zuletzt bis ins Viertelfinale der UEFA Youth League.
Willig setzt auch bei der U23 konsequent auf junge Spieler. Mit einem Durchschnittsalter von 21,7 Jahren stellt der VfB den zweitjüngsten Kader der Liga. Symbolisch dafür steht Torhüter Florian Hellstern, der mit siebzehn Jahren sein Drittliga-Debüt feierte. Auf der Gegenseite bringt der VfL mit Robert Tesche viel Erfahrung ein. Das Duell am Samstag ist damit auch ein Aufeinandertreffen zweier Generationen.
Stuttgarter Ballbesitz trifft Osnabrücker Effizienz
Sportlich bewegen sich die Schwaben im gesicherten Mittelfeld. Mit 26 Punkten belegt der VfB Rang zwölf, zeigte bislang jedoch eine gewisse Unbeständigkeit. Auf zwei Siege folgte stets eine Niederlage, zuletzt unterlag man Hansa Rostock mit 0:1. Dennoch weist die Mannschaft starke Kennzahlen auf. Mit 85,3 Prozent Passquote und 53,3 Prozent Ballbesitz rangiert der VfB ligaweit jeweils auf Platz zwei. Auch in den Zweikämpfen gehört man mit 51,9 Prozent zu den besseren Teams.
In der Offensive tragen vor allem Mansour Ouro-Tagba, Mohamed Sankoh und Nicolas Sessa die Verantwortung. Mehr als die Hälfte aller Stuttgarter Treffer geht auf ihr Konto, zudem ist der VfB vom Elfmeterpunkt besonders gefährlich. Defensiv zeigte sich die junge Mannschaft hingegen anfällig in der Schlussphase und kassierte bereits fünf Gegentore in der Nachspielzeit.
Der VfL reist mit Rückenwind in das letzte Spiel des Jahres. Beim 5:3 in Ulm feierten die Osnabrücker den fünften Auswärtssieg der Saison und stehen damit an der Spitze der Auswärtstabelle. Auffällig bleibt die unterschiedliche Ausprägung der Halbzeiten. Während der VfL vor der Pause oft Anlaufzeit benötigt, ist er nach dem Seitenwechsel besonders torgefährlich. In der Tabelle der zweiten Halbzeiten belegt Osnabrück Rang eins. Insgesamt stehen die Lila-Weißen mit 32 Punkten auf Platz vier und haben die Spitzengruppe fest im Blick.
Personal und Stimmen
Beim VfB fehlen mehrere verletzte Spieler, unter anderem Noah Darvich und Jordan Majchrzak. Auf Osnabrücker Seite kehrte Ismail Badjie unter der Woche ins Training zurück, sodass Timo Schultz personell aus dem Vollen schöpfen kann.
Vizekapitän Niklas Wiemann warnte vor der spielerischen Qualität des Gegners. Wenn man nicht von Beginn an wach sei, könne es schnell gefährlich werden. Cheftrainer Timo Schultz schlug in dieselbe Kerbe. Er sieht eine sehr spielstarke Mannschaft mit hoher individueller Qualität, verweist aber auch auf das gewachsene Selbstvertrauen seines Teams. Ziel sei es, aus den Erfahrungen gegen ähnlich veranlagte Gegner zu lernen und den Fans zum Jahresabschluss einen Heimsieg zu schenken.
Mit einem Erfolg gegen die jungen Schwaben könnte der VfL nicht nur ein starkes Jahr veredeln, sondern auch mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen.